Lüdenscheid/Hagen. Seit der Jahrhundertflut 2021 war die Zug-Strecke zwischen Hagen und Lüdenscheid gesperrt. Warum es so lange gedauert hat.
- Die Bahnverbindung zwischen Dortmund/Hagen und Lüdenscheid ist ab Mittwoch, 17. April, wieder befahrbar
- Nach der Jahrhundertflut war die Strecke fast drei Jahre lang gesperrt
- Erhebliche zeitliche Entlastung für Bahnreisende und Pendler
Man muss sich die Zahlen noch einmal vor Augen führen, um zu erkennen, wie lang diese Lücke im regionalen Bahnnetz klaffte: 1007 Tage (am Stichtag 17. April 2024), fast 144 Wochen oder gut zwei Jahre und neun Monate war Lüdenscheid aus der Richtung Hagen/Dortmund nicht mehr per Bahn erreichbar. Die Jahrhundertflut, die auch den Hagener Süden im Sommer 2021 stark heimgesucht hatte, hatte die Strecke der Volmetalbahn (RB 52) so massiv zerstört, dass langwierige Sanierungsarbeiten notwendig waren.
Ein Jahr später wurde mit Verspätung klar: Eine weitere wichtige Bahnbrücke im Ortsteil Brügge war durch die Flut ebenfalls so sehr beschädigt worden, dass das mehr als 130 Jahre alte Bauwerk abgerissen werden musste. Auch aus Richtung Köln war Lüdenscheid seit Juli 2022 damit nicht mehr mit der Bahn erreichbar. Und das vor dem Hintergrund, dass seit Dezember 2021 auch in der zentralen Autobahn, der A 45, durch die gesperrte und inzwischen abgerissene Rahmedetalbrücke, in Lüdenscheid ein Loch klafft.
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Wenn nun am Mittwoch, 17. April, zum ersten Mal nach zwei Jahren und neun Monaten um 5.03 Uhr morgens wieder ein Zug der Regionalbahn 52 von Lüdenscheid Richtung Dortmund über Hagen startet und eine knappe Stunde später der erste fahrplanmäßige Zug aus dem Ruhrgebiet wieder in der Sauerland-Stadt ankommt, dann ist zumindest der erste kleine Schritt getan. Und das noch einmal mit erheblicher Verspätung: Die Brücke in Brügge war zwar in Rekordzeit gebaut worden, so dass die Wiedereröffnung der Strecke schon im Dezember 2023 hätte stattfinden sollen. Doch dann stellte sich heraus, dass an einer anderen Bahn-Brücke in Schalksmühle Schäden größer waren als befürchtet.
Kurz vor dem Start noch einmal die Notbremse gezogen
Neuer Zielpunkt war nun der 8. April 2024. Doch kurz vorher musste die Bahn noch einmal die Notbremse ziehen, weil sich Arbeiten verzögert hatten. Nun soll es der 17. April sein. „Und bei dem wird es auch bleiben“, so ein Bahn-Sprecher am Tag zuvor gegenüber der WESTFALENPOST: „Wir haben verschiedene Probefahrten absolviert, alles hat funktioniert. Wir sind sicher, dass wir am Mittwoch den regulären Fahrbetrieb wieder aufnehmen können.“
Und damit entfällt auch der Schienenersatzverkehr per Bus, der bislang von Hagen-Rummenohl bis Lüdenscheid die Fahrt um 19 Minuten verlängert hatte. Für Pendler, die hin und zurück müssen, immerhin knapp 40 Minuten Ersparnis pro Tag. Noch ein bisschen Geduld ist für die Strecke zwischen Lüdenscheid und Köln (RB 25) angesagt. Hier rechnet die Bahn damit, dass der Verkehr zum Fahrplanwechsel im Dezember wieder durchgehend laufen kann.
Auch Bundesstraße ist wieder befahrbar
Durchgehend befahrbar ist auch wieder die Bundesstraße 54 in Lüdenscheid-Brügge: Die Arbeiten am Widerlager der Bahnbrücke in dem Ortsteil hatten seit dem 21. Februar zu einer Teil-Sperrung der B54 geführt. Die Bundesstraße, die unter der Bahnbrücke verläuft, war an der Stelle nur einspurig befahrbar, eine Baustellenampel regelte den Verkehr. Die Arbeiten sollten ursprünglich bis zum 5. April dauern, verzögerten sich dann aber um eineinhalb Wochen.