Berlin. Der frühere RAF-Terrorist Burkhard Garweg könnte laut LKA Berlin verlassen und sich ins Ausland abgesetzt haben. Alle Infos im Blog.
- Weder Daniela Klette noch Burkhard Garweg sollen ein Bankkonto und eine Krankenversicherung haben
- Laut LKA könnte sich Ex-RAF-Terrorist Garweg im Ausland aufhalten
- In der Wohnung der RAF-Terroristin Klette wurden Gold und ein hoher Geldbetrag gefunden
- Klette wurde in Karlsruhe der Haftbefehl eröffnet
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Noch immer befinden sich die beiden RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg auf freiem Fuß. Doch der Fahndungsdruck bleibt hoch. Ausgelöst wurden die aktuellen Großeinsätze der Polizei durch die Festnahme der linksextremistischen Terroristin Daniela Klette in Berlin-Kreuzberg Ende Februar. In diesem Blog informieren wir über News zur RAF-Fahndung, über Großeinsätze, Durchsuchungen und Razzien der Polizei – und über Hintergründe und Geschichte des Linksextremismus in Deutschland.
RAF-Fahndung – News vom 8. März: Keine konkreten Hinweise auf Verbleib von Ernst-Volker Staub
14.04 Uhr: RAF-Terrorist Ernst-Volker Staub könnte sich weiter in Berlin aufhalten. Wie das LKA mitteilte, gibt es aber noch kaum Spuren. „Es gibt bislang allerdings keine relevanten Fahndungshinweise, die uns konkret auf seine Spur gebracht hätten“, sagte LKA-Chef Friedo de Vries. Man gehe derzeit allen Hinweisen nach. „Ob sie am Ende zu einer Festnahme führen, wird sich zeigen.“
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Garweg hat laut LKA-Chef „zwei Gesichter“
13.19 Uhr: Laut des niedersächsischen LKA-Präsidenten Friedo de Vries hat Burkhard Garweg „zwei Gesichter“. „Das des skrupellosen Ex-RAF-Terroristen und brutalen Räubers hat er in seinem Umfeld in Berlin wohl nicht gezeigt. Bei den Bewohnern auf dem Platz scheint er beliebt gewesen zu sein“, sagte de Vries dem „Spiegel“. Er sei als freundlicher Mann beschrieben worden, der Hunde liebe, engagiert und hilfsbereit sei. „Diese Beschreibungen passen nicht zu dem Menschen, der laut unseren Ermittlungen brutale Raubüberfälle beging und mutmaßlich auf Menschen geschossen hat.“
Garweg und Klette lebten offensichtlich beide in einer „sozial prekären Umgebung, wo keine Fragen gestellt wurden nach Lebensweg, Beruf oder Familie“, sagte de Vries. „Die Möbel in Garwegs Bauwagen und Klettes Wohnung waren zusammengesucht und abgenutzt.“ Eine bürgerliche Existenz hätten beide nicht gehabt. „Vor dem Hintergrund der vorgeworfenen Taten kann von einem „netten Typen“ nicht die Rede sein.“ Es sei nicht ausgeschlossen, dass Garweg bewaffnet sei.
Ex-RAF-Terrorist Garweg möglicherweise im Ausland
13.05 Uhr: Der gesuchte Ex-RAF Terrorist Burkhard Garweg ist nach Angaben des niedersächsischen Landeskriminalamts möglicherweise ins Ausland geflüchtet. Es gebe neue Hinweise, die etwa auf einen Aufenthalt im europäischen Ausland hindeuteten, sagte LKA- Präsident Friedo de Vries dem „Spiegel“. „Den Hinweisen gehen wir nach“, betonte er. Die Ermittler schließen demnach nicht aus, dass der Gesuchte aus Berlin geflohen sein könnte. Sicher sei, dass er sich mehrere Jahre auf einem Bauwagengelände in Berlin-Friedrichshain aufgehalten haben dürfte - „vermutlich mindestens bis zur Festnahme Klettes“.
Garwegs Ex-Freundin soll im Simon-Dach-Kiez leben
11.21 Uhr: Die Durchsuchung einer Wohnung in der Grünberger Straße in Friedrichshain wurde offenbar deswegen veranlasst, weil die Ermittler Hinweise bekommen hatten, dass dort Garwegs langjährige Freundin lebt. Aus ihrem Umfeld hieß es, die beiden seien rund 15 Jahre zusammen gewesen, inzwischen habe die Frau Angst vor ihm. In ihrer Familie kannten sie den Freund offenbar unter dem Namen „Martin Becker“, wie der „Spiegel“ berichtet.
Klette und Garweg hatten bis zuletzt Kontakt und tauschten Hundefotos aus
11.10 Uhr: Wie der „Spiegel“ berichtet, sollen Daniela Klette und Burkhard Garweg bis zu Klettes Festnahme Kontakt gehabt haben. Sie tauschten offenbar über eine Chatgruppe Hundebilder aus, Garweg trug darin den Namen „Martin“. Sein Handy sei bis zum Tag von Klettes Festnahme aktiv gewesen. Garweg nutzte diesen Namen offenbar auch dazu, um sich Amazon-Pakete zuschicken zu lassen. Er lebte zuletzt in einem Bauwagen auf einem Gelände in Friedrichshain.
Klette und Garweg haben weder Bankkonto noch Krankenversicherung
10.40 Uhr: Nach Recherchen des „Spiegel“ ist das Leben als RAF-Terrorist im Untergrund in praktischer Hinsicht extrem unbequem. So sollen weder Daniela Klette noch Burkhard Garweg ein Bankkonten und eine Krankenversicherungen haben. Klette soll demnach die Miete für ihre Kreuzberger Wohnung in bar an den Hauptmieter gezahlt haben. Dieser soll ihr die Wohnung überlassen haben. Die Ermittler vermuten, dass Klette das Geld möglicherweise im Voraus für mehrere Monate oder sogar Jahre zahlte. Wie bereits berichtet, hatte die ehemalige RAF-Terroristin keinen eigenen Mietvertrag.
In Klettes Wohnung wurde laut „Spiegel“ in einem Schrank mit doppeltem Boden ein hoher Geldbetrag gefunden. Es sollen etwa 40.000 Euro sein. Daneben wurden in einem anderen Möbelstück 1,2 Kilogramm Gold entdeckt. Derzeit wird geprüft, ob das Geld aus einem Raubüberfall im Jahr 2015 in Cremlingen (Niedersachsen) stammt. Damals sollen Klette, Staub und Garweg etwa eine Million Euro erbeutet haben. Außerdem fanden die Ermittler in der Wohnung einen Störsender, etliche Handys und Ausweise, eine Sturmhaube sowie „diverse Unterlagen mit RAF-Bezug“.
RAF-Fahndung – News vom 7. März: Bundesanwaltschaft wirft Klette „versuchten Mord“ vor
15.49 Uhr: Der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette ist am Donnerstag der vor Jahren erwirkte Haftbefehl der Bundesanwaltschaft eröffnet worden. Sie sei des versuchten Mordes in zwei Fällen sowie der versuchten und vollendeten Sprengstoffexplosion in Mittäterschaft dringend verdächtig, teilte die Karlsruher Behörde mit.
Klette war Ende Februar nach mehr als 30 Jahren im Untergrund in Berlin gefasst worden. Das Verfahren der Staatsanwaltschaft Verden richtet sich auch gegen Staub und Garweg. Dabei geht es um den Verdacht des versuchten Mordes und schwerer Raubüberfälle von 1999 bis 2016 - also nach Auflösung der RAF.
Klette wird Haftbefehl am BGH eröffnet
10.30 Uhr: Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ist am Donnerstagmorgen nach Karlsruhe gebracht worden. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden. Vor einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs soll ihr der vor Jahren erwirkte Haftbefehl der Bundesanwaltschaft eröffnet werden. Dabei geht es um das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und versuchten Mord bei Taten Anfang der 1990er-Jahre. Die Mitgliedschaft in der RAF ist nach Angaben einer Sprecherin inzwischen verjährt.
Für die Untersuchungshaft Klettes, in der sie ohnehin schon ist, ändert das erstmal nichts. Es werde Überhaft vorgemerkt, sagte die Sprecherin von Deutschlands oberster Anklagebehörde. So nennt man es, wenn jemand schon in Haft oder Untersuchungshaft ist und noch ein Haftbefehl erlassen wird. Das spielt aber erst dann eine Rolle, wenn sich an der laufenden Untersuchungshaft, erwirkt durch die Staatsanwaltschaft Verden, etwas ändern sollte.
Konkret wird Klette seitens der Bundesanwaltschaft zur Last gelegt, gemeinsam mit den noch gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg im März 1993 einen Sprengstoffanschlag auf die im Bau befindliche Justizvollzugsanstalt Weiterstadt in Hessen verübt zu haben. Durch die Explosion war an dem Gebäude ein Schaden von rund 123 Millionen D-Mark (63 Mio. Euro) entstanden. Klette soll darüber hinaus mit weiteren RAF-Mitgliedern versucht haben, im Februar 1990 einen Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude der Deutschen Bank in Eschborn zu verüben. Der Sprengstoff detonierte nicht, da die Zündung versagte. Zudem hatte Klette Erkenntnissen der Ermittler zufolge im Februar 1991 mit RAF-Mitgliedern mindestens 250 Schüsse auf die US-Botschaft in Bad Godesberg bei Bonn abgegeben.
Klette war Ende Februar nach mehr als 30 Jahren im Untergrund in Berlin gefasst worden. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt wegen mehrerer Raubtaten gegen die 65-Jährige. Nach der Vorführung in Karlsruhe soll sie zurück nach Niedersachsen gebracht werden.
Garweg soll an der Oberbaumbrücke gebettelt haben
9.40 Uhr: Immer mehr Details zum gesuchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg kommen ans Licht. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll der 55-Jährige noch bis kurz vor der Festnahme seiner Kumpanin Daniela Klette unter der Oberbaumbrücke gebettelt haben. Die Brücke ist ein beliebtes Berliner Fotomotiv und verbindet Friedrichshain und Kreuzberg.
Die Zeitung habe den Obdachlosen unter der Oberbaumbrücke Fotos von Garweg vorgelegt, die ihn alle sofort erkannt hätten. Demnach habe Garweg öfter dort gesessen, vor allem vor der U-Bahn-Station Schlesisches Tor. Geschlafen habe er aber nie dort – das stimmt mit den bisherigen Erkenntnissen überein, wonach die Polizei als Garwegs Übernachtungsort einen Bauwagen in Friedrichshain identifiziert und inzwischen sichergestellt hat.
RAF-Fahndung – News vom 6. März: RAF-Terroristin Klette ohne Mietvertrag in Berliner Wohnung
16.59 Uhr: Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hat ohne Mietvertrag in ihrer Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg gelebt. Es habe auch keine genehmigte Untervermietung gegeben, teilte ein Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) am Mittwoch mit. Daher habe die WBM nicht gewusst, dass die gesuchte Terroristin in dem Gebäude in der Sebastianstraße lebte. Zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet. Der eigentliche Mieter der Wohnung müsse mit Konsequenzen rechnen, so der WBM-Sprecher. Details nannte er aber nicht. Dies galt auch für Angaben zum Mietvertrag oder dazu, wer die Miete in den vergangenen Jahren gezahlt hat. Der Sprecher verwies auf den Datenschutz.
Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden. Sie soll dort etwa 20 Jahre gelebt haben. Bei der Durchsuchung der etwa 40 Quadratmeter großen Sozialwohnung stieß die Polizei unter anderem eine Granate und Sprengmittel. Die Polizei ist weiterhin auf dem Gebäude im Einsatz. Auch am Mittwoch liefen Einsatzmaßnahmen, wie es vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hieß.
Angemietet wurde die Wohnung nach Medienberichten von einem früheren Bewohner. Ob dieser um die Identität von Klette wusste, ist nicht bekannt. Nach dem „B.Z.“-Bericht ist der derzeitige Wohnort des Mannes unbekannt.
Garweg soll laut Medienbericht für Seniorin eingekauft haben
16.30 Uhr: Der gesuchte RAF-Terrorist Burkhard Garweg soll sich offenbar längere Zeit um eine alte Frau in Berlin gekümmert haben. Das berichtet der „Spiegel“. Demnach soll Garweg die Seniorin mehrfach in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Friedrichshain besucht haben. Nachbarn berichteten dem „Spiegel“, dass Polizisten die Wohnung einer über 80-Jährigen gestürmt hätten. Garweg soll für die alleinstehende Frau eingekauft haben, heißt es. Die Nachbarn wollen ihn im Treppenhaus getroffen und auf Fahndungsfotos wiedererkannt haben.
Seit nunmehr zehn Tagen sucht die Polizei verstärkt nach ihren noch immer flüchtigen mutmaßlichen Komplizen Garweg und Ernst-Volker Staub.
RAF-Fahndung: News vom 5. März – ZDF-Moderator Cerne: Wurde mal als RAF-Terrorist verhaftet
22.02 Uhr: Rudi Cerne, Moderator der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“, hat eine besondere Geschichte mit der RAF. „Immer wenn ich Rote Armee Fraktion höre, dann schärfen sich meine Sinne“, sagte der ehemalige Eiskunstläufer der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch) mit Blick auf den 27. Dezember 1978.
„Ich hatte mir einen Arm ausgekugelt, und die Saison war im Prinzip gelaufen. Dann durfte ich zurückfliegen.“ Am Flughafen Düsseldorf angekommen, wurde Cerne verhaftet, „mit vorgehaltener Waffe“ - weil ein Passagier in ihm das RAF-Mitglied Christian Klar zu erkennen meinte.
„Der Polizeikommissar hatte weiße Lippen, der war mindestens so aufgeregt wie ich“, berichtete Cerne. Christian Klar wurde später wegen neunfachen gemeinschaftlich verübten Mordes verurteilt. „Das war eine nervöse Zeit“, so Cerne. Doch die Sache habe sich schnell aufgeklärt.
Linksautonome kündigen Solidaritätsdemo durch Kreuzberg für Sonnabend an
17.04 Uhr: Berlins linksautonome Szene hat für Sonnabend eine Solidaritätsdemonstration für Garweg und Staub angekündigt. Unter dem Motto „Stoppt den Staatsterrorismus – Solidarität mit den Untergetauchten und Gefangenen“ soll in Kreuzberg protestiert werden. Auch für Freitagabend, dem internationalen Frauentag, wird mit entsprechenden Solidaritätsbekundungen am Rande von Demonstrationen aus der linksradikalen Szene gerechnet. So ist von 18 bis 22 Uhr ein Marsch feministischer Gruppen durch Kreuzberg angekündigt.
Studierende überrascht nach Polizeidurchsuchung
10.57 Uhr: Nach dem großen Polizeieinsatz bei der Suche nach den beiden früheren RAF-Terroristen in einem Berliner Studierendenheim haben sich viele Bewohner überrascht gezeigt. Studierende, die am Dienstagmorgen aus dem großen Wohnhochhaus in Friedrichshain in der Nähe des Ostbahnhofs kamen, wussten nichts von einem Polizeieinsatz. Sie hätten geschlafen und nichts gehört oder gesehen, sagten mehrere Bewohner vor dem Eingang des Studierendenheims an der Straße der Pariser Kommune.
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Vor und im Eingangsbereich des Wohnheims herrschte am Tag normaler Betrieb. Von außen war nichts Auffälliges zu sehen, nachdem mitten in der Nacht ein Spezialeinsatzkommando der Polizei aus Niedersachsen in das Gebäude gegangen war und eine Wohnung durchsucht hatte. Fotos aus der Nacht zeigten schwer bewaffnete Polizisten mit Helmen. Es habe Hinweise gegeben, hieß es, zwei Menschen habe die Polizei angetroffen, festgenommen wurde aber niemand. Direkt gegenüber dem großen Gebäude liegt die Redaktion der Zeitung „Neues Deutschland“, ganz in der Nähe steht der berühmte Technoclub Berghain.
Linksradikale posten Hinweise auf Polizeimaßnahmen
9.57 Uhr: Angesichts der intensiven Polizeifahndung nach den beiden gesuchten früheren RAF-Terroristen in Berlin wollen sich Mitglieder der linksextremen Szene mit gezielten Hinweisen auf die LKA-Einheiten wehren. Auf der Internetseite Indymedia veröffentlichten anonyme Autoren Fotos von zivilen Polizei-Transportern, Nummernschilder von Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Berlin und Niedersachsen und Orte von Einsatzvorbereitungen. Man wolle der „Menschenjagd etwas entgegensetzen“ und die Solidarität mit den untergetauchten früheren RAF-Mitgliedern zeigen, heißt es auf der Seite. „Im Folgenden veröffentlichen wir Zivilkennzeichen, Fotos der stattfindenden Maßnahmen, Kontrollstellen und Bullenbewegungen um diese ein wenig transparenter zu gestalten.“
Die Autoren schreiben, in Berlin habe man „das Gefühl, in die 70er-Jahre zurückversetzt zu werden“ mit Polizeipräsenz, Straßensperren und Razzien. Angekündigt wurde eine „Solidaritätsdemo“ am Samstagabend in Berlin-Kreuzberg: „Stoppt den Staatsterrorismus – Solidarität mit den Untergetauchten und Gefangenen“. Schon am Freitagabend sind zum internationalen Frauentag Demonstrationen zum Teil aus der linksradikalen Szene angemeldet
Spezialeinsatzkräfte durchsuchen Studierendenwohnheim
6.45 Uhr: Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der niedersächsischen Polizei hat in der Nacht zu Dienstag eine Wohnung in einem Studierendenwohnheim in Berlin-Friedrichshain durchsucht. Der Einsatz stand im Zusammenhang mit der Fahndung nach den beiden RAF-Terroristen Burkhard Gerwag und Volker Staub, wie eine Sprecherin des in dem Fall federführenden Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen bestätigte. Es habe Hinweise auf ein Objekt gegeben, hieß es weiter. Festnahmen habe es nicht gegeben. Fotos zeigen, wie schwer bewaffnete Polizisten mit Helmen in der Nacht zu Dienstag in das Wohnheim an der Straße der Pariser Kommune eindrangen.
Außerdem setzten die Beamten die Untersuchung einer Wohnung an der Grünberger Straße fort, die am Sonntagabend durchsucht wurde, wie die Sprecherin sagte. Weitere Details nannte das Landeskriminalamt zunächst nicht.
RAF-Fahndung: News vom 4. März – Ermittler: Garweg auf den Fersen
17.14 Uhr: Die Polizei hat auf der Autobahn 5 südlich von Darmstadt ein Wohnmobil mit Münchener Kennzeichen gestoppt und einen Mann in Handschellen abgeführt. Die Aktion, an der auch Spezialeinsatzkräfte beteiligt war, steht im Zusammenhang mit der Fahndung nach den Terroristen.
Es blieb unklar, ob es Verhaftungen oder Festnahmen gab. Nachdem sie in Berlin die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen hatte, sucht die Polizei fieberhaft nach den untergetauchten RAF-Mitgliedern Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55). Ermittler gehen davon aus, Garweg dicht auf den Fersen zu sein.
Verein: Kannten Identität von Garweg nicht
16.56 Uhr: Der mutmaßliche RAF-Terrorist Burkhard Garweg konnte auf einem Bauwagen-Gelände leben, ohne aufzufallen. Kein Nachbar schöpfte Verdacht. Der Verein Edelrost versicherte am Montag, „wir wussten bis gestern von der gesuchten Person weder seinen echten Namen noch dass es Ermittlungen gegeben hat. Sie seien von den Vorgängen vollkommen überrascht worden.
Weiter hieß es, man distanziere sich „von Gewalt aller Art“ und wehre sich „gegen eine Stigmatisierung unseres Projektes“. Kritik gab es an der Polizei: „Als Gelände verurteilen wir, dass mehrere Personen unter dem Vorwand der Identitätsfeststellung während der Razzia in Gewahrsam genommen wurden, um sie einzuschüchtern und auszufragen.“
Neue Fahndungsfotos stammen von Klette
13.52 Uhr: Die zur Fahndung nach den gesuchten früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub veröffentlichten neuen Fotos stammen aus der Wohnung der Ex-Terroristin Daniela Klette. Das bestätigte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen am Montag. Die 65-Jährige wurde vor einer Woche in Berlin gefasst, ihre Wohnung wird laut Staatsanwaltschaft Verden noch immer untersucht.
Einige der mutmaßlichen Fotos von Garweg seien aus dem laufenden Jahr, sagte die LKA-Sprecherin. Die Fotos hätten den Fahndungsdruck erhöht, an Staub seien die Ermittler allerdings weniger dicht dran. Bislang war unklar, wie die Ermittler an die Bilder gekommen sind.
Wieder Einsatzkräfte auf Bauwagen-Gelände in Friedrichshain
12.13 Uhr: Wie das LKA Niedersachsen der Berliner Morgenpost bestätigte, befinden sich derzeit erneut Einsatzkräfte auf dem links-alternativen Gelände am Markgrafendamm in Friedrichshain, wo bereits am Sonntag eine Großrazzia der Sicherheitsbehörden auf der Suche nach den geflüchteten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg stattfand. Dort befindet sich die Fips-Wagenburg, in der Garweg nach Erkenntnissen der Ermittler in einem Bauwagen gelebt haben soll. Eventuelle Ermittlungsergebnisse würden im Laufe des Tages mitgeteilt, hieß es. (dm)
Berlins Polizeivizepräsident mit neuen Details
10.35 Uhr: Die Durchsuchungen mehrerer Objekte am Sonntag sowie am Montagmorgen haben bisher nicht dazu geführt, dass die flüchtigen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg gestellt wurden. Das sagte Berlins Polizeivizepräsident Marco Langner am Montag im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.
Am Sonntagfrüh gegen 7.30 Uhr waren etwa 130 Einsatzkräfte des Berliner und des niedersächsischen Landeskriminalamts sowie des Bundeskriminalamts an einer Bauwagensiedlung am Markgrafendamm in Friedrichshain angerückt. „Es wurden zehn Personen am Ort angetroffen, aber die Gesuchten befanden sich nicht darunter“, sagte Langner. Der Bauwagen, in dem die Gesuchten gelebt haben sollen, sei beschlagnahmt worden.
Auch die Durchsuchung einer Wohnung an der Grünberger Straße in Friedrichshain am Sonntagabend führte ins Leere. In einer weiteren Wohnung an der Corinthstraße am Montagmorgen wurde ebenfalls keiner der Gesuchten angetroffen.
Auch die Durchsuchung der Wohnung an der Kreuzberger Sebastianstraße, in der am vergangenen Montag die gesuchte Terroristin Daniela Klette (65) verhaftet wurde, dauern an. Dort fanden die Beamten mehrere Waffen sowie Munition und eine Panzerfaustgranate. Klette wurde laut Langner inzwischen nach Verden in Niedersachsen gebracht, wo die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen sie führt.
„Aufgrund sich durch die Ermittlungen des LKA Niedersachsen ergebenden Erkenntnisse werden die Maßnahmen im Stadtgebiet Berlins auch weiterhin andauern“, sagte Polizeivizepräsident Langner weiter. Aus Ermittlungs- und einsatztaktischen Gründen könne er sich nicht näher dazu äußern.
Unter anderem die Sicherung von Beweismitteln benötige Zeit, um Spuren zu schützen, sagte Langner. Deshalb sei auch die Arbeit der Ermittler in den bisher durchsuchten Liegenschaften nicht schnell abzuschließen. Es sei davon auszugehen, dass die Gesuchten konspirativ vorgegangen seien, um Waffen und andere Dinge zu verstecken.(psi/dpa)
Appell der Staatsanwaltschaft: Garweg soll sich stellen
10.37 Uhr: Die Ermittler haben an den gesuchten Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg appelliert, sich zu stellen. Der 55-Jährige sei nach den Durchsuchungen in Berlin „richtig auf der Flucht“, der Druck auf ihn steige, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden am Montag. Das sei ein guter Zeitpunkt, sich zu stellen, um eine mögliche Eskalation zu vermeiden. „An einer Eskalation hat niemand Interesse.“ Grundsätzlich gelte, dass es sich strafmildernd auswirke, sich zu stellen. Der Sprecher der Anklagebehörde geht davon aus, dass die Ermittler dem Gesuchten nahegekommen sind: „Wir sind ganz gut dabei.“
Am Sonntag hatten die Ermittler unter anderem ein Bauwagen-Gelände in Berlin-Friedrichshain durchsucht. Das federführende Landeskriminalamt Niedersachsen bestätigte, dass das Landeskriminalamt Niedersachsen bestätigt, dass der frühere RAF-Terrorist Garweg dort zumindest eine Zeit lang „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ in einem Baucontainer gelebt hatte. Der inzwischen abtransportierte Container wird nun umfangreich untersucht. (dpa)
Keine Festnahme bei weiterer Durchsuchung an der Corinthstraße
8.51 Uhr: Auf der Suche nach zwei früheren RAF-Terroristen hat es bei einem weiteren Einsatz in Berlin-Friedrichshain am Montagmorgen keine Festnahme gegeben. Das sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen. Demnach war eine Wohnung in der Corinthstraße durchsucht worden. Die Ermittler hätten einen Menschen angetroffen, von den Gesuchten sei aber niemand dort gewesen. Weitere Angaben machte das Landeskriminalamt nicht. Bereits am Sonntag waren in Berlin-Friedrichshain zunächst ein Bauwagen-Gelände und am Abend dann eine Wohnung durchsucht worden. Auch dabei hatte es keine Festnahme gegeben. (dpa)
Fahnder durchsuchen weiteres Objekt in Berlin
8.22 Uhr: Im Zuge der Fahndung nach zwei früheren RAF-Terroristen durchsuchen Einsatzkräfte ein weiteres Objekt in Berlin-Friedrichshain. Dieses befindet sich in der Corinthstraße, wie eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen am Montagmorgen der Deutschen Presse-Agentur sagte. Weitere Angaben machte sie nicht. (dpa)
Suche nach RAF-Terroristen: Bauwagen abtransportiert
7.15 Uhr: Im Zuge der Fahndung nach den gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55) hat die Polizei am frühen Montagmorgen einen zuvor beschlagnahmten Bauwagen von einem links-alternativen Gelände in Berlin abtransportieren lassen. Das bestätigte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen der Deutschen Presse-Agentur. Der rund acht Meter lange und 2,50 Meter breite, mit Blech verkleidete Bauwagen wurde nach Angaben eines dpa-Reporters von einem Lastwagen des Technischen Hilfswerks abgeschleppt. Der Bauwagen solle in den nächsten Tagen kriminaltechnisch untersucht werden, sagte die LKA-Sprecherin. Es sei noch unklar, wie lange der Einsatz noch dauern werde. Die Fahndungsmaßnahmen dauerten an. (dpa)
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RAF-Fahndung: News vom 3. März – Keine Festnahmen bei weiterer Durchsuchung
23.23 Uhr: Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Berlin-Friedrichshain im Zuge der RAF-Fahndung ist am Sonntagabend niemand festgenommen worden. „In der Wohnung wurde niemand angetroffen, folgerichtig gibt es dann auch keine Festnahme oder sonstige Dinge“, sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen.
Ob Spuren gefunden wurden, die die Ermittler bei der weiteren Suche nach den ehemaligen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55) helfen könnten, sagte sie am späten Abend nicht. Die Durchsuchungsmaßnahmen seien fürs Erste beendet. Allerdings werde die Wohnung in der Grünberger Straße weiterhin kriminaltechnisch untersucht, was noch Tage in Anspruch nehmen könne. (dpa)
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Weitere Durchsuchung bei RAF-Fahndung in Berlin
21.15 Uhr: Bei der Fahndung nach zwei ehemaligen RAF-Terroristen hat die Polizei eine weitere Wohnung in Berlin durchsucht. Die Maßnahme am Sonntagabend im Stadtteil Friedrichshain stehe in Verbindung mit der Suche nach Ernst-Volker Staub (69) und Burkhard Garweg (55), sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts Niedersachsen der Deutschen Presse-Agentur. Festgenommen wurde dabei allerdings niemand.
„In der Wohnung wurde niemand angetroffen, folgerichtig gibt es dann auch keine Festnahme oder sonstige Dinge“, sagte die LKA-Sprecherin am späten Abend. Ob Spuren gefunden wurden, die die Ermittler bei der weiteren Suche nach Staub und Garweg helfen könnten, sagte sie nicht. Die Durchsuchungsmaßnahmen seien fürs Erste beendet. Allerdings werde die Wohnung in der Grünberger Straße weiterhin kriminaltechnisch untersucht, was noch Tage in Anspruch nehmen könne.
Auf der Straße standen während der Durchsuchung vermummte Zivilpolizisten und ein Panzerfahrzeug, die später zum Großteil abzogen, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Mehrere Dutzend Schaulustige versammelten sich auf der Straße, um die Vorgänge zu verfolgen. Der Eingangstür wurde von uniformierten Polizisten bewacht. (dpa/KNA)
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