Berlin. Nach einem Erdbeben bei Neapel wurden Überreste einer antiken römischen Säule aus dem Meer geborgen. Das steckt hinter dem Fund.
- Immer wieder bebt die Erde rund um den Supervulkan nahe Neapel in Italien
- Nun hat ein Erdbeben wertvolle archäologische Relikte freigelegt
- Ein Student machte an einem kleinen Strand bei Bacoli einen besonderen Fund
In Italien brodelt es. Unweit von Neapel ereigneten sich am Wochenende mehrere Erdbeben, die die Region in Atem halten. Am frühen Samstagmorgen gab es im Gebiet der Campi Flegrei über 100 Erdstöße. Schuld sind die Phlegräischen Felder, ein sogenannter Supervulkan, der immer wieder für Erdstöße in der Region sorgt. Ungewöhnlich sind solche Aktivitäten für die Region jedoch nicht – bereits vor etwa 1700 Jahren ging durch vulkanische Erdstöße die römische Stadt Baia unter. Die Überbleibsel sind noch heute unter der Wasseroberfläche zu sehen.
Während durch die Erdbeben damals das Meer die Stadt schluckte, funktioniert der Mechanismus jetzt umgekehrt: Der Meeresspiegel sinkt wieder ab und der Boden hebt sich. Dadurch tauchen immer mehr wertvolle Relikte aus der Römerzeit aus dem Meer auf.
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Säule der versunkenen Stadt durch Erdbeben aufgetaucht
Ausgelöst durch das Erdbeben am Wochenende kam ein weiterer archäologischer Fund aus der Römerzeit hinzu: Ein junger Archäologiestudent der Universität Neapel stieß bei einer Forschungsexpedition an einem kleinen Strand bei Bacoli auf Überreste einer antiken römischen Säule im Golf von Neapel. Das Kapitell sei in einem sehr guten Zustand. Der Student alarmierte nach seinem Fund direkt die Behörde, die in Neapel für die Bergung und Sicherung archäologischer Funde zuständig ist.
Die Säule ist nicht der erste spektakuläre Fund in der Region. Bereits vor einigen Monaten wurden in der Nähe Überreste einer antiken römischen Villa gefunden, die möglicherweise Plinius dem Älteren gehörte, einem römischen Gelehrten und Offizier. Ob die Säule Teil der Villa gewesen sein könnte, ist noch unklar.
Der Bürgermeister von Bacoli kündigte an, sich auch künftig für die Bergung und Erhaltung archäologischer Funde unter der Meeresoberfläche einzusetzen. Ziel sei ein Freilichtmuseum, das die historischen Überbleibsel für Touristen zugänglich macht.