Siegen-Wittgenstein. Die jüngsten Öffnungsschritte haben in Siegen-Wittgenstein nicht wesentlich zum Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz auf über 100 beigetragen.
Zu diesem Ergebnis kommt das Kreisgesundheitsamt Siegen-Wittgenstein nach einer Analyse des aktuellen Infektionsgeschehens.
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„Die meisten Infektionen mit dem Coronavirus geschehen nach wie vor im privaten Umfeld oder im Zusammenhang mit der Arbeit“, sagen Landrat Andreas Müller und Dr. Christoph Grabe, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, unisono. „Dabei machen wir die Erfahrung, dass sich die meisten Arbeitgeber sehr penibel an Hygienekonzepte und Abstandsregeln halten“, unterstreicht der Landrat.
„Das hilft aber alles nichts, wenn auf dem Arbeitsweg mehrere Personen aus unterschiedlichen Haushalten ohne Maske gemeinsam in einem Auto sitzen, in der Pause beim Rauchen eng zusammen stehen oder beim Mittagessen auf notwendige Abstände verzichten. Solche Gewohnheiten haben eine viel stärkere Auswirkung auf das Infektionsgeschehen als die jüngsten Lockerungen“, sind Müller und Christoph Grabe überzeugt.
Siegen-Wittgenstein: Lockerungen werden nicht zurückgenommen
Weil die seit Montag, 8. März, geltenden Öffnungen keine signifikanten Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen in Siegen-Wittgenstein haben, sieht der Landrat auch keinen Anlass, diese zum aktuellen Zeitpunkt wieder zurückzunehmen.
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Allerdings ist es für ihn auch nicht vorstellbar, ab Montag, 22. März, weitere Lockerungen zu ermöglichen: „Sollten Bund und Länder in den anstehenden Beratungen zu dem Ergebnis kommen, nächste Öffnungsschritte gehen zu wollen, werden wir diese bei den aktuellen Fallzahlen in Siegen-Wittgenstein nicht mitgehen“, betont Müller. „Für diesen Fall werde ich in einer Allgemeinverfügung anordnen, dass wir beim aktuellen Status Quo bleiben.“
Bei der Bewertung des aktuellen Infektionsgeschehens könne in Siegen-Wittgenstein auch noch nicht von einer „signifikanten“ und „nachhaltigen“ Überschreitung der 7-Tage-Inzidenz gesprochen werden: „Der Wert schwankt und ist zuletzt sogar wieder von annähernd 120 auf unter 110 gefallen“, erläutert Christoph Grabe.
Andreas Müller: „Effekt auf Eindämmung der Pandemie“
„Wir werden die Entwicklung aber natürlich sehr genau im Auge behalten. Bei einem deutlichen Anstieg der 7-Tage-Inzidenz über den aktuellen Wert kommen natürlich auch die bisherigen Öffnungsschritte wieder auf den Prüfstand“, so Müller: „Entscheidend ist aber, dass zu treffende Maßnahmen auch wirklich einen Effekt auf die Eindämmung der Pandemie haben und nicht nur Aktionismus vortäuschen“, so Müller.
Um einen weiteren Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz zu vermeiden, werben der Landrat und Christoph Grabe erneut eindringlich dafür, die seit mehr als einem Jahr eingeübten Verhaltensregeln konsequent umzusetzen: „Ich kann jeden verstehen, der langsam aber sicher coronamüde wird. Doch wir müssen noch einige Wochen gemeinsam durchhalten“, unterstreicht Andreas Müller.
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„Bis dahin gilt: Nicht ausreizen, was vielleicht gerade noch erlaubt ist! Nur das tun, was wirklich notwendig ist! Kontakte auf ein Minimum beschränken. Homeoffice ermöglichen und nutzen. Abstand halten – auch in Pausen oder beim gemeinsamen Mittagessen auf der Arbeit. Mund und Nase bedecken – auch bei Fahrgemeinschaften. Hygieneregeln beachten und lüften! Und auch noch eine Zeit lang auf die private Geburtstagsrunde oder Fete zuhause verzichten“, so Müller.
Schnelltests in Siegen-Wittgenstein nutzen
Und er appelliert die neuen Schnelltestmöglichkeiten zu nutzen: „Der Bund hat angekündigt, mindestens einen Schnelltest pro Woche zu zahlen“, betont Müller: „Wir haben bereits eine flächendeckende Testinfrastruktur in allen elf Städten und Gemeinden des Kreisgebietes und jeden Tag kommen neue Anbieter hinzu“, erläutert der Landrat.
„Mit den Tests können wir mehr Licht in die Dunkelziffer der Coronainfektionen bringen und insbesondere eine weitere Ausbreitung gerade durch asymptomatische Personen, die selbst gar nicht wissen, dass sie infiziert sind, vermeiden.“
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