Essen. TV-Experte Mario Basler kritisiert Nuri Sahin deutlich. Bochum-Trainer Dieter Hecking nimmt seinen jüngeren Kollegen in Schutz.
Sport1-Experte Mario Basler hat Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin in deutlichen Worten angezählt: „Er hat unheimlich viele Fehler gemacht“, sagte Basler im Doppelpass von Sport 1. „Das hat schon vor dem ersten Spieltag begonnen, als er Sabitzer draußen gelassen hat, der eine überragende Saison gespielt hatte – und dann hat er ihn auf der falschen Position eingesetzt.“ Auch das Champions-League-Spiel bei Real Madrid führte Basler an: „Dort völlig umzustellen, obwohl keine Not war, und das Spiel dann herzuschenken, daran muss er sich messen lassen – das war ein unnötiger Fehler.“
Zudem habe Sahin ja schon ein halbes Jahr als Co-Trainer unter Edin Terzic gearbeitet. „Dann kann ich mich danach nicht hinstellen und sagen, dass einiges nicht funktioniert und versuchen, alles anders zu machen – das hat nicht funktioniert.“ Die gute Partie samt überzeugendem 2:1-Sieg gegen RB Leipzig wollte Basler nicht als Argument pro Sahin sehen: „Da sprechen wir doch nur über ein Spiel.“
Bochum-Trainer Dieter Hecking nimmt BVB-Coach Nuri Sahin in Schutz
Dieter Hecking (60), Trainer des VfL Bochum, nahm seinen 24 Jahre jüngeren Kollegen in Schutz: Er glaube, dass Sahin ein guter Trainer werden könne, „er wird seine Erfahrungen sammeln“. Generell sei das Geschäft auch an dieser Stelle zu schnelllebig geworden: „Es geht heute sehr, sehr schnell, dass man jungen Trainer zutraut, in der Bundesliga zu arbeiten“, meinte Hecking. „Wenn es dann nicht läuft, werden sie relativ schnell ausgewechselt, weil der Druck groß ist.“ Dann hätten sie oft ein Problem, eine zweite Anstellung zu finden, weil es bei der ersten nicht funktioniert habe.
„Bei mir war das anders“, sagte Hecking, der zur Saison 2000/01 mit 35 Jahren Trainer des Regionalligisten SC Verl geworden war und 2006 mit Alemannia Aachen in der Bundesliga ankam. „Ich durfte Fehler machen, diese Zeit bekommt man heute nicht.“ Aber: „Erfahrung ist auch nicht alles.“ Man sehe an Trainer wie Julian Nagelsmann und Fabian Hürzeler, dass auch junge Trainer in der Lage seien, erfolgreich große Aufgaben zu übernehmen.
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