Berlin. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Kanzler Olaf Scholz steht im Verhältnis zu Trump jedoch besser da als seine Vorgängerin.
Donald Trump steht vor der Rückkehr ins Weiße Haus: Bevor Angela Merkel den neuen US-Präsidenten nach seiner Wahl 2016 erstmals traf, bereitete die Kanzlerin sich intensiv darauf vor – unter anderem mit der Lektüre eines Interviews, das Trump 1990 dem Männermagazin „Playboy“ gegeben hatte. Politisch wird es für Deutschland absehbar schwer mit dem US-Republikaner im Weißen Haus, in der Vorbereitung zumindest hat Bundeskanzler Olaf Scholz es etwas einfacher als Merkel. Zumindest, was die Informationslage betrifft.
Trumps Politikstil und seine Persönlichkeit sind inzwischen hinlänglich bekannt, Scholz kann außerdem auf mehrere direkte Begegnungen mit dem 78-Jährigen zurückblicken. Die beiden trafen etwa aufeinander, als Scholz 2017 als Hamburger Bürgermeister Gastgeber des G20-Gipfels war. Auch an späteren Treffen der G20 nahmen beide Politiker teil, Scholz dann als Merkels Finanzminister. Vertreter der Bundesregierung bemühen sich bereits seit längerer Zeit, belastbare Kontakte in Trumps Umfeld zu knüpfen. Dass es eine persönliche Beziehung zwischen Scholz und Trump gäbe, lässt sich jedoch nicht behaupten.
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USA-Experte: „Olaf Scholz ist der Gegenentwurf zu Trump“
Im Gegenteil. „Olaf Scholz ist der Gegenentwurf zu Trump: anti-populistisch, unemotional“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete und USA-Experte Metin Hakverdi. „Der Kanzler macht Politik, keine Deals. Außerdem fehlt Olaf Scholz das Kumpelhafte, er verabscheut sogar solche Politikertypen wie Trump.“ Hakverdis Fazit: „Das alles wird Trump nicht gefallen.“
Scholz hat aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber Merkel, die in Trumps erster Amtszeit ein bevorzugtes Ziel seiner Verbalattacken gewesen ist. Damals befand sich Deutschland noch im sicherheitspolitischen Tiefschlaf, die Höhe der deutschen Verteidigungsausgaben waren stetiger Anlass für Trumps Kritik. Unter Scholz ist Deutschland nach den USA mit Abstand der zweitgrößte militärische Unterstützer der Ukraine. Auch die nationalen Verteidigungsausgaben sind als Reaktion auf Russlands Krieg gestiegen.
Scholz‘ Vertrauter Lars Klingbeil sagte am Mittwochmorgen: „Es sieht alles danach aus, dass Donald Trump auch der nächste Präsident sein wird. “ Besonders in der Sicherheitspolitik, bei der Unterstützung der Ukraine und in der Wirtschafts- und Handelspolitik sieht der SPD-Vorsitzende große Herausforderungen auf Deutschland zukommen. „Das ist eine herausfordernde Situation, mit der wir umgehen müssen.“ Im Umgang mit einer Trump-Regierung sei „Professionalität“ gefragt. „Aber die Welt ist schon eine andere, wenn Donald Trump zurückkehrt.“
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