Gelsenkirchen. Leo Greiml ist nach Kreuzbandriss wieder fit, muss Schalke aber verlassen. Die Streichliste von S04 wächst weiter. Marc Wilmots äußert sich.
Die erste Trainingseinheit der neuen Saison von Schalke 04 war wegen des EM-Spiels zwischen Portugal und Georgien am Mittwochabend zwar nicht öffentlich, doch rund zehn Fans ließen es sich nicht nehmen, trotzdem zuzuschauen. Sie standen im Parkhaus des Medicos an den Trainingsplätzen und schauten etwas über zwei Stunden aufmerksam zu. Schalke ist in die neue Saison gestartet.
Alle Gesichter der Schalke-Profis dürften sie aber noch nicht erkannt haben – was nicht nur an der weiten Entfernung zwischen Parkhaus und Trainingsplatz liegt. Denn der große Umbruch im S04-Kader ist schon auf dem Trainingsplatz zu erkennen. Elf Spieler haben den Klub verlassen, acht von neun externen Neuzugängen standen Mittwoch schon auf dem Rasen. Nur Stürmer Moussa Sylla (24) hat nach einer Länderspielreise noch Sonderurlaub und steigt erst am Montag auf Schalke ein. Hinzu kommen drei Leih-Rückkehrer und eine Handvoll Talente aus der Knappenschmiede, die sich zeigen dürfen.
Schalke: Leo Greiml nicht mehr eingeplant
Etwas überraschend mit auf dem Platz stand auch Leo Greiml. Der Innenverteidiger hatte wegen eines Kreuzbandrisses die komplette Vorsaison verpasst, machte am Mittwoch aber einen guten Eindruck. Trotzdem steht für die Schalker fest: Greiml soll den Klub noch in diesem Sommer verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Marc Wilmots.
Damit ist die Situation beim 22 Jahre alten Österreicher vergleichbar mit der von Sebastian Polter (33), Lino Tempelmann (25, derzeit noch im Aufbautraining), Henning Matriciani (24) und Tobias Mohr (28). Sie alle sind für die kommende Saison nicht mehr eingeplant. „Wir haben mit den Spielern und ihren Beratern gesprochen“, sagt Wilmots. „Im Normalfall planen wir nicht mehr mit ihnen. Aber im Fußball kann immer viel passieren, deshalb warten wir ab, sie trainieren normal mit und dürfen sich zeigen.“
Schalke: Ralf Fährmann trainiert künftig mit der U23
Im Training soll sich das Quintett fit machen und für andere Klubs bereithalten – denn die Schalker hoffen, die Profis schnellstmöglich von der Gehaltsliste zu bekommen. Solange sie aber noch da sind, sind sogar Einsätze in den Testspielen möglich. „Trotzdem weiß jeder, wo er dran ist“, stellt Wilmots klar.
Klar kommuniziert wurde auch mit Dominick Drexler (34) und Timo Baumgartl (28). Beide wurden schon während der Vorsaison von Trainer Karel Geraerts suspendiert und haben keine Zukunft auf Schalke. Anders als das Quintett um Greiml und Mohr haben Drexler und Baumgartl auch keine Spinde mehr im Profi-Leistungszentrum. Sie ziehen sich fernab der Mannschaft in separaten Räumlichkeiten um, absolvieren dann aber trotzdem Teile des Profi-Trainings mit dem Zweitliga-Team.
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Schalke: Vertragsauflösung bei Ralf Fährmann möglich
Noch einmal anders ist die Situation von Ralf Fährmann. Die langjährige Schalker Nummer eins (287 Pflichtspiele für S04) wird – wie schon am Dienstag von der WAZ berichtet – ab sofort mit der U23 trainieren. „Ralf hat gefragt, ob er zur U23 gehen kann“, sagt Sportdirektor Wilmots. „Das war seine eigene Entscheidung.“ Derzeit schaut sich Fährmann nach einem neuen Verein um. „Falls das nicht klappt, werden wir uns an einen Tisch setzen und eine Lösung finden“, so Wilmots. Möglich scheint eine Vertragsauflösung gegen die Zahlung einer Abfindung.
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