Gelsenkirchen. Ex-Profi, U19-Co-Trainer, Co-Trainer von Kees van Wonderen – der Weg von Tim Hoogland beim FC Schalke 04 geht weiter.
Während der Spiele des FC Schalke 04 steht Tim Hoogland vor allem dann auf, wenn es eine Standardsituation gibt. Er dirigiert dann an der Seitenlinie, als wäre er schon der Cheftrainer des Zweitligisten. Das ist er zwar noch nicht, aber allein diese Episoden zeigen, wie anerkannt der 39-Jährige bei den Profis ist, wie selbstbewusst und überzeugt er seine Aufgabe angeht und welche Rolle er bei Trainer Kees van Wonderen einnimmt. In Windeseile hat Hoogland, auf Schalke „Hoogi“ genannt, auch die Bosse überzeugt. War er am 4. November „bis auf Weiteres“ zum Profi-Co-Trainer ernannt worden, erhielt er nun die Beförderung: Hoogland bleibt auf seinem Posten, mehr noch: Er erhielt einen bis 2026 gültigen Vertrag.
„Tim ist mit seiner langjährigen Erfahrung auf Schalke und seinen Vorstellungen von Fußball ein Gewinn für das Trainerteam. Er überzeugt durch Fleiß, Sorgfalt und Teamgeist. Wir haben den Vertrag aus voller Überzeugung verlängert“, sagte Interims-Sportchef Youri Mulder zu dieser Entscheidung. Mulder ergänzte: „Dazu ist er Schalker durch und durch.“
Schalke-Co-Trainer Hoogland spielte in Mainz unter Klopp und Tuchel
Hoogland, geboren in Marl, kam 1998 als 13-Jähriger zu den Königsblauen, spielte zunächst in der Knappenschmiede und pendelte von 2004 bis 2007 zwischen Profis und U23. Eine dauerhafte Profi-Perspektive konnte Schalke Hoogland nicht bieten, deshalb zog er zum damaligen Zweitligisten FSV Mainz 05 weiter, trainierte unter Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, wurde im Alter von 24 Jahren nach dem geglückten Aufstieg in die Bundesliga von Tuchel zum Kapitän ernannt. Für die Mainzer kam er in 84 Spielen zum Einsatz, erzielte 14 Tore als Außenverteidiger, der seine Rolle sehr offensiv interpretierte. Seine Mainzer Zeit endete tragisch: Er verletzte sich am rechten Meniskus. Am Saisonende kehrte er ablösefrei zu seinem Lieblingsklub Schalke zurück.
Seine zweite Zeit bei den Königsblauen waren geprägt von Verletzungen und einer tückischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung, zudem kam er als rechter Verteidiger nicht an Atsuto Uchida vorbei. Er kam nur in 26 Spielen zum Einsatz, erzielte dabei lediglich ein Tor, das aber im Bernabeu gegen Real Madrid in der Champions League. Auch eine Leihe nach Stuttgart in der Saison 2012/2013 war nicht von Erfolg gekrönt. Wieder verletzte er sich schnell, spielte nur sechsmal, hatte beim VfB keine Zukunft.
Erst nach seiner zweiten Schalke-Zeit, im Alter von 29 Jahren, war er dauerhaft fit und erlebte noch einige schöne Jahre als Fußballprofi, zunächst in der Saison 2014/15 beim FC Fulham in der englischen zweiten Liga (29 Pflichtspiele, 4 Tore), dann von 2015 bis 2019 beim Zweitligisten VfL Bochum (125 Spiele, 8 Tore) und zum Schluss in Australien bei Melbourne Victory. Nach sechs Spielen dort beendete er seine aktive Karriere nach der 1:4-Niederlage gegen Sidney FC und widmete sich fortan seiner Trainerkarriere. Bekannte Vorbilder hatte er genug, nicht nur Klopp und Tuchel, sondern auf Schalke auch Ralf Rangnick, Felix Magath, Jupp Heynckes und Huub Stevens.
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Dazu kehrte er nach Schalke zurück – zunächst als U17-Co-Trainer, später als Assistent von Norbert Elgert in der U19. „Es ist zweifelsfrei etwas Besonderes, zunächst als Trainer in der Knappenschmiede und nun auch im Trainerteam der Lizenzmannschaft für den Club zu arbeiten, für den ich lange gespielt habe“, sagte Hoogland. Aktuell erwirbt er in Wales die Uefa-Pro-Lizenz-Ausbildung, darf nach deren Abschluss Profiklubs auch eigenständig trainieren.
Lob für Hoogland von Schalke-Trainer Kees van Wonderen
Erst einmal bleibt er Assistent von van Wonderen. „Es macht jeden Tag Freude, mit Tim zu arbeiten, über Fußball und unsere Mannschaft zu diskutieren und gemeinsam Ideen umzusetzen“, sagte van Wonderen. Sein Trainerteam besteht nun aus den Co-Trainern Robert Molenaar, Tim Hoogland und Sidney Sam, Torwarttrainer Stephan Loboué sowie Athletiktrainer Alexander Storck.
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