Berlin. Krebs tötet hierzulande jährlich tausende Menschen. Peniskrebs ist dabei eher unbekannt – doch das Sterberisiko ist hier sehr hoch.

Krebs ist eine der tödlichsten Erkrankungen, die einen Mensch ereilen kann. Obwohl die Krankheit nicht immer tödlich verläuft, starben allein in Deutschland im Jahr 2022 rund 240.000 Menschen daran.

Das Tückische: Die Krankheit kann in verschiedenen Formen auftreten und alle erdenklichen Körperteile betreffen. Besonders häufig sind Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs. Doch der Krebs kann auch in anderen Körperregionen auftreten, wie etwa in seltenen Fällen am Penis. Doch wie gefährlich ist die Erkrankung? Und wie steht es um die Heilungschancen?

Was sind die Symptome für Peniskrebs?

Zu den Symptomen zählen laut der Deutschen Krebsgesellschaft unter anderem Veränderungen an der Haut sowie unnatürliche Schwellungen oder Härtungen an der Eichel oder am Penis. Vereinzelt kann es auch zu Blutungen oder dem Austritt von Wundflüssigkeit kommen.

Das Problem: Weil der Penis betroffen ist, sind die Betroffenen oft beschämt und trauen sich nicht, zum Arzt zu gehen. Dabei ist eine schnelle Behandlung überlebenswichtig. Sollten Sie eines der oben genannten Symptome bei sich feststellen, sollten Sie schnellstmöglich einen Experten aufsuchen.

Was sind die Ursachen von Peniskrebs?

Die Ursachen für Peniskrebs sind vergleichsweise gut erforscht und lassen sich laut der Deutschen Krebshilfe vor allem auf drei Punkte herunterbrechen:

  • Mangelnde Hygiene im Genitalbereich: Wird der Bereich um die Eichel nicht regelmäßig gesäubert, kann sich Vorhauttalg bilden, auch Smegma genannt. Dieser Talg kann zu dauerhaften Entzündungen führen, die dann den Peniskrebs auslösen.
  • Eine Vorhautverengung (Fachbegriff Phimose): Bei dieser Vorerkrankung kann die Vorhaut nicht vollständig zurückgeschoben werden, was die Hygiene erschwert. Es drohen die im vorherigen Punkt genannten Folgen. Aber: Eine Phimose wird mittlerweile meist im Kindesalter operiert.
  • Infektion mit humanen Papillomaviren: Diese Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und können zudem Genitalwarzen auslösen. Die Viren gelten in 50 Prozent aller Fälle als Auslöser des Peniskrebses. Eine entsprechende Impfung im Alter zwischen neun und 14 Jahre wird deshalb dringend empfohlen.

Wer ist am häufigsten betroffen?

Peniskrebs kann logischerweise nur bei Männern auftreten. Wie bei anderen Formen des Krebses sind auch hier in der Regel ältere Menschen betroffen. Grundsätzlich gilt jedoch: Peniskrebs ist sehr selten. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken jährlich etwa 950 Deutsche daran.

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Peniskrebs ist eine seltene, aber hochgefährliche Art des Krebses. © Getty Images | PALMIHELP

Wie wird Preniskrebs behandelt?

Zunächst klären die behandelnden Ärzte ab, ob es sich wirklich um Krebs handelt. Dafür wird eine winzige Gewebeprobe an der betroffenen Stelle entnommen und im Labor untersucht. Sollte sich die Diagnose dann bestätigen, werden in frühen Stadien Salben verwendet, die Wirkstoffe einer Chemotherapie enthalten. Tumore an der Hautoberfläche werden mit Laserverfahren entfernt, tieferliegende Geschwülste hingegen per chirurgischem Eingriff. In einigen Fällen ist auch eine Strahlentherapie möglich.

Sollten bereits die Lymphknoten betroffen sein, werden diese bei einer Operation zusätzlich zum Tumor entfernt. Eine Chemotherapie wird in der Regel erst eingesetzt, wenn der Krebs schon Metastasen gebildet hat.

Wie stehen die Überlebenschancen?

Ist der Krebs nur auf den Penis begrenzt, steht die Überlebenschance laut der Deutschen Krebsgesellschaft nach fünf Jahren bei 85 Prozent. Hat sich der Tumor in die Lymphknoten ausgebreitet, liegt die Überlebenschance im gleichen Zeitraum nur noch bei 59 Prozent. Haben bereits andere Organe sogenannte Tochtergeschwülste gebildet (Fernmetastasen), liegt die Überlebenschance bei etwa zehn Prozent.