Berlin. Die neuen Bezeichnungen wie „Golf von Amerika“ statt „Golf von Mexiko“ sollen die patriotischen Grundgefühle im Land stärken.

Donald Trumps Fanfare eines „Goldenen Zeitalters von Amerika“ soll bald auch in den Weltkarten ihre Spuren hinterlassen. Dazu gehört die Umbenennung von Meeresabschnitten und Orten, die an die Tradition der Vereinigten Staaten erinnern. Trump will damit das patriotische Grundgefühl stärken, das in weiten Teilen des Landes verbreitet ist.

Der erste Akt des neuen Präsidenten ist die geplante Umwidmung des „Golfes von Mexiko“ in den „Golf von Amerika“. Der Name „Golf von Mexiko“ an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die amerikanischen Bundesstaaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Trump mit den beiden Staaten verhandelt hat. Deshalb dürfte die unilaterale Aktion ein diplomatisches Ringen nach sich ziehen.

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Trump darf dies nach den Regularien der Vereinten Nationen durchaus tun – aber nur für den Gültigkeitsbereich der USA. So hat die Weltorganisation bei ähnlichen Streitigkeiten in der Vergangenheit bereits entschieden. Umgekehrt könnten aber die UN, andere internationale Organisationen und andere Länder beim bisherigen Namen bleiben. 

Trump plant Umwidmung des „Denali“-Bergs – ein Affront gegen die Ureinwohner von Alaska

Die UN-Expertengruppe für geografische Namen (UNGEGN) legte zwar 1959 den Namen „Persischer Golf“ fest. 2006 kamen die Fachleute aber zu dem Ergebnis, dass man Länder nicht davon abhalten könne, andere Begriffe zu verwenden. So nutzen die arabischen Anrainerstaaten überwiegend die Bezeichnung „Arabischer Golf“, was zu diplomatischen Streitigkeiten auf beiden Seiten führt. In Europa oder Amerika ist weiterhin vom „Persischen Golf“ die Rede.

Path to Beautiful Mount McKinley in Alaska
Trump will dem höchsten Berg der Vereinigten Staaten, dem Denali in Alaska, seinen früheren Namen „Mount McKinley“ zurückgeben. . © iStock | leezsnow

Darüber hinaus will Trump dem höchsten Berg der Vereinigten Staaten, dem Denali in Alaska, seinen früheren Namen „Mount McKinley“ zurückgeben. Der 6190 Meter hohe Berg war nach dem 25. Präsidenten der Vereinigten Staaten, William McKinley, benannt.

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Die von Trump geplante Umwidmung des Denali ist ein Affront gegen die Ureinwohner von Alaska, die den Berg seit Jahrhunderten so nennen. 1917 war der Berg offiziell nach McKinley benannt worden, der von 1897 bis 1901 amtiert hatte. Die Regionalbehörden von Alaska bezeichnen den Berg aber seit den 70er Jahren als „Denali“. 2015 wurde der Berg auch von den US-Bundesbehörden auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Barack Obama in „Denali“ umbenannt.

Der Rückgriff auf McKinley beruht möglicherweise auch darauf, dass Trump eine Art Seelenverwandtschaft mit dem früheren Präsidenten sieht. „Präsident McKinley hat unser Land reich gemacht durch Zölle und durch Talent“, sagte Trump bei seiner Rede zur Amtseinführung. Es klang wie ein Loblied auf sich selbst. Da „America First“ die Hymne der zweiten Trump-Administration ist, dürften weitere Umbenennungen folgen.