Mittersill. Statt die Binde zu bekommen, wird ein Routinier bei Schalke 04 aufs Abstellgleis gestellt. Trainer Geraerts beweist Konsequenz. Ein Kommentar.

Wie groß der Umbruch bei Schalke 04 ist, zeigt die Aufstellung des neuen Mannschaftsrates, der von Trainer Karel Geraerts zusammengestellt worden ist. Denn fünf der sechs Mitglieder sind neu dabei, nur der routinierte Ersatztorwart Michael Langer bleibt im Gremium. Mehr Verantwortung erhalten Kapitän Kenan Karaman, seine Stellvertreter Paul Seguin und Tomas Kalas sowie Ron Schallenberg und Neuzugang Amin Younes.

Schon wegen der vielen Abgänge waren Änderungen im Mannschaftsrat unausweichlich – schließlich hat Kapitän Simon Terodde seine Karriere beendet. Dominick Drexler und Ralf Fährmann wurden inzwischen aussortiert, Henning Matriciani darf und soll den Klub noch in diesem Sommer verlassen. Dass jedoch auch Marcin Kaminski nicht mehr zu den engsten Vertrauten des Trainers zählt, ist ein klares Signal von Geraerts.

Schalke: Marcin Kaminski war in der Vorsaison ein Schwachpunkt

Noch im Vorjahr war Kaminski stellvertretender Kapitän, führte die Schalker mehrfach aufs Feld. Auch in den Testspielen der diesjährigen Vorbereitung trug der 32 Jahre alte Pole mehrfach die Binde. Er dürfte sich Hoffnungen gemacht haben, nun sogar zum Kapitän aufzusteigen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Geraerts entzieht Kaminski das Vertrauen, beruft ihn nicht einmal in den Mannschaftsrat – eine harte, aber richtige Entscheidung. Denn der Innenverteidiger wird bei Schalke 04 mehr und mehr zum Auslaufmodell.

In der Luft ist Kaminski zwar weiterhin stark. Aber auch sein ordentliches Aufbauspiel konnten seine eklatanten Tempo-Defizite in der Vorsaison nicht mehr kaschieren. Zeitweise war der Verteidiger als Vize-Kapitän ein Schwachpunkt der Schalker. Mit seiner Erfahrung versuchte der siebenfache Nationalspieler Polens zwar voranzugehen, aber seine Leistungen stimmen einfach nicht mehr.