Berlin. Hassan Nasrallah, der Anführer der Hisbollah-Miliz, war das Ziel eines israelischen Angriffs in Beirut. Die Nahost-News im Blog.

  • Nasrallah-Tötung löst Proteste im Irak aus
    Genauso wie Deutschland fordern auch die USA ihre Staatsbürger dringend dazu auf, den Libanon zu verlassen.
  • Süden Beiruts erneut angegriffen
  • Hisbollah-Geheimdienstler von israelischen Militär getötet
  • Mehr als 50.000 Menschen sind seit den israelischen Angriffen aus dem Libanon ins Bürgerkriegsland Syrien geflüchtet
  • Tödlicher Angriff auf Nasrallah laut Biden „Maßnahme der Gerechtigkeit“

Wie aus dem Nichts explodieren Mitte September die Pager und Walkie-Talkies der libanesischen Hisbollah-Miliz. Seitdem nimmt der Nahostkonflikt eine neue Eskalationsdynamik an: Täglich fliegen Geschosse aus beiden Richtungen über die israelisch-libanesische Grenze. Bei Luftschlägen in den von der Hisbollah kontrollierten Vororten Beiruts schaltet Israel hochrangige Kommandeure der Miliz aus, darunter auch Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Gleichzeitig schießen die Zahlen ziviler Opfer in die Höhe. Auf der anderen Seite erreichen Hisbollah-Geschosse mittlerweile größere Städte wie Haifa – und hinterlassen ein Bild der Zerstörung. Auch Tel Aviv kommen sie gefährlich nahe.

Im Nahost-Newsblog halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden.

Krieg in Nahost – News vom 28. September: Nach Nasrallahs Tod: Hunderte protestieren vor US-Botschaft in Bagdad

22.20 Uhr: Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff im Libanon haben im Irak Hunderte Anhänger schiitischer Parteien demonstriert. Sie versammelten sich in Bagdad am Eingangsbereich zur sogenannten Grünen Zone, in der die US-Botschaft und Regierungsgebäude liegen, wie Augenzeugen berichteten. Die Demonstranten trugen irakische und libanesische Flaggen sowie Fotos des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs. In Parolen forderten sie Vergeltung gegen Israel. 

Sicherheitskräfte riegelten die Gegend ab, um eine Erstürmung der Grünen Zone zu verhindern. Die Nachrichtenseite Rudaw veröffentlichte Aufnahmen, die zeigten, wie Sicherheitskräfte mit einem Wasserwerfer versuchten, die Menge zurückzudrängen.

USA ordnet Ausreise von Personal aus Nahost an

21.01 Uhr: Infolge der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz hat die US-Regierung die Ausreise von Angehörigen ihrer Diplomaten im Libanon angeordnet. Grund sei die unsichere und unvorhersehbare Lage in der Hauptstadt Beirut, erklärte das US-Außenministerium. 

Familienmitglieder von US-Regierungsmitarbeitern müssen demnach das Land verlassen, sofern sie nicht selbst für die Regierung arbeiten. Allen Mitarbeitern, deren Aufgaben als nicht essenziell eingestuft werden, wurde die Ausreise genehmigt. 

Israel meldet neuen Luftangriff auf Hisbollah-Hochburg im Süden Beiruts

19.55 Uhr: Israel hat am Samstag nach eigenen Angaben erneut eine Hisbollah-Hochburg im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Die Armee habe einen „präzisen Schlag“ in dem Vorort Dahijeh ausgeführt, teilte das Militär mit. 

Israel gibt Tötung eines Hisbollah-Geheimdienstlers bekannt

19.47 Uhr: Nach dem Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israels Militär eigenen Angaben zufolge einen hochrangigen Geheimdienstkader der libanesischen Schiiten-Miliz getötet. Durch einen gezielten Luftangriff sei Hassan Chalil Jassin, der Leiter einer Geheimdienstabteilung, die an der Planung von Raketenangriffen auf Israel mitwirkt, in einem südlichen Vorort von Beirut „eliminiert“ worden, teilte die Armee mit. 

Jassin soll persönlich an der Planung und Vorbereitung von Angriffen auf israelische Zivilisten und Soldaten beteiligt gewesen sein. Das israelische Militär hatte am Freitag bei einem gezielten Angriff im selben Beiruter Vorort den Hisbollah-Chef Nasrallah getötet. 

Mehr als 50.000 Menschen fliehen aus dem Libanon nach Syrien

19.41 Uhr: Infolge der andauernden israelischen Angriffe im Libanon sind nach Angaben der Vereinten Nationen bisher mehr als 50.000 Menschen ins Bürgerkriegsland Syrien geflohen. In Abstimmung mit beiden Regierungen seien Hilfsaktionen im Gange, um allen Bedürftigen zu helfen, teilte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, auf X mit. Zudem seien mehr als 200.000 Menschen im Libanon Binnenflüchtlinge. 

Biden: Nasrallahs Tötung ist „Maßnahme der Gerechtigkeit“

19.36 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat den tödlichen israelischen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als „Maßnahme der Gerechtigkeit“ für die Opfer seiner vier Jahrzehnte währenden Terrorherrschaft bezeichnet. Unter den Opfern Nasrallahs seien Tausende Amerikaner, Israelis und Libanesen, erklärte Biden in einer Stellungnahme. Die USA unterstützten weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hisbollah und andere vom Iran unterstützte Terrorgruppen. 

Ziel der USA bleibe die Deeskalation der Konflikte im Gazastreifen und im Libanon auf diplomatischem Wege, hieß es in der Stellungnahme weiter. Es sei an der Zeit, dass die angestrebten und geforderten Abkommen über einen Waffenstillstand sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon zustande kämen. 

Biden habe seinen Verteidigungsminister Lloyd Austin angewiesen, die Aufstellung der US-Truppen im Nahen Osten zu stärken, um Angriffen vorzubeugen und das Risiko einer weiteren regionalen Eskalation zu reduzieren, hieß es weiter. 

Erneute Angriffe? Israel ruft Menschen im Libanon zur Flucht auf

18.55 Uhr: Das israelische Militär hat die Menschen in Teilen des Libanons aufgefordert, sich von Hisbollah-Einrichtungen fernzuhalten und sich bis auf Weiteres in Sicherheit zu bringen. Die Warnung gilt für die Bewohner der Bekaa-Ebene im Osten des Landes, für die südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut und für den Südlibanon, wie es in einem Aufruf hieß, den ein israelischer Militärsprecher in arabischer Sprache veröffentlichte.

Viele Menschen in den von der Hisbollah kontrollierten Gebieten wissen allerdings oft nicht, welche Gebäude von der Schiitenmiliz genutzt werden.

Solche Evakuierungsaufrufe des Militärs sind in der Regel ein Anzeichen für bevorstehende neue israelische Angriffe. Bereits am Mittwoch hatte das israelische Militär eine spezifische Warnung für die südlichen Vororte von Beirut ausgesprochen. Daraufhin kam es zu mehreren Angriffen in der Gegend, die als Hochburg der proiranischen Hisbollah-Miliz gilt. 

Israels Armeechef: „Herausfordernde Tage liegen vor uns“

18.51 Uhr: Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah durch einen gezielten Luftschlag hat Israels Armeechef Herzi Halevi die Möglichkeit eines Einmarsches in den benachbarten Libanon angedeutet. Er habe eine Lagebeurteilung abgeschlossen und die Pläne für das Nordkommando der Streitkräfte gebilligt, sagte er im Hauptquartier des Kommandos in der nordisraelischen Stadt Safed. „Herausfordernde Tage liegen vor uns“, fügte er in einem Video hinzu, das die Armee veröffentlichte. 

Die israelische Armee sei „in höchster Alarmbereitschaft, sowohl in defensiver als auch offensiver Hinsicht, an allen Fronten“. Sie sei gerüstet für das, was als Nächstes komme. 

Israel fordert seit langem, dass sich die Hisbollah gemäß der bereits vor Jahren verabschiedeten Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats von der israelisch-libanesischen Grenze etwa 30 Kilometer weiter Richtung Norden hinter den Litani-Fluss zurückzieht. Israel will damit die Sicherheit seiner Bürger im Norden Israels gewährleisten. Beobachter mutmaßen, Israel könnte versuchen, dieses Ziel mit einer Bodenoffensive im Nachbarland zu erreichen.

„Brandgefährlich“ –Baerbock warnt vor Destabilisierung des Libanon

17.50 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat die Lage im Nahen Osten nach dem Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als „brandgefährlich“ bezeichnet und deutliche Kritik an Israels Vorgehen erkennen lassen. „Es droht die Destabilisierung des ganzen Libanons. Und das ist in keinster Weise im Interesse der Sicherheit Israels“, sagte die Grünen-Politikerin in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. 

Es bestehe die Gefahr, dass die ganze Region weiter in die Gewaltspirale reinrutsche. Deshalb habe Deutschland am Donnerstag in New York gemeinsam mit den USA, Frankreich und etlichen arabischen Ländern eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert, um eine diplomatische Lösung in dem Konflikt zu erzielen. 

„Das Gegenteil ist jetzt passiert“, so Baerbock. „Und jetzt mit den jüngsten Meldungen muss man deutlich sagen: Die Militärlogik, das ist die eine, mit Blick auf die Zerstörung von Hisbollah-Terroristen. Aber die Sicherheitslogik ist eine andere.“ 

Russland fordert Waffenstillstand: Scharfe Kritik an Israels Angriff auf Nasrallah

17.30 Uhr: Russland hat den tödlichen israelischen Angriff auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah auf das Schärfste verurteilt und von Israel eine sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen gefordert. „Dieses gewaltsame Vorgehen birgt noch größere dramatische Folgen für den Libanon und den gesamten Nahen Osten“, hieß es in einer Mitteilung des russischen Außenamtes. Israel habe diese Gefahr zwar gesehen, aber dennoch diesen Angriff unternommen, „der fast zwangsläufig einen neuen Ausbruch von Gewalt provozieren wird“.

Damit trage Israel die volle Verantwortung für jede nachfolgende Eskalation. Israel werde aufgerufen, die Feindseligkeiten umgehend einzustellen. „Dies würde das Blutvergießen beenden und die Voraussetzungen für eine politische und diplomatische Lösung schaffen“, hieß es in der Erklärung weiter.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versichert Israel volle Rückendeckung

17.26 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat am Tag des israelischen Angriffs auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah nach Angaben seines Ministeriums zweimal mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant gesprochen. In den Telefonaten am Freitag habe Austin Israel die volle Unterstützung der USA im Kampf gegen von Iran unterstützte Terrorgruppen zugesagt, teilte das Pentagon mit. Er habe auch deutlich gemacht, dass die USA entschlossen seien, den Iran und mit ihm verbundene Gruppen daran zu hindern, „die Situation auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten“. Man sei in der Lage, die US-Truppen in der Region zu schützen, und bliebe der Verteidigung Israels verpflichtet

Erneuter Raketenalarm in Tel Aviv – Geschoss aus dem Jemen abgefangen

17.14 Uhr: In mehreren Gebieten im Zentrum Israels und in der Küstenmetropole Tel Aviv ist erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die Warnsirenen in Tel Aviv ertönten als Reaktion auf ein Geschoss aus dem Jemen, wie die Armee mitteilte. Es wurde noch vor Erreichen des israelischen Hoheitsgebiets abgefangen, wie dieselbe Quelle wenig später bekanntgab. 

In Tel Aviv war zuletzt in der Nacht zum Freitag Raketenalarm ausgelöst worden, als die Huthi-Miliz im Jemen eine Rakete auf die Stadt gefeuert hatte. Auch dieses Geschoss war von der israelischen Raketenabwehr abgefangen worden. Die Huthi handeln nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen kämpft.

Massive Angriffe auf den Libanon: Über 1.000 Tote in wenigen Tagen

17.11 Uhr: Die Zahl der Opfer israelischer Angriffe im Libanon steigt nach Behördenangaben weiter an. Allein vom 16. bis einschließlich 27. September wurden bei israelischen Angriffen im Libanon 1.030 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Darunter seien 87 Kinder und 56 Frauen gewesen. In der Zeitspanne bis einschließlich Freitag seien außerdem rund 6.300 Menschen verletzt worden.

Die Zahl der Todesopfer von dem massiven Angriff auf einen Beiruter Vorort am Freitag stieg den Angaben zufolge auf elf. Das Ministerium meldete, dass 108 weitere Personen verletzt worden seien. Bei dem Angriff wurde auch Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah getötet.

Deutschland ruft Personal aus Nahost zurück

16.58 Uhr: Der Krisenstab der Bundesregierung hat angesichts der Eskalation im Nahen Osten entschieden, die Krisenstufe für die Auslandsvertretungen in Beirut, Ramallah und Tel Aviv weiter anzuheben. Das teilte das Auswärtige Amt am Nachmittag mit.

Das bedeute konkret, dass Familienangehörige der entsandten Beschäftigten in den Vertretungen den Dienstort verlassen und an einen sicheren Ort in der Region oder nach Deutschland reisen sollten. Zudem werde das entsandte Personal ausgedünnt. Dabei werde dafür Sorge getragen, „dass die umfassende Arbeitsfähigkeit der drei Auslandsvertretungen weiterhin sichergestellt ist“. 

Neben Nasrallah auch Vize der iranischen Revolutionsgarden getötet – Iran reagiert mit scharfen Worten

16.06 Uhr: Beim israelischen Angriff auf das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz in Beirut am Freitag ist nach Angaben des Iran auch ein stellvertrender Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Brigadegeneral Abbas Nilforuschan sei neben Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah „als Märtyrer gefallen“, meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Samstag. 

Hochrangige Vertreter der iranischen Regierung reagierten mit scharfen Worten auf die Tötung Nasrallahs. Das iranische Außenministerium schrieb im Onlinedienst X von einem „heimtückischen zionistischen Angriff“. Nasrallahs Weg werde jedoch fortgesetzt, „und sein heiliges Ziel wird mit der Befreiung von Jerusalem verwirklicht werden, so Gott will“.

Vizepräsident Dschawad Sarif bezeichnete den getöteten Nasrallah, der seit 1992 an der Spitze der von den USA als Terrororganisation eingestuften pro-iranischen Hisbollah stand, als „Symbolfigur des Kampfes gegen Unterdrückung“. Zuvor hatte der oberste geistliche Führer Ayatollah Ali Chamenei die Tötung als „Massaker an wehrlosen Menschen“ und Beispiel für die „kurzsichtige und dumme Politik“ der israelischen Führung bezeichnet.

Am Imam-Resa-Schrein in der nordostiranischen Stadt Maschhad - einer der wichtigsten Pilgerstätten für schiitische Muslime - wurde der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge eine schwarze Trauerflagge gehisst. Auf Fernsehbildern waren dort versammelte Menschen zu sehen, die Flaggen des Iran und der Hisbollah schwenkten und „Tod Israel“ riefen.

Nach dem Tod ihres Führers steht die Hisbollah vor einem Dilemma

14.41 Uhr: Die Kommandokette der Hisbollah ist durch den Tod von Nasrallah empfindlich geschwächt, schreibt unsere Israel-Korrespondentin Maria Sterkl. Welche Optionen hat die Miliz nun? Und wie reagieren Israel und der Iran? In ihrer Analyse sieht sie die Hisbollah nun vor einer Entscheidung, die für Israel gefährliche Folgen haben könnte. Der komplette Bericht:

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Israel: 140 Hisbollah-Ziele im Libanon getroffen

14.14 Uhr: Das israelische Militär setzt nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah nach eigenen Angaben die Angriffe auf Ziele der Gruppe im Libanon fort. Seit der Nacht habe Israels Luftwaffe mehr als 140 Stellungen der Schiitenorganisation angegriffen, darunter Gebäude, in den Waffen gelagert worden seien. Aus dem Nachbarland seien seit dem Morgen zugleich rund 100 Geschosse Richtung Israel gefeuert worden.

Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe auf Israel für sich. Dort gibt es immer wieder Raketenalarm, vor allem im Norden des Landes. Aber auch über dem Westjordanland wurde israelischen und palästinensischen Angaben zufolge eine Rakete aus dem Libanon abgefangen. In dem palästinensischen Ort Huwara traf israelischen Medien zufolge ein Teil einer explodierten Rakete ein Haus. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Hisbollah bestätigt Tod von Nasrallah

13.48 Uhr: Die Hisbollah hat den Tod ihres Generalsekretärs Hassan Nasrallah bestätigt. Nasrallah sei auf die „Seite seines Herrn“ gewechselt und habe sich seinen „großen und unsterblichen Märtyrern angeschlossen“, erklärte die proiranische Schiitenmiliz.

Irans Führer: Hisbollah ist unbesiegbar

13.32 Uhr: Irans oberster Führer Ali Chamenei hält die libanesische Hisbollah-Miliz für „unbesiegbar“. „Die kriminellen Zionisten (Israelis) sollten wissen, dass sie unfähig sind, die stabile Struktur der Hisbollah als Anführer der Widerstandsfront zu beschädigen“, sagte Chamenei in einer Pressemeldung laut Nachrichtenagentur Irna. Auf den von Israel bekanntgegebenen Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah ging Chamenei nicht ein.

Irans Religionsführer Ali Chamenei (Archivbild).
Irans Religionsführer Ali Chamenei (Archivbild). © ---/Office of the Iranian Supreme Leader/AP/dpa

Zu seiner Widerstandsfront gegen Israel zählt der Iran nichtstaatliche Verbündete wie die Hisbollah im Libanon, die Hamas im Gazastreifen, die Huthi-Miliz im Jemen sowie Milizen im Irak und in Syrien.  Die gesamte islamische Welt sollte sich nun an die Seite des Libanons und der Hisbollah stellen und den Kampf gegen Israel weiterführen, sagte Chamenei. Wie der Iran reagieren werde, sagte der Kleriker jedoch nicht. 

Israels Armee greift erneut südlich von Beirut an

13.05 Uhr: Nach den massiven Angriffen Israels im Libanon hat die israelische Armee erneut einen dicht besiedelten Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Lokale Medien berichteten von mindestens drei Angriffen südlich von Beirut. Demnach sei der Vorort Chiyah getroffen worden. Das israelische Militär bestätigte erneute Angriffe, ohne weitere Details zu nennen. In der Nacht hatte die Armee laut libanesischen Angaben bereits Dutzende Ziele in den südlichen Vororten Beiruts angegriffen. Die dicht besiedelten Wohngebiete gelten als Hochburg der Hisbollah. Ersten Berichten zufolge soll es mehrere Verletzte gegeben haben.

Irans geistlicher Führer wirft Israel „kurzsichtige“ Politik gegenüber Libanon vor

12.55 Uhr: Der oberste geistliche Führer des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, hat die israelischen Angriffe auf die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon als „kurzsichtig“ verurteilt. Das „Massaker an den wehrlosen Menschen“ im Libanon sei ein weiteres Beispiel für die „kurzsichtige und dumme Politik“ der israelischen Führung, erklärte Chamenei am Samstag.

Die israelische Armee hatte zuvor den Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriff am Freitag in Beirut gemeldet. Demnach wurden bei Angriffen im Süden von Beirut neben Nasrallah mehrere hochrangige Kommandeure der pro-iranischen Hisbollah getötet.

Hisbollah feuert weitere Raketensalven auf Israel

12.05 Uhr: Die libanesischen Hisbollah-Miliz hat mehrere Raketenangriffe auf Israel für sich reklamiert, nachdem das israelische Militär den Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bekanntgegeben hatte. Eine Gruppe israelischer Soldaten wurde demnach mit Artilleriegranaten im Norden Israels angriffen. Auf den nordisraelischen Ort Sa‘ar sei eine Raketensalve abgefeuert worden. Als Reaktion auf die „brutalen israelischen Angriffe“ seien außerdem Raketen auf den Ort Rosch Pina gefeuert worden. Zu dem von Israel verkündeten Tod ihres Anführers äußerte sich die Schiitenorganisation weiter nicht. 

Israels Armee nennt Angriff in Beirut „Neue Ordnung“

11.25 Uhr: Die israelische Armee hat dem massiven Luftangriff in einem Vorort von Beirut am Freitag den Codenamen „Neue Ordnung“ gegeben. Das Militär veröffentlichte am Morgen Fotos von dem Angriff, dessen Ziel gewesen sei, Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu töten. Israels Armee bestätigte am Morgen seinen Tod. Von der libanesischen Hisbollah im Nachbarland des jüdischen Staates gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Militärchef – Werden weitere Feinde Israels erreichen

11.05 Uhr: Nach einem Luftangriff in einem Vorort von Beirut, bei dem nach israelischen Angaben der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet worden ist, droht Israels Militärchef anderen Feinden des jüdischen Staates. „Die Botschaft an alle, die die Bürger des Staates Israel bedrohen, ist einfach: Wir werden wissen, wie wir sie erreichen können. Im Norden, im Süden und an weiter entfernten Orten“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi.

Der Angriff am Freitag sei lange vorbereitet worden. „Er kam zum richtigen Zeitpunkt und auf sehr scharfe Weise“, sagte Halevi weiter. Das Militär sei nun in höchster Alarmbereitschaft.

Die Armee bestätigte am Morgen, dass der Chef der libanesischen Schiiten-Miliz bei dem israelischen Luftangriff getötet worden sei. Von der Hisbollah gab es zunächst keine Bestätigung.

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Israels Armee verkündet Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff in Beirut

10.05 Uhr: Die israelische Armee hat bei ihren Angriffen in der libanesischen Hauptstadt Beirut am Freitag nach eigenen Angaben Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. „Hassan Nasrallah ist tot“, erklärte Armeesprecher Nadav Shoshani am Samstag im Onlinedienst X. Armeesprecher David Avraham bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, Nasrallah sei bei den Angriffen auf die libanesische Hauptstadt am Freitag „eliminiert“ worden.

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Aus dem Umfeld der Hisbollah verlautete am Samstag, die proiranische Miliz habe am Freitagabend den „Kontakt“ zu ihrem Anführer „verloren“. Nasrallahs Tod wollte die Quelle aber nicht bestätigen. Bereits im Krieg zwischen der Hisbollah und Israel 2006 hatte es Gerüchte über Nasrallahs Tod gegeben, weil der Kontakt zu ihm für zwei Tage unterbrochen war. Die Quelle verwies darauf, dass der Hisbollah-Chef anschließend unversehrt wieder aufgetaucht sei. Offiziell hat sich die Hisbollah bisher nicht zu den Berichten über Nasrallahs Tod geäußert. 

Die bisherigen Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon seien noch „nicht das Ende unserer Möglichkeiten“, erklärte Israels Armeechef Herzi Halevi. Es gebe eine „simple Botschaft“ an alle, die die Bürger Israels bedrohten: „Wir wissen, wie wir sie finden können.“ Der Angriff auf Nasrallah sei von langer Hand vorbereitet worden. Die Armee bereite sich nun auf die nächsten Schritte vor, erklärte Halevi. „Wir stehen an allen Fronten voll bereit.“

Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Luftangriff auf einen südlichen Vorort von Beirut ums Leben gekommen.
Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Luftangriff auf einen südlichen Vorort von Beirut ums Leben gekommen. © AFP | Stringer

Den Angaben der israelischen Armee zufolge wurden bei den Angriffen in Beirut neben Nasrallah auch mehrere hochrangige Kommandeure der Hisbollah getötet, darunter der Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit im Südlibanon, Mohammed Ali Ismail, und der Kommandeur der südlichen Front, Ali Karake.

Israel hatte bei den massiven Luftangriffen auf südliche Vororte von Beirut am Freitag unter anderem das Hauptquartier der Hisbollah bombardiert. Israelische Medien hatten bereits am Freitagabend berichtet, der Angriff in der libanesischen Hauptstadt habe Nasrallah gegolten.

Hat Nasrallah den Angriff überlebt?

1 Uhr: Israel geht offenbar davon aus, dass Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah beim Luftangriff auf ein Quartier der Miliz gestorben ist. Die Zeitung „Times of Israel“ zitiert einen hohen Beamten: „Es ist sehr schwer vorstellbar, dass er lebend herauskommt.“

Rettungskräfte nach einem israelischen Luftangriffs auf das Hauptquartier der pro-iranischen Hisbollah.
Rettungskräfte nach einem israelischen Luftangriffs auf das Hauptquartier der pro-iranischen Hisbollah. © DPA Images | Marwan Naaman

Lesen Sie dazu: Im Visier Israels: Wer ist Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah?

Netanjahu befahl Militärschlag

00.31 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat offenbar persönlich in New York den massiven Luftangriff befohlen. Er ist inzwischen auf dem Flug nach Israel. US-Präsident Joe Biden wurde über die Entwicklung informiert. Laut „New York Times“ hat Irans oberster Führer Khamenei eine dringende Sitzung seines Sicherheitsrates einberufen.

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Angriff mit bunkerbrechenden Waffen

00.08 Uhr: Der massive Luftangriff auf das Hauptquartier der Hisbollah-Milizen in Beirut zielte auf den Anführer der Gruppe: Hassan Nasrallah. Das berichten mehrere US-Medien. Israel soll dabei bunkerbrechende Bomben oder Raketen eingesetzt haben. Unklar ist, ob Nasrallah überlebt hat.

Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari kündigte an, dass die Streitkräfte in den kommenden Stunden „strategische Kapazitäten“ angreifen werden, unter anderem unter Wohnhäusern versteckte Waffenlager. Alle Bewohner wurden aufgefordert, die südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt zu evakuieren.

Weiter sagte er, Kampfflugzeuge patrouillierten in der Nähe des internationalen Flughafens von Beirut. „Wir geben im Voraus bekannt: Wir werden feindlichen Flügen mit Waffen nicht erlauben, zu landen“, sagte er.

Krieg in Nahost – News vom 27. September: Libanon meldet zwei Tote und 76 verletzte bei israelischem Angriff auf Beirut

21.26 Uhr: Bei dem israelischen Angriff auf südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens zwei Menschen getötet worden. 76 weitere seien bei den „aufeinanderfolgenden feindlichen Angriffen Israels“ verletzt worden, erklärte die Behörde am Freitag. Allerdings handle es sich um eine vorläufige Bilanz, hieß es weiter. Rettungskräfte seien nach wie vor dabei, in den Trümmern nach weiteren Überlebenden zu suchen.

Israel hatte am Freitag das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz im Beirut angegriffen. Israelischen Medienberichten zufolge galt der Angriff dem Anführer der Miliz, Hassan Nasrallah. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es wenig später, dieser sei „wohlauf“.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, feindliche Kampfjets hätten „eine Serie von Angriffen im Bereich der südlichen Vororte von Beirut geflogen“. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten heftige Explosionen in der Hauptstadt und wenig später die Sirenen von Rettungsfahrzeugen. 

Eine Serie von Luftangriffen traf am Freitagabend die libanesische Hauptstadt Beirut.
Eine Serie von Luftangriffen traf am Freitagabend die libanesische Hauptstadt Beirut. © AFP | -

Nach Angaben einer der Hisbollah nahestehenden Quelle wurden sechs Häuser im Süden Beiruts komplett zerstört. Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar berichtete von großen Kratern an mehreren Stellen.

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati erklärte, die neue israelische Aggression zeige, dass dem Land „die internationalen Bemühungen und Forderungen nach einem Waffenstillstand egal sind“. In einer Erklärung seines Büros rief er die internationale Gemeinschaft dazu auf, den „völkermörderischen Krieg“ zu stoppen, den Israel gegen den Libanon führe.

Israelische Armee greift Hisbollah-Hauptquartier bei Beirut an 

17.43 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut das Hauptquartier der schiitischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Es habe sich unter einem Wohngebäude befunden, teilte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari mit. 

„Feindliche Kampfjets haben eine Serie von Angriffen im Bereich der südlichen Vororte von Beirut geflogen“, meldete die libanesische Nachrichtenagentur NNA dazu. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten starke Explosionen in der libanesischen Hauptstadt und wenig später die Sirenen von Rettungsfahrzeugen.

Netanjahu droht Iran mit hartem Gegenschlag bei Attacke

16.21 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte dem Iran: „Ich habe eine Botschaft an die Tyrannen in Teheran: Wenn ihr uns angreift, werden wir euch angreifen“. Netanjahu weiter vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. „Es gibt keinen Ort im Iran, den der lange Arm Israels nicht erreichen kann. Und das gilt für den gesamten Nahen Osten.“ 

Aus Protest gegen Israel haben zu Beginn der Rede Vertreter zahlreicher Länder den Saal verlassen. Zu Beginn der Ansprache erklang aber auch lauter Applaus, sodass der Vorsitz zur Ordnung aufrief. 

Netanjahu teilte während der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York (USA) in alle Richtungen aus.
Netanjahu teilte während der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York (USA) in alle Richtungen aus. © DPA Images | Michael Kappeler

Ein Verletzter bei Raketenangriff auf Israel nahe See Genezareth

13.06 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die israelische Stadt Tiberias und andere Ortschaften am See Genezareth mit Raketen beschossen. Von den insgesamt zehn Geschossen seien die meisten abgefangen worden, teilte die israelische Armee mit. Ein Mann sei durch herabfallende Raketentrümmer leicht verletzt worden. Die Hisbollah bestätigte den Angriff.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden zudem bei dem Grenzort Rosch Hanikra am Mittelmeer vier aus dem Libanon anfliegende Drohnen abgeschossen. Zuvor war schon die Hafenstadt Haifa mit Raketen angegriffen worden. Die Luftwaffe habe die Abschussrampe dieser Raketen und Dutzende weitere Hisbollah-Ziele angegriffen. 

Israel meldet neue Angriffe mit Drohnen und Raketen aus dem Libanon

10.14 Uhr: Israel ist nach Armeeangaben am Freitag mit mehreren Raketen und Drohnen aus dem Libanon angegriffen worden. Vier Drohnen seien in der Region Rosch Hanikra nahe der libanesischen Grenze abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Zudem seien mehrere Raketen aus dem Nachbarland abgefeuert worden, von denen einige abgefangen worden seien. 

Israelische Angriffe: Libanon sieht seine Existenz bedroht

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    Die libanesische Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe mehrere Raketen auf die nordisraelische Stadt Tiberias abgefeuert. Sie bezeichnete die Attacken als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf libanesische Städte und Zivilisten. 

    Außenminister: Iran bleibt im Falle eines Kriegs nicht gleichgültig

    10.06 Uhr: Der Iran wird nach Worten von Außenminister Abbas Araghchi im Falle eines umfassenden Krieges im Libanon nicht gleichgültig bleiben. Das sagte Araghchi nach Angaben seines Ministeriums bei einem Treffen von Außenministern in New York. Er forderte zudem Waffen- und Handelsanktionen gegen Israel. Der internationalen Gemeinschaft warf Araghchi Unvermögen und Scheitern mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe vor. 

    Irans Staatsmacht gilt als wichtigster Unterstützer der schiitischen Hisbollah im Libanon. Dass Teheran ihr im Falle eines Krieges zur Hilfe eilt, sehen Beobachter als unwahrscheinlich an. Irans neue Regierung unter Präsident Massud Peseschkian hat mit einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen und ist um eine Wiederannäherung mit dem Westen bemüht.

    Israel meldet Raketenangriff auf Haifa

    9.14 Uhr: Israel ist nach Angaben der Armee am Morgen mit zehn Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Im Himmel über Haifa, der wichtigsten Hafenstadt des Landes, war der Rauch von Explosionen zu sehen. Die Armee teilte mit, einige der Geschosse, seien abgeschossen, andere in unbebautem Gelände niedergegangen. Über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt. Die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon teilte mit, sie haben die Region Haifa mit Raketen des Typs Fadi 1 angegriffen.

    Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert, um Raketen abzufangen, die aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert wurden.
    Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert, um Raketen abzufangen, die aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert wurden. © DPA Images | Maya Alleruzzo

    Baerbock wirbt eindringlich für Waffenstillstand in Nahost

    2.45 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz aufgerufen, dem Vorschlag für einen sofortigen 21-tägigen Waffenstillstand zuzustimmen. „Eine umfassende regionale Eskalation würde niemandem dauerhafte Sicherheit bringen“, warnte die Grünen-Politikerin bei der UN-Generaldebatte in New York. 

    Baerbock fordert eine 21-tägige Waffenruhe. Doch die stößt bislang auf Ablehnung
    Baerbock fordert eine 21-tägige Waffenruhe. Doch die stößt bislang auf Ablehnung © DPA Images | Michael Kappeler

    Obwohl der „Mangel an Fortschritt manchmal frustrierend und schmerzhaft“ sei, gebe sie die Suche nach einer politischen Vision für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern in zwei Staaten nicht auf, betonte Baerbock. „Für mich ist Resignation einfach keine Option. Denn das würde bedeuten, dass das Drehbuch des Terrorismus und Extremismus die Oberhand gewinnt.“

    Libanons Außenminister dringt auf Waffenruhe

    2.27 Uhr: Der libanesische Außenminister Abdullah Bou Habib hat vor der UN-Vollversammlung eine Unterbrechung der Gewaltspirale in Nahost verlangt. „Dies ist eine Situation, die dringend ein internationales Eingreifen erfordert, bevor sie außer Kontrolle gerät und einen Dominoeffekt verursacht, der es unmöglich macht, diese Krise einzudämmen“, sagte Bou Habib bei der Generaldebatte in New York. Ansonsten werde es unmöglich sein, „die Flammen dieser Krise zu löschen, die sich in ein schwarzes Loch verwandeln wird, das den regionalen und internationalen Frieden und die Sicherheit verschlingt“.

    Zudem forderte er Israel und die Hisbollah dazu auf, „alle möglichen Maßnahmen“ zu ergreifen, damit ein Vorschlag für eine Waffenruhe angenommen wird. Eine Staatengruppe um die USA und Deutschland sowie einflussreiche arabische Länder hatte in der Nacht zum Donnerstag eine 21-tägige Feuerpause in Nahost gefordert. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte im Anschluss deutlich, dass man die Hisbollah weiter angreifen werde.

    Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

    1.24 Uhr: In mehreren Gebieten im Zentrum Israels und in der Küstenmetropole Tel Aviv ist erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Die Warnsirenen in Tel Aviv ertönten kurz vor 1.00 Uhr nachts (Ortszeit; Mitternacht MESZ) als Reaktion auf ein Geschoss aus dem Jemen, wie die Armee mitteilte. Die Rakete sei abgefangen worden. In einem Post des Militärs auf der Plattform X hieß es, Millionen Israelis suchten nach dem Raketenalarm im Zentrum des Landes Schutz.

    In Tel Aviv war zuletzt am Mittwoch Raketenalarm ausgelöst worden, als die libanesische Hisbollah-Miliz eine Rakete auf die Stadt gefeuert hatte - Ziel war nach ihren Angaben das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad. Die Hisbollah wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Huthi-Rebellen im Jemen von Israels Erzfeind Iran unterstützt.

    USA: Forderung nach Waffenruhe war mit Israel abgestimmt

    0.12 Uhr: Die von einer Staatengruppe erhobene Forderung nach einer dreiwöchigen Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon ist nach Darstellung der US-Regierung mit der israelischen Seite abgestimmt worden. Die Erklärung sei „nicht einfach im luftleeren Raum verfasst“ worden, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby, „sondern nach sorgfältiger Absprache nicht nur mit den Ländern, die sie unterzeichnet haben, sondern auch mit Israel selbst“. 

    Eine Staatengruppe um die USA und Deutschland sowie einflussreiche arabische Länder hatte in der Nacht zum Donnerstag eine 21-tägige Waffenruhe in Nahost gefordert, um eine diplomatische Lösung in dem Konflikt zu erzielen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte im Anschluss deutlich, dass man die Hisbollah weiter angreifen werde, bis die - infolge des gegenseitigen Beschusses vertriebenen - Bewohner im Norden Israels sicher nach Hause zurückkehren könnten. 

    News vom 26. September: Hisbollah bestätigt Tod eines weiteren Kommandeurs

    23.38 Uhr: Bei einem Angriff in einem Vorort von Beirut hat die israelische Armee erneut ein wichtiges Hisbollah-Mitglied getötet. Dabei handele es sich um den Kommandeur der Drohnen-Einheit der Miliz, teilte Israels Militär mit. Mohammed Hussein Srur habe zahlreiche Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern auf Israel angeleitet. Auch libanesische Sicherheitskreise bestätigten seinen Tod. 

    Die Hisbollah selbst bestätigte am späten Abend den Tod des Kommandeurs. Für gewöhnlich führt die Miliz nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff mindestens zwei Menschen getötet. 15 weitere Personen seien verletzt worden. 

    Augenzeugen in dem südlichen Vorort Beiruts berichteten, der dritte Stock eines elfstöckigen Gebäudes sei getroffen worden. Es seien mindestens zwei laute Explosionen zu hören gewesen. Aufsteigender Rauch sei zu sehen gewesen, Krankenwagen seien herbeigeeilt. Der Vorort Dahiye gilt als Hochburg der Hisbollah. Dort war vergangene Woche bereits ein hochrangiger Militärkommandeur der Miliz, Ibrahim Akil, getötet worden.

    Israels Luftwaffe hatte laut Militärangaben rund 220 Ziele der Hisbollah-Miliz im Nachbarland angegriffen. Ziel seien unter anderem Mitglieder der Miliz, Waffenlager und Raketenwerfer gewesen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

    Israelischer Minister droht bei Waffenruhe mit Regierungsaustritt

    16.28 Uhr: Der israelische Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir, hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu davor gewarnt, einem Waffenstillstand mit der Hisbollah zuzustimmen. Seine Partei „Jüdische Stärke“ werde nicht mit der Koalition stimmen, solange im Norden nicht gekämpft werde, erklärte er laut israelischen Medienberichten am Donnerstag nach einer Parteiversammlung. Bei einer dauerhaften Waffenruhe werde er mit seiner Partei aus der Regierung austreten.

    Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, drohte: Bei einer Waffenruhe würde er aus der Regierung aus
    Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, drohte: Bei einer Waffenruhe würde er aus der Regierung aus © Getty Images | Amir Levy

    Israel greift Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien an

    13.45 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere Ziele im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Syrien angegriffen. Demnach soll es sich um Infrastruktur gehandelt haben, die von der Hisbollah-Miliz genutzt werde. Die Hisbollah nutze die Routen, um Waffen über Syrien in den Libanon zu bringen. 

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    Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, vier Grenzübergänge seien seit Montag mit Beginn der verstärkten Angriffe Israels auf den Libanon angegriffen worden .Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien meldete einen Angriff auf einen Grenzübergang in der Gegend um den syrischen Ort Kussier nahe der Grenze zum Libanon. Es habe mehrere Verletzte gegeben. Es handle sich um den ersten israelischen Angriff auf syrisches Territorium seit der verstärkten Angriffe.

    Laut Informationen der Aktivisten hat die Hisbollah über die Grenzübergänge probiert, weitere Kämpfer aus dem Jemen und dem Irak in das Land zu bringen. Sie sollten die Schiitenmiliz im Falle einer befürchteten Bodenoffensive des israelischen Militärs unterstützen.

    Mehr als 70.000 Vertriebene in Notunterkünften

    12.49 Uhr: Im Libanon suchen Zehntausende Menschen als Folge der intensiven israelischen Luftangriffe Zuflucht in Notunterkünften. 70.100 Vertriebene seien derzeit in 533 Notzentren registriert, sagte der libanesische Innenminister Bassam Maulaui bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut. Vor allem Schulen seien zu Notunterkünften umfunktioniert worden. Noch immer gebe es einen großen Zustrom von Vertriebenen aus dem Süden.

    Menschen, die vor den israelischen Luftangriffen im Süden des Landes fliehen, treffen in einer Schule ein, die zu einer Notunterkunft umfunktioniert wurde.
    Menschen, die vor den israelischen Luftangriffen im Süden des Landes fliehen, treffen in einer Schule ein, die zu einer Notunterkunft umfunktioniert wurde. © DPA Images | Bilal Hussein

    Die genaue Zahl der Binnenvertriebenen im Libanon lässt sich derzeit schwer ermitteln. Viele Menschen sind zu Verwandten geflüchtet, andere schlafen auf den Straßen.  Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) teilte am Mittwoch unter Berufung auf libanesische Behörden mit, dass rund 90.000 Menschen seit Montag als neuerlich vertrieben gelten. Viele der Vertriebenen haben laut UN-Angaben nicht das erste Mal ihre Wohnorte verlassen müssen, um sich in Sicherheit zu bringen. Das UN-Büro erwartet, dass die Zahl der Vertriebenen weiter steige, da die Situation unbeständig sei. Viele Menschen seien noch unterwegs.

    Netanjahu stellt klar: Kein grünes Licht für Waffenruhe

    11.24 Uhr: Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten hat einen Bericht dementiert, demzufolge Benjamin Netanjahu grünes Licht für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben haben soll. „Der Bericht über eine Waffenruhe ist falsch“, hieß es in der Mitteilung. „Es handelt sich um einen US-französischen Vorschlag, auf den der Ministerpräsident noch nicht einmal reagiert hat.“ 

    USA, EU und arabische Staaten rufen zu "vorübergehender Waffenruhe" im Libanon auf

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      Der israelische TV-Sender N12 hatte unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter Netanjahus berichtet, eine Waffenruhe solle Verhandlungen über eine dauerhafte Vereinbarung ermöglichen. Auch ein Bericht des Senders, Netanjahu habe die Armee angewiesen, die Angriffe im nördlichen Nachbarland zu verringern, sei „das Gegenteil von der Wahrheit“, teilte das Büro ferner mit. „Der Ministerpräsident hat die Armee angewiesen, den Kampf mit voller Kraft fortzusetzen.“ 

      Gegenseitiger Beschuss Israels und der Hisbollah geht weiter

      10.59 Uhr: Ungeachtet einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz dauert der gegenseitige Beschuss an. Die israelische Armee teilte mit, der westliche Teil Galiläas im Norden Israels sei mit 45 Geschossen vom Libanon aus angegriffen worden. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Der Rest sei in offenen Gebieten eingeschlagen. Die Nachrichtenseite ynet berichtete von einer Raketensalve auf die Stadt Akko am Mittelmeer. Zwei Menschen hätten einen Schock erlitten. 

      Ein zerstörtes Dorf im libanesischen Beqaa Valley. In der Nacht beschossen sich Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz gegenseitig.
      Ein zerstörtes Dorf im libanesischen Beqaa Valley. In der Nacht beschossen sich Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz gegenseitig. © AFP | -

      Zuvor hatten israelische Kampfjets weiter Ziele im Süden des Libanons beschossen. Nach Armeeangaben handelte es sich um „Militärposten der Hisbollah, Terroristen und Waffenlager“. In der Nacht hatte die Luftwaffe den Angaben zufolge 75 „Terror-Ziele“ im Süden und Nordosten des Libanons angegriffen. Bei massiven Luftangriffen Israels im Libanon wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben der libanesischen Behörden mehr als 600 Menschen getötet. 

      Bericht: Grünes Licht für Libanon-Waffenruhe?

      9.20 Uhr: Israel soll einem TV-Bericht zufolge grünes Licht für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz geben. Ziel seien Verhandlungen über eine dauerhaftere Vereinbarung, berichtete der TV-Sender N12 unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

      Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel.
      Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel. © DPA Images | Abir Sultan

      Für den Bericht gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Eine Sprecherin von Netanjahus Büro sagte, dieses habe keine solche Mitteilung veröffentlicht. Nach massiven israelischen Bombardements im Libanon mit mehr als 500 Toten dringt eine Staatengruppe um die USA und Deutschland zusammen mit wichtigen arabischen Ländern auf eine Kampfpause.

      Feuerpause soll diplomatische Lösung ermöglichen

      04.32 Uhr: Mit der Forderung nach einer 21-tägigen Waffenruhe in Nahost erhöht eine Staatengruppe um die USA den Druck auf Israel und die Hisbollah. Zu ihr zählen auch Deutschland und wichtige arabische Staaten.

      Eine Feuerpause würde die Chance bieten, im Libanon und im Gazastreifen eine diplomatische Lösung auszuloten.
      Eine Feuerpause würde die Chance bieten, im Libanon und im Gazastreifen eine diplomatische Lösung auszuloten. © DPA Images | Mohammed Talatene

      Die Kampfpause solle Raum schaffen für eine diplomatische Lösung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Gruppe aus zehn Staaten und der EU. Das gilt genauso für den seit fast einem Jahr andauernden Gaza-Krieg.

      Lesen Sie dazu: Feuerpause oder Waffenstillstand? Das ist der Unterschied

      Krieg in Nahost – News vom 25. September: Scholz fordert diplomatische Lösung

      21.40 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einem Telefonat mit dem geschäftsführenden libanesischen Regierungschef Ministerpräsident Nadschib Mikati eine diplomatische Lösung des kriegerischen Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah gefordert. Scholz äußerte große Sorge über die Eskalation und unterstrich die Gefahr eines regionalen Flächenbrandes, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Abend mitteilte. 

      Der Kanzler betonte demnach, dass eine diplomatische Lösung möglich sei. Die Bundesregierung unterstütze aktiv entsprechende Bemühungen. Über eine Waffenruhe müsse der Einstieg in die volle Umsetzung der UN-Sicherheitsratsresolution 1701 gefunden werden. In diesem Rahmen müsse die Hisbollah sich aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen. Auch der Iran trage eine Verantwortung, die Lage zu deeskalieren. Ziel müsse sein, dass die Menschen in Israel und im Libanon in Frieden und Sicherheit leben könnten.

      Angriffe auf mehr als 2000 Hisbollah-Ziele seit Montag

      21.30 Uhr: Die israelische Armee hat seit Montag nach eigenen Angaben mehr als 2000 Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. „Wir haben in den vergangenen drei Tagen mehr als 2000 terroristische Ziele im Libanon angegriffen, mehrere hundert davon heute“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch. 

      Zudem seien zwei Drohnen entdeckt worden, die aus östlicher Richtung kommend die Hafenstadt Eilat angesteuert hätten, teilte die Armee weiter mit. Eine der Drohnen sei von einem Raketenschiff der Marine abgewehrt worden. Die zweite sei bei Eilat niedergegangen. Zwei Menschen wurden nach Angaben der Rettungskräfte leicht verletzt. Der Islamische Widerstand, ein loser Zusammenhang vom Iran unterstützter Gruppierungen im Irak, erklärte sich für Drohnenangriffe auf Israel verantwortlich. „

      Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zu Libanon. Israels Militärchef spricht nun von einer Bodenoffensive im Nachbarland.
      Ein israelischer Panzer nahe der Grenze zu Libanon. Israels Militärchef spricht nun von einer Bodenoffensive im Nachbarland. © DPA Images | Gil Eliyahu

      Pentagon geht nicht von bevorstehender Bodenoffensive aus

      21.12 Uhr: Eine israelische Bodenoffensive im Libanon scheint nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums nicht unmittelbar bevorzustehen. „Es sieht nicht so aus, als stünde etwas unmittelbar bevor“, sagte am Mittwoch die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Wenige Stunden zuvor hatte Israels Armeechef Herzi Halevi seine Soldaten angewiesen, sich für eine mögliche Bodenoffensive im Libanon bereitzuhalten. Nach Angaben eines US-Regierungsbeamten führen die USA jedoch derzeit „aktive Gespräche mit Israel und anderen Ländern“, um eine Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah-Miliz im Libanon zu erreichen.

      Israels Armeechef stellt Soldaten auf Bodenoffensive im Libanon ein

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        US-Präsident Biden warnt: „Ein allgemeiner Krieg ist möglich“

        18.40 Uhr: Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat US-Präsident Joe Biden vor einem „allgemeinen Krieg“ im Nahen Osten gewarnt. „Ein allgemeiner Krieg ist möglich“, sagte Biden am Mittwoch dem US-Sender ABC. Zugleich bestehe nach wie vor „die Möglichkeit, zu einem Abkommen zu gelangen, das tiefgreifend die ganze Region verändern kann“.

        Biden warnt vor "umfassendem Krieg" im Libanon

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          Der Abschluss eines Waffenstillstandes im Libanon würde es aus seiner Sicht ermöglichen, sich mit dem Westjordanland zu befassen, sagte Biden weiter. Zugleich sei es erforderlich, sich um die Lage im Gazastreifen zu kümmern. Er und seine Mitarbeiter setzten „alle Energie“ daran, zu einer Lösung in dem Konflikt zu kommen.

          Ferner appellierte Biden an den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, seinen Widerstand gegen die Schaffung eines unabhängigen Palästinenserstaates aufzugeben. „Ich stimme nicht mit seiner (Netanjahus) Position überein“, sagte der US-Präsident. „Es muss eine Zweistaatenlösung geben.“

          Israels Militärchef spricht von Bodenoffensive gegen Hisbollah

          18.20 Uhr: Israel bereitet sich nach Worten des Generalstabschefs Herzi Halevi auf eine mögliche Bodenoffensive im Libanon vor. Intensive Luftangriffe im nördlichen Nachbarland seien eine Vorbereitung darauf, während man die Schlagkraft der libanesischen Hisbollah-Miliz verringere, sagte Halevi nach Militärangaben beim Besuch einer Übung an der Nordgrenze

          Israel wolle erreichen, dass Bewohner aus dem Norden dorthin zurückkehren können, sagte Halevi. „Um das zu erreichen, bereiten wir den Prozess eines Manövers vor, was bedeutet, dass eure Militärstiefel feindliches Gebiet betreten werden.“ Dabei werde man „in Dörfer eindringen, die Hisbollah als große militärische Außenposten vorbereitet hat“. Die Soldaten seien „viel stärker und viel erfahrener“ als die Hisbollah-Kämpfer und würden dort „den Feind und seine Infrastruktur zerstören“. 

          Israel mobilisiert zwei Brigaden im Kampf gegen Hisbollah

          15.19 Uhr: Im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon mobilisiert die israelische Armee zwei weitere Reservebrigaden. Ziel seien „operative Einsätze im nördlichen Bereich“, teilte die Armee mit. Der für den Nordabschnitt Israels zuständige Kommandeur, Ori Gordin, sagte zudem, Israel müsse für ein Bodenmanöver bereit sein. Dies wurde als Hinweis für ein möglicherweise bevorstehende Bodenoffensive im Libanon gedeutet. Aus Hisbollah-Kreisen hieß es dazu, die Kämpfer der Miliz seien „bereit, sich jeglicher möglichen Bodeninvasion entgegenzustellen“. 

          Luftangriffe im Süden Libanons: Mindestens 19 Tote durch Israel

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            Der israelische Kommandeur Gordin sagte: „Wir sind in eine neue Phase in dem Einsatz eingetreten.“ Der Kampf gegen die Hisbollah habe mit einem erheblichen Schlag gegen die Feuerkraft sowie die Führungsriege der Miliz begonnen. Israel müsse „die Sicherheitssituation verändern, und wir müssen vollkommen bereit für Manöver und Aktionen sein“. Ziel ist nach Militärangaben, die Rückkehr von rund 60.000 geflüchteten Einwohnern des israelischen Nordens in ihre Wohngebiete zu ermöglichen.

            Libanon: Mindestens 23 weitere Tote durch Israels Angriffe

            12.50 Uhr: Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben seit dem Mittwochmorgen mindestens 23 Menschen getötet worden. Insgesamt wurden fast 100 Personen verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Die Angriffe ereigneten sich in Ain Kana und Bint Dschubail im Süden des Landes. Auch die Orte Maaisra nördlich von Beirut und Dschun nahe der Küstenstadt Sidon wurden getroffen. Allein bei einem Angriff in Tebnine im Süden des Landes habe es 27 Verletzte gegeben. Auch in der Bekaa-Ebene wurden bei mehreren Luftangriffen 38 Menschen verletzt.

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            Die libanesische Hisbollah-Miliz setzte ihren Beschuss auf Ziele in Israel unterdessen fort. Sie habe Dutzende Raketen auf den Ort Chazor Aschdod und eine Militärbasis im Norden des Landes abgefeuert, teilte die Schiitenorganisation mit. 

            Hisbollah-Rakete erreicht erstmals Tel Aviv

            8.14 Uhr: In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Städten des Landes ist am frühen Morgen Raketenalarm ausgelöst worden. Die Sirenen heulten praktisch im gesamten Zentrum Israels, wie die israelische Armee auf der Online-Plattform X mitteilte. Eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete sei über dem Großraum Tel Aviv abgefangen worden. Weitere Details zu dem Raketenangriff wurden zunächst nicht mitgeteilt.

            Flammen von Explosionen erscheinen am Himmel über Tel Aviv, während Israels Raketenabwehrsystem Raketen und Drohnen abfängt (Archivbild).
            Flammen von Explosionen erscheinen am Himmel über Tel Aviv, während Israels Raketenabwehrsystem Raketen und Drohnen abfängt (Archivbild). © dpa | Tomer Neuberg

            In Tel Aviv war zuletzt Ende Mai Raketenalarm ausgelöst worden, damals wegen eines Angriffs der islamistischen Hamas. Danach heulten die Alarmsirenen nur noch in anderen Landesteilen. Es ist auch das erste Mal überhaupt seit dem Massaker vom 7. Oktober vergangenen Jahres und dem darauffolgenden Beginn des Gaza-Kriegs, dass eine Rakete aus dem Libanon bis zum Großraum Tel Aviv vordrang.

            Hisbollah bestätigt: Raketenchef bei Luftschlag bei Beirut getötet

            1.55 Uhr: In der Nacht auf Mittwoch bestätigte die Hisbollah, dass bei dem Angriff in Ghubairi, einem Vorort von Beirut, der Leiter ihrer Raketeneinheit getötet wurde. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf eine Mitteilung der Schiiten-Miliz. Schon in den Tagen zuvor hatte Israels Militär gezielt Mitglieder der Führungsriege der Hisbollah und ihrer verschiedenen Untereinheiten getötet. Den Tod Ibrahim Muhammad Kubaisis hatte die israelische Armee bereits einige Stunden früher als die Hisbollah verkündet. Kubaisi sei unter anderem für Raketenangriffe auf Israel sowie für Anschläge auf israelische Zivilisten verantwortlich gewesen.

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            Krieg in Nahost – News vom 24. September: Israel fliegt erneut Luftangriff auf Vorort von Beirut

            16 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat erneut Angriffe auf die libanesische Hauptstadt Beirut geflogen. Man habe einen „gezielten Angriff“ durchgeführt, erklärte das Militär ohne Angaben weiterer Details. Mindestens sechs Menschen wurden getötet, 15 weitere verletzt, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

            Bei dem jüngsten Angriff bei Beirut sollen sechs Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden sein.
            Bei dem jüngsten Angriff bei Beirut sollen sechs Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden sein. © AFP | -

            Bei dem Angriff seien zwei Stockwerke eines Gebäudes zerstört worden, berichteten Augenzeugen. Videos zeigten in dem Ort große Rauchwolken. In der vor allem von Schiiten bewohnten Gegend ist die mit der Hisbollah verbündete Amal-Bewegung besonders aktiv.

            UN-Generalsekretär warnt: Libanon darf nicht zu zweitem Gaza werden

            15.30 Uhr: „Das libanesische Volk, das israelische Volk und die Menschen auf der ganzen Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird“, warnte UN-Generalsekretär António Guterres zum Auftakt der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Auch zwei Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks sollen bei dem jüngsten Luftschlag getötet worden sein.

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              Israel: „Wir müssen mit aller Kraft weitermachen“

              14 Uhr: Israel hat angekündigt, die Angriffe auf das Nachbarland zu verschärfen. Bei einer Beratung sagte Generalstabschef Herzi Halevi nach Militärangaben: „Wir dürfen der Hisbollah keine Pause gewähren. Wir müssen mit aller Kraft weitermachen.“ Man wolle die Angriffe am Dienstag sogar noch verstärken und mehr Streitkräfte einsetzen. „Die Situation erfordert eine Fortsetzung der intensiven Aktivitäten an allen Fronten“, sagte der Militärchef den Angaben zufolge.