Mittersill. Ist Zugang Ron-Thorben Hoffmann automatisch die Nummer eins des FC Schalke 04? Konkurrent Justin Heekeren meldet Ansprüche an.
Das letzte Trainingsspiel des FC Schalke 04 im Rahmen des Trainingsspiels in Mittersill gegen Dynamo Kiew war gerade beendet, der Zweitligist hatte dem ukrainischen Vizemeister ein 2:2 (1:1) abgerungen, als Justin Heekeren in die Mixed Zone schritt, im Hintergrund spielte S04-Fan Trompeten-Guido den „Mythos vom Schalker Markt“. Was Torwart Heekeren, zuvor mit einer ordentlichen Leistung, zu sagen hatte, war bemerkenswert. Denn er hatte nicht nur eine simple 08/15-Spielanalyse zu bieten.
Schalke holte Hoffmann aus Braunschweig
Auf dem Papier geht Heekeren als Reservetorwart in die Saison. Konkurrent Ron-Thorben Hoffmann (25) kam ablösefrei vom Zweitliga-Konkurrenten Eintracht Braunschweig, erhielt die Rückennummer 1. Und Trainer Karel Geraerts sagte nach dem ersten Training in Mittersill: „Er wurde geholt, um bei uns die Nummer 1 zu sein. Natürlich müssen wir erst auf dem Trainingsplatz und in den Spielen schauen, aber normalerweise, wenn er seine Qualitäten zeigt...“ Den Satz beendete Geraerts nicht, aber er suggerierte mindestens: Hoffmann geht mit einem Vorsprung ins Rennen um den Platz zwischen den Pfosten.
Schalke holte Hoffmann aus Braunschweig
Heekeren stellte aber klar, welche Sätze ihm gesagt wurden, als er von seiner Sechs-Monats-Leihe zum belgischen Zweitligisten Patro Eisden Maasmechelen zurückkehrte. Dort hatte er 14 Spiele bestritten, war achtmal ohne Gegentor geblieben. „Mir tat diese Leihe unfassbar gut. Das Niveau der Liga war gut, ich konnte auf mich aufmerksam machen. Mir wurde mitgeteilt, dass es ein offener Kampf um die Nummer eins wird. Ich habe geantwortet: Wenn das so ist, nehme ich den Kampf an, ich scheue ihn nicht“, sagte Heekeren und ergänzte: „Ich versuche, dem Trainer zu zeigen, dass ich jedes Testspiel gewinnen will.“ Ähnlich wie Marius Müller vor einem Jahr wolle er lautstark sein, um seinen Mitspielern Sicherheit zu geben.
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Offener Kampf um die Nummer eins? Bei Geraerts klang das etwas anders. Als Heekeren darauf angesprochen wurde, antwortete er so: „Ich kann nur das wiedergeben, was mir gesagt wurde. Er kommt aus Braunschweig, ich habe Spielpraxis in Maasmechelen gesammelt, wir tun uns da nicht viel. Ich hatte die gleichen Spielminuten wie Ron-Thorben auch.“ Eine klare Kampfansage des 23-Jährigen, der seit seiner Kindheit Schalke-Fan ist. „Ich liebe den Verein, habe Bock auf den Verein, ich habe sehr viel Selbstvertrauen. Das habe ich klargemacht.“
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Streit in der Torwartgruppe gebe es aber nicht, auch er wolle niemanden verärgern. „Die Torwartgruppe ist generell auf einem sehr guten Niveau. Wir müssen uns untereinander pushen. Ich bin keiner, der Stress macht. Ich kann von jedem etwas lernen. Wenn er spielt, will ich den maximalen Support, umgekehrt auch ich, wenn ich spiele“, sagte Heekeren.
Nach dem 2:2 gegen Kiew äußerte Geraerts Verständnis für Heekerens Haltung. „Justin muss sich so äußern, das ist sein gutes Recht. Ich will, dass alle Torhüter die Konkurrenz annehmen. Ich lasse das laufen. Justin hat 90 Minuten gut gespielt“, sagte Geraerts. Der Trainer wiederholte, Hoffmann sei „geholt worden, um die Nummer 1 hier zu sein.“ Aber er äußerte sich deutlich zurückhaltender, ob der 25 Jahre alte Hoffmann einen Vorsprung habe. „Alle Entscheidungen werde ich in der letzten Woche vor dem Start treffen. Das erste Spiel ist erst in drei Wochen. Alle können sich dem Trainer zeigen“, sagte Geraerts.
Deshalb scheint nur klar, was mit den beiden anderen Keepern aus dem Torhüter-Quartett passiert: Luca Podlech (19), gerade aufgerückt aus Schalkes U19, ist als dritter Torhüter eingeplant und soll Spielpraxis in der U23 in der Regionalliga West sammeln. Alle Schalke-Bosse bescheinigen dem gebürtigen Gelsenkirchener großes Talent.
Michael Langer in Schalkes Mannschaftsrat
Und Torwart-Senior Michael Langer (39) ist nicht nur der Ruhepol der kompletten Mannschaft und weiter im Mannschaftsrat, sondern auch in der Torwartgruppe. Eins scheint klar: Wenn Langer fit ist und trainiert, wird es zwischen den ersten drei Torhütern keinen Streit geben.
Die Entscheidung aber, wer am ersten Spieltag zwischen den Pfosten steht, trifft Geraerts - wahrscheinlich nach Absprache mit dem neuen Torwarttrainer Stephan Loboué. Der 42-Jährige bekommt gleich zu Beginn seiner Schalke-Zeit eine knifflige Aufgabe: trainieren, moderieren, bewerten, entscheiden.
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