Hamburg. Marius Müller war einer der Garanten für den Klassenerhalt des FC Schalke 04. Verlässt er den Klub? Das sagte er in Hamburg.
Marius Müller rannte nach dem Abpfiff direkt zum Zaun hinter dem Stadion, er wollte nur noch hin zu den Stimmen, die hinter dem Sichtschutz am Hamburger Millerntor-Stadion zu vernehmen waren. Müller, der formidable Torwart des FC Schalke 04, sprang die Gitterstäbe hoch, ballte die Fäuste, schrie seine Erleichterung über das 4:0 (2:0) gegen den VfL Osnabrück, über den vollbrachten Klassenerhalt heraus. „Als ich runtersprang, hatte ich Glück, dass ich mir nicht den Zeh gebrochen habe“, sagte Müller und lachte, als etwas Ruhe eingekehrt war.
Eine vier Stunden lange Bus-Party stand den Schalke-Profis bevor, nach einer Saison, über die Müller nachdenklich sagte: „Wir sind alle mit der Vorstellung gekommen, dass wir in die Bundesliga aufsteigen. Dass die Saison so läuft, haben wir alle nicht gewollt. Ich habe schon Titel gefeiert auf kleinerem Niveau. Aber wenn du um die Existenz eines so großen Vereins spielst, und du jeden Tag eine solche Verantwortung auf deinen Schultern trägst, dem immer wieder gerecht zu werden: Dann ist so ein Nicht-Abstieg nicht zu unterschätzen. Du musst nicht mit 20.000 Leuten durch Gelsenkirchen ziehen, aber das war schon eine harte, anstrengende, intensive Zeit.“
Der 30 Jahre alte Müller, im Sommer 2023 vom FC Luzern aus der Schweiz gekommen, war einer der Garanten dafür, dass Schalke der Abstieg und damit verbunden vielleicht sogar eine Insolvenz erspart blieb. Geht es nach den Schalkern, wird Müller auch nach dem XXL-Umbruch, der nun bevorsteht, bleiben und sogar ein Fixpunkt der Mannschaft, die in der Saison 2024/2025 den Aufstieg anpeilen soll.
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Müllers Vertrag gilt noch bis 2025, doch mit seinen herausragenden Leistungen – er gilt als bester Torwart der Zweiten Liga – hat er auf sich aufmerksam gemacht. Ein paar Stunden vor dem Spiel schrieb die Wolfsburger Allgemeine, Müller sei in Verhandlungen „weit“ mit dem VfL Wolfsburg, er solle beim Bundesligisten die Nummer zwei werden. „Ich habe das heute Mittag auch vernommen, bin unsanft aus meinem Mittagsschlaf erwacht“, sagte Müller. „Ich hatte bisher weder ein Gespräch mit meinem Berater noch mit Schalke oder sonst irgendwem. Vor drei Wochen habe ich in einem Interview gesagt: Der Klassenerhalt steht über allem, dass wir alles hinten anstellen müssen, auch solche Gespräche. Das habe ich auch verlangt von den Jungs.“
Über das Gerücht ergänzte Müller: „Wenn Gerüchte kommen, ist das immer eine Wertschätzung, aber man muss nicht alles glauben, was da geschrieben wird.“ Dass er schon in Wolfsburg gewesen sei, um sich dort umzuschauen, kommentierte Müller mit einem Lächeln: „Das ist nicht gelogen, ich war da. 2010, beim A-Jugendfinale. Da habe ich aber leider auf der Bank gesessen.“
Schalke-Held Müller: „Das ist geisteskrank, was du hier kriegst“
Auch in nur einem Jahr sei ihm Schalke sehr ans Herz gewachsen. „Ich habe viel erlebt und gesehen in meiner Karriere, aber es ist geisteskrank, was du hier kriegst – und was es gleichzeitig auch kostet. Ich habe jeden Tag maximal genossen. Ich könnte jetzt nach Hause fahren und direkt gegen Hansa Rostock spielen.“
Auf die Heimfahrt folgte aber nicht das Hansa-Spiel – sondern ein freier Tag.
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