Essen. Petra ist eigentlich eine der am besten erforschten Ausgrabungsstätten. Trotzdem machten Forscher nun einen unglaublichen Fund.

Petra, die berühmte Felsenstadt in Jordanien, ist nicht nur ein UNESCO-Weltkulturerbe, sondern auch durch den Film „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ weltweit bekannt geworden. In der Schlusssequenz des Films betreten Indiana Jones und seine Begleiter den legendären „Schatztempel“, der in Wirklichkeit die Fassade des Al-Khazneh ist. Unter dem eigentlich gründlich erforschten Bauwerk fanden Archäologen nun eine einmalige Grabkammer.

An der Entdeckung ist vieles wirklich außergewöhnlich: die genaue Fundstelle, der Inhalt und die Hoffnung, noch mehr zu entdecken. Schon jetzt nennt die „New York Times“ die vielversprechende Entdeckung „atemberaubend“.

Felsenstadt Petra: Archäologen entdecken Grab unter „Schatzhaus“

Wer nach Petra kommt, erblickt am Ende einer Felsspalte die Al-Khazneh: das Schatzhaus. Es diente wahrscheinlich als königliches Grabmal oder Tempel, obwohl seine genaue Funktion bis heute nicht vollständig geklärt ist. Die monumentale Fassade, die direkt in den roten Sandstein gehauen wurde, zeigt Einflüsse der griechischen und römischen Architektur.

Man könnte annehmen, gerade hier sei jeder Stein schon zweimal umgedreht worden. Aber hier, genau hier unter dem Schatzhaus, fanden Pearce Paul Creasman und sein Team das Grab.

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Archäologie: Wurde etwa die Gruft eines Königs entdeckt?

Grab ist nicht gleich Grab. In der Felsenstadt sind sie meist leer. Was den Fund so selten und so besonders macht, sind die Überreste von zwölf Menschen, dazu Artefakte aus Bronze, Eisen und Keramik. „Die Leute glauben, sie kennen Petra. Sie erkennen das Schatzhaus wieder“, sagt Creasman. „Aber all diese Leute gehen vorbei und unter unseren Füßen liegt so viel mehr.“

Mehr noch: „Wir gehen davon aus, dass die Ausgrabung noch Hunderte weiterer Funde erbringen wird.“ Das macht den Fund endgültig vielversprechend. Vermutet wird, dass nur wichtige Würdenträger hier begraben wurden, denn die Lage ist erstklassig, direkt am Haupteingang zur Stadt.

Die Forscher arbeiten daran, die Skelettreste genauer zu datieren. Sie lassen sich grob auf die Zeit zwischen 400 v. Chr. und 106 n. Chr. datieren, berichtet CNN. Das wäre mitten in der Hochphase der nabateischen Zivilisation. Über das Wüsten-Volk ist wenig bekannt. Beim Grab könnte es sich um die Gruft eines Nabatäer-Königs handeln. „Die Erkenntnisse werden uns helfen“, so Creasman, „mehr über die in der Vergangenheit von mehreren Kulturen genutzte Region zu erfahren.“

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