Hagen/Menden/Siegen. Laut jüngstem Öffnungsplan stünden am Montag weitere Öffnungen an. Doch dazu wird es vorerst nicht kommen, macht das Land NRW klar.

Die Mitglieder des Hagener Fitnessstudios durften zumindest etwas Vorfreude genießen. Eine detaillierte Anleitung wurde verschickt, wie man sich online für nächste Woche einen Termin reservieren kann, um dort ab Montag wieder Sport zu treiben. Und welche Sicherheits-und Hygieneregeln dann zu beachten wären.

Denn eigentlich könnten am Montag weitere Lockerungsschritte in Kraft treten, wenn man den Wortlaut der Vereinbarung der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz zugrunde legt. Demnach wären bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bis 100 mit einem tagesaktuellen Schnell- oder Selbsttest und Anmeldung ein Getränk im Biergarten, ein Besuch in Kino, Theater oder Konzert möglich – oder eben auch Sport in einem Fitnessstudio.

Märkischer Kreis weitet die Maskenpflicht aus

Doch diese Lockerungen wird es nun doch nicht geben – vorerst jedenfalls nicht. Das hat die Landesregierung am Donnerstagnachmittag deutlich gemacht. Vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz, die am Montag stattfinden wird, schon mal auf keinen Fall. Und auch für die Zeit danach lässt das NRW-Gesundheitsministerium schon durchblicken, dass weitere Schritte kaum zu erwarten sein dürften. Die landesweite Wocheninzidenz liege bereits bei 92,1 (+7,0 zum Vortag). „Aufgrund der Entwicklung der letzten Tage geht das Ministerium davon aus, dass die Inzidenz landesweit steigen wird.“

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Und die Region bleibt auch weiter stark von der Corona-Pandemie betroffen. Am Donnerstag hatte der Märkische Kreis weiter landesweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz mit 180,8 vorzuweisen – noch einmal ein starker Zuwachs von 22,4 Punkten im Vergleich zum Vortag. Landrat Marco Voge (CDU) reiht sich zwar nicht in die Forderungen der Oberbürgermeister aus Dortmund (89,8, +11,8) oder Duisburg (122,7, +0,6) ein, die eine Schließung von Schulen und Kindergärten wollen. Aber auch im Märkischen Kreis gelten schärfere Maßnahmen. Dazu gehört eine Maskenpflicht im 150-Meter-Umkreis rund um Schulen, aber auch in Autos, wenn mehrere Personen Fahrgemeinschaften zur Arbeit bilden.

19 Gebiete über der 100er-Inzidenz

Diese beruflichen Fahrgemeinschaften hat auch Andreas Müller (SPD), Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein (Inzidenz: 121,7, +13,4) im Blick: „Die meisten Infektionen mit dem Coronavirus geschehen nach wie vor im privaten Umfeld oder im Zusammenhang mit der Arbeit.“ Wenn trotz penibler Maßnahmen in den Betrieben, in den Pausen auf Abstände verzichtet werde oder man in Autos gemeinsam ohne Masken sitze, dann hätten „solche Gewohnheiten eine viel stärkere Auswirkung als die jüngsten Lockerungen“. Die „Notbremse“ will Müller noch nicht ziehen, er macht aber klar: Weiteren Öffnungsschritte wird es nicht geben.

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Zu den 19 Städten und Kreisen in NRW mit einer Inzidenz über 100 gehört weiter Hagen (109,7, +14,8 zum Vortrag). Der Ennepe-Ruhr-Kreis liegt bei 87,3 (+13,6). Rechts stabil sind Olpe (81,4, -4,4) und der Hochsauerlandkreis (75,8, -0,4).