Berlin. FDP-Chef Christian Lindner bekräftigt sein Lob für den umstrittenen Tech-Milliardär Elon Musk – und verteidigt ihn in der Hitlergruß-Debatte
FDP-Chef Christian Lindner hat sein Lob für den umstrittenen Tech-Milliardär Elon Musk unterstrichen. „Es ist beeindruckend, welche Schaffenskraft der Unternehmer Musk hat. Daran können wir uns ein Beispiel nehmen“, sagte Lindner unserer Redaktion. „Ich empfehle Deutschland mehr Ambition bei Technologie und Veränderung.“ Zu viel sei festgefahren und konventionell. „In den USA mobilisieren private Unternehmen 500 Milliarden Dollar für Investitionen in Künstliche Intelligenz, zeitgleich will Robert Habeck in Deutschland 129 neue Beamtenstellen für die Aufsicht über Künstliche Intelligenz“, sagte er. „Die machen Wertschöpfung, wir Bürokratie.“
Lindner nahm Musk auch gegen den Vorwurf in Schutz, er habe bei der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident den Hitlergruß gezeigt. „Hat er das wirklich?“ fragte der FDP-Chef. „Da gibt es unterschiedliche Deutungen.“ Unterstützung hatte Musk bereits von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und von dem rechtsgerichteten argentinischen Präsidenten Javier Milei bekommen. Sein „lieber Freund Musk“ sei zu Unrecht für eine „unschuldige Geste“ verunglimpft worden, sagte Milei beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
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Lindner hatte Musk und Milei schon nach dem Ampel-Aus im vergangenen Jahr als Vorbild für Deutschland genannt. In dem Interview mit dieser Redaktion machte Lindner aber auch deutlich, er habe Musk nicht als politischen Berater empfohlen. Der Tesla-Gründer und Trump-Gefolgsmann wirbt im Bundestagswahlkampf für die AfD.
Lindner warnt vor AfD-Verbotsverfahren
Lindner sprach sich in unserem Interview gegen ein AfD-Verbotsverfahren aus. „Die Auseinandersetzung muss politisch erfolgen. „Die Hürde für ein Verbot ist sehr hoch. Wenn der Verbotsantrag in Karlsruhe scheitern würde, hätte die AfD geradezu einen Persilschein“, sagte er.
Die Brandmauer zur AfD wolle er „auf keinen Fall“ abtragen, machte Lindner deutlich. „Ich unterscheide aber die gemäßigten Protestwähler der AfD vom harten Kern und der Partei selbst. Mit der Nazi-Keule wird man keinen Wähler von dort zurückgewinnen.“
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