Elversberg. Zum zweiten Mal in der laufenden Saison verschuldet Justin Heekeren durch einen klaren Fehler ein Gegentor. Schalkes Trainer findet deutliche Worte.
Frustriert bolzte Justin Heekeren den Ball in Richtung Mittellinie, während die Fernsehkameras am Samstagabend auf ihn gerichtet waren. Augenblicke zuvor griff der Torwart von Schalke 04 im Auswärtsspiel bei der SV Elversberg (4:1) übel daneben. Ein eigentlich harmloser und unplatzierter Schuss von Carlo Sickinger aus 22 Metern flutschte dem 24-Jährigen durch die Hände zum zwischenzeitlichen 1:1 ins Tor – ein klarer Torwartfehler.
„Es ist der Klassiker“, sagt Trainer Kees van Wonderen über den Fehlgriff des Torwarts. „Eigentlich ist es ein einfacher Ball. Justin sieht ihn kommen und ist im Kopf schon mit dem nächsten Schritt beschäftigt, statt erst einmal den Ball zu fangen. Dann geht er ihm leider durch die Finger.“
Schalke: „Justin bleibt die Eins“
Einen großen Vorwurf macht der Trainer seinem Torwart allerdings nicht. „Wir haben doch in den letzten Wochen gesehen, dass jeder mal einen Fehler macht – auch ich und Sie alle. Es geht trotzdem weiter“, so der 55 Jahre alte Niederländer. Heekeren wisse die Situation gut einzuschätzen, ist van Wonderen sicher.
Eine mögliche Torwartdiskussion erstickt Kees van Wonderen schon im Keim. Obwohl in Thorben Hoffman (25) ein Top-Zweitligakeeper auf der Bank sitzt, sagt der Coach: „Justin bleibt die Eins.“ Bei seiner Wahl des Torhüters denkt der Trainer langfristig, einzelne Fehler bringen ihn nicht ins Grübeln. „Nur wenn es auf lange Strecke nicht funktioniert, werden wir darüber reden. Ich habe meine Wahl getroffen, dazu stehe ich. Es muss wirklich etwas los sein, damit ich meine Wahl ändere.“
Schalke: Schon der zweite Heekeren-Fehler vor Gegentoren
Zur Wahrheit gehört aber: Komplett überzeugen konnte Justin Heekeren in dieser Saison noch nicht. In seinen 15 Zweitliga-Einsätzen kassierte er 28 Gegentreffer, nur zweimal hielt er die Null. Vor dem Elversberg-Spiel verschuldete er auch schon beim 2:2 gegen Hertha BSC durch einen klaren Torwartfehler ein Gegentor.
Nach der Übernahme von van Wonderen bekam auch Ex-Braunschweiger Hoffmann in zwei Spielen die Chance, sich für weitere Einsätze im Schalker Tor zu empfehlen. Auszeichnen konnte er sich bei den Niederlagen in Hannover 96 (0:1) und gegen Fürth (3:4) allerdings auch nicht – der Coach entschied sich daher für Heekeren als Stammtorwart.
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