Berlin. In Frankreich gibt es offiziell 7200 rauchfreie Zonen. Die Regierung plant nun eine Ausweitung des Rauchverbots – auch im Freien.
Frankreich geht drastisch gegen Raucher vor: Ab 2024 soll das Rauchen an Stränden, in öffentlichen Parks, in Wäldern, an bestimmten öffentlichen Orten und vor allem in der Nähe von Schulen verboten sein. Das kündigte Gesundheitsminister Aurélien Rousseau am Dienstag bei der Vorstellung des so genannten nationalen Anti-Tabak-Plans 2023 bis 2027 an.
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Wie Frankreich gegen das Rauchen vorgeht
„Tabakfreie Zonen müssen zur Norm werden“, sagt Rousseau. Derzeit gilt das Rauchverbot in Frankreich nur in geschlossenen öffentlichen Räumen wie Restaurants, Cafés oder Kinos. Wer außerhalb dieser Zonen raucht, muss mit einem Bußgeld von bis zu 450 Euro rechnen. Darüber hinaus gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums derzeit 7200 rauchfreie Zonen, die von Städten oder Gemeinden beschlossen wurden.
Das Rauchverbot soll nun auf öffentliche Plätze wie Wälder und Strände ausgeweitet werden. Das Rauchverbot in Wäldern gilt vor allem als Brandschutzmaßnahme. Das Tabak-Verbot an Stränden soll der Umweltverschmutzung entgegenwirken. In den Sommermonaten haben die Gemeinden bereits erste Regelungen an örtlichen Stränden erlassen. Mit dem Gesetz Anfang 2024 soll das Rauchverbot auf das ganze Land ausgeweitet werden.
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Anti-Tabak-Plan ab 2024: Zigarettenschachtel kostet bald 13 Euro
Neben der Ausweitung rauchfreier Zonen soll auch der Preis für Zigaretten steigen. Die Erhöhung der Zigarettenpreise sei das wirksamste Mittel gegen das Rauchen“, betonte der Gesundheitsminister unter Verweis auf Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In zwei Schritten soll der Preis für eine Schachtel 2025 zunächst auf 12 Euro und 2026 auf 13 Euro steigen. Mitte 2023 lag der Preis noch bei durchschnittlich 11,14 Euro. Der Verkauf von Einweg-E-Zigaretten soll ab 2024 ganz verboten werden.
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Die französische Rauchkultur
In Frankreich ist die Zahl der Raucher seit mehr als 10 Jahren nicht wesentlich zurückgegangen. Laut der jüngsten EU-Statistik liegt der Anteil der Franzosen, die täglich rauchen, bei 22,4 Prozent der Bevölkerung. Zudem sind 75.000 Todesfälle pro Jahr auf das Rauchen zurückzuführen, wie aus dem Bericht des französischen Gesundheitsministeriums hervorgeht.
Der Tabakkonsum sei daher einer der größten Risikofaktoren für die öffentliche Gesundheit und müsse bekämpft werden, so Rousseau. Gleichzeitig sollen die Franzosen aber auch Hilfe beim Aufhören bekommen. So sollen Apotheken Nikotinersatzpräparate verschreiben dürfen.
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