Lüdenscheid. Fast anderthalb Meter Höhenunterschied liegen zwischen den beiden Brückenenden. Woran das liegt und warum das nicht dramatisch ist.

Es ist eine Hochzeit ohne Ja-Wort. Zwar wurde am Dienstag ein nächster Meilenstein an der Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid gefeiert: die sogenannte Stahlhochzeit. Doch der Zusammenschluss der beiden Brückenhälften lässt noch auf sich warten. „Noch fehlen etwa 20 Meter“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn-GmbH Westfalen, am Dienstag bei der offiziellen Feier.

Höhenunterschied zwischen den Brückenenden

Der große Moment, für den sich ein paar Zuschauer auf der Straße im Tal und auf den Hängen versammelt hatten, soll am Mittwoch nachgeholt werden. Mit sechs bis acht Metern pro Sekunde wird die Südseite Richtung Talmitte geschoben. Mit einer Besonderheit: Mit bloßem Auge ist ein erheblicher Höhenunterschied zwischen den beiden Brückenenden zu erkennen. Was ist denn da los? Pfusch am Bau?

17.02.2025, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Elfriede Sauerwein-Braksiek, ehemalige technische Direktorin des Landesbetriebs Straßen NRW, wird Düsseldorfer Landtag vor dem Untersuchungsausschuss zum Brückendesaster angehört. Foto: David Young/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

„„Wundern Sie sich nicht. Dass das eine Ende 1,40 Meter tiefer hängt als das andere, ist der Physik geschuldet.“ “

Elfriede Sauerwein Braksiek
Direktorin der Autobahn-GmbH Westfalen

Keineswegs, erklärt die Autobahn-Chefin. „Wundern Sie sich nicht. Dass das eine Ende 1,40 Meter tiefer hängt als das andere, ist der Physik geschuldet.“ Der Abstand des Brückenendes zum tragenden Pfeiler ist größer, die Wirkung des Gewichts daher höher. 600 Tonnen sind es, die da lasten. Dass es diesen Höhenunterschied geben würde, war den Verantwortlichen klar. Es ist daher nichts, was den Fachleuten Sorgen bereiten würde.

Deutlich sichtbarer Höhenunterschied an der Talbrücke Rahmede: Die beiden Brückenhälften, die aufeinander zuwachsen, weisen derzeit noch einen Höhenunterschied von fast anderthalb Metern auf.
Deutlich sichtbarer Höhenunterschied an der Talbrücke Rahmede: Die beiden Brückenhälften, die aufeinander zuwachsen, weisen derzeit noch einen Höhenunterschied von fast anderthalb Metern auf. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

„Was nicht passt, wird passend gemacht“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek mit einem Augenzwinkern. Eine Hebeeinrichtung, einem Flaschenzug nicht unähnlich, wird das tiefer liegende Teil vermutlich am Mittwoch auf gleiche Höhe bringen. „Dann passen die Teile genau.“ Anschließend wird der Übergang verbunden, verschlossen, verschweißt. „Es wird ein Bündnis fürs Leben geschlossen“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek. Stahlhochzeit eben.

Viele Bilder: Die kleine Lücke klafft noch an der A45-Brücke

Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
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Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
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Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
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Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
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Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
Brückenhochzeit Rahmedetalbrücke.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing war am 25. Februar in Lüdenscheid: Eigentlich sollten die Lücke zwischen den Stahlteilen schon geschlossen sein. Doch das verzögert sich um einen Tag. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann
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Wissing bestätigt: Die Brücke wird früher fertig als geplant

Offenbar waren die Planer davon ausgegangen, dass die Stahlhochzeit erst zu einem späteren Zeitpunkt würde stattfinden können. Die Tatsache, dass es schon jetzt soweit ist, gibt Hoffnung auf eine schnellere Fertigstellung der ersten Brückenhälfte. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) bestätigte dies auch: Die Brücke werde früher fertig, vermutlich schon im Frühjahr 2026 statt erst im Sommer, wie bisher geplant.

Im Dezember 2021 war die Rahmedetalbrücke wegen akuter Einsturzgefahr von einer Sekunde auf die andere gesperrt worden. Die Lebensader der gesamten Region Südwestfalen war durchtrennt. Die Stahl-Hochzeit ohne Ja-Wort gibt nun Hoffnung.

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