Gelsenkirchen. Nach Ron-Thorben Hoffmann will Schalke noch einen Torwart holen. Viel Lob für Luca Podlech – für Justin Heekeren geht es nicht mehr weiter.
An seinem ersten Tag auf Schalke geriet Ron-Thorben Hoffmann direkt ins Schwärmen. „Die Größe des Vereins, diese Strahlkraft, dieses Stadion – dafür spielt man Fußball“, sagte er vor seiner Vertragsunterschrift am Freitag. Der 25 Jahre alte Torwart wechselt von Eintracht Braunschweig ins Ruhrgebiet. Als Hoffmann und die Schalker noch über einen Wechsel verhandelten, erkundigte er sich sogar bei seinem Ex-Kollegen Manuel Neuer über die Königsblauen, wie er in einem YouTube-Video der Schalker verrät. Beide kennen sich aus Hoffmanns Zeit als Ersatzkeeper beim FC Bayern. Auch, weil der Nationaltorwart und gebürtige Gelsenkirchener von Schalke schwärmte, unterschrieb der Torwart bis 2027. Dort wartet eine große Aufgabe auf ihn.
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Am Berger Feld soll Ron-Thorben Hoffmann dazu beitragen, die Lücke zu schließen, die Marius Müller hinterlassen wird. Der 30-Jährige, der in der vergangenen Saison Stammtorwart und Leistungsträger der Schalker war, steht vor einem Wechsel zum VfL Wolfsburg in die Bundesliga.
Schalke: Ralf Fährmann kann gehen, neuer Torwart gesucht
Ist Hoffmann also mit seiner Unterschrift direkt die neue Nummer eins auf Schalke? Ganz so einfach ist es nicht, denn auf der Torwart-Position dürfte sich bei den Gelsenkirchenern im Transfer-Sommer noch einiges tun. Der Vollzug des Müller-Transfers ist nur noch Formsache, doch auch Routinier Ralf Fährmann (35) steht noch unter Vertrag. Nach WAZ-Informationen plant der Klub, den Vertrag mit dem einstigen Stammkeeper aufzulösen, obwohl in diesem Szenario eine üppige Abfindungszahlung fällig werden würde.
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Weil mit Fährmann, Müller und Michael Langer (39, Vertrag wurde nicht verlängert) gleich drei Abgänge auf der Torwart-Position anstehen, will Schalke in diesem Sommer nach Hoffmann noch einen weiteren Torwart verpflichten, wie die WAZ weiß. Der zweite Neue soll sich dann mit dem Ex-Braunschweiger ein Duell um den Stammplatz zwischen den Pfosten liefern.
Schalke: Torwart-Talent Luca Podlech gehört die Zukunft - Lob von Wilmots
Komplettiert werden soll das Torwart-Team durch U19-Nationalspieler Luca Podlech. Der 19-Jährige spielt schon seit 2016 auf Schalke und gilt als große Zukunftshoffnung bei den Königsblauen. Nun rückt er aus der U19 in den Zweitliga-Kader auf. „Luca soll künftig mit den Profis trainieren“, sagt Sportdirektor Marc Wilmots der WAZ. „Es ist geplant, dass er dritter Torwart der Profis wird, sich bei uns entwickelt und regelmäßig in der U23 spielt.“
Über Podlech hat sich Wilmots zuletzt auch mit U19-Trainer-Ikone Norbert Elgert ausgetauscht. „Wir alle sind von seinem Talent überzeugt“, lobt der Sportdirektor. „Seine körperlichen Voraussetzungen sind optimal, er bringt vieles mit und muss nach oben.“ Wilmots geht sogar so weit, dass er sagt: „Für die Zukunft von Schalke 04 kann Luca Podlech noch sehr wichtig sein.“
Die Schalker hoffen, dass Podlech langfristig zu einer Identifikationsfigur des Klubs wird – vorausgesetzt, er entwickelt sich sportlich wie erhofft weiter. Der 19-Jährige ist gebürtiger Gelsenkirchener und glühender Schalke-Fan. Für den Traum, es bei seinem Herzensverein zum Profi zu schaffen, lehnte Podlech in den vergangenen Jahren mehrfach Angebote von Top-Klubs ab.
Schalke: Justin Heekeren könnte den Klub verlassen
Schalke setzt auf Luca Podlech – weshalb im Torwart-Team wohl weiterhin kein Platz für Justin Heekeren ist. Der 23-Jährige war zuletzt ein halbes Jahr an Patro Eisden Maasmechelen in die zweite belgische Liga ausgeliehen und machte dort 14 Spiele (achtmal ohne Gegentor). „Er hat es in Belgien gut gemacht“, sagt Sportdirektor Wilmots. „Am wichtigsten in seiner Entwicklung ist, dass er weiterhin jede Woche spielt.“
Diese Perspektive kann Schalke jedoch nicht bieten. Aktuell laufen deshalb Gespräche zwischen den Schalker Verantwortlichen und dem Ex-Oberhausener, wie die WAZ weiß. Sollten Angebote für Heekeren eingehen, wären die Gelsenkirchener bereit, einem Wechsel zuzustimmen. Interesse gibt es bereits aus Maasmechelen. „Sie wollen Justin vielleicht noch ein Jahr ausleihen“, bestätigt Marc Wilmots.
Schalke: Justin Heekeren kann nicht mehr ausgeliehen werden
Da Heekerens Vertrag aber im Sommer 2025 ausläuft, wäre eine erneute Leihe nicht möglich. Bevor der Torwart noch einmal verliehen werden kann, müsste er auf Schalke verlängern – doch, ob das für beide Seiten überhaupt infrage kommt, ist offen. Auch ein Verkauf von Justin Heekeren in diesem Sommer ist deshalb nicht ausgeschlossen.