San Francisco. Nicht nur im historischen Stonehenge gibt es spektakuläre Sonnenfeierlichkeiten: Auch nach New York zieht es inzwischen die Massen.
Nach den Polarlichtern und der Sonnenfinsternis steht in den USA bereits das nächste Himmelsspektakel vor der Tür: Tausende Sonnenanbeter werden in den kommenden Tagen nach New York pilgern, um das Phänomen Manhattanhenge zu feiern. Der Begriff umschreibt die Konstellation, bei der die untergehende Sonne in gerader Linie zu den Straßenschluchten der Stadt steht – und auf diese Weise ein wunderbares Licht in die Stadt wirft. Es findet jeden Sommer an vier Terminen statt: Die halbe Sonne in perfekter Ausrichtung ist in diesem Jahr jeweils am Abend des 28. Mai und 13. Juli zu bewundern und zu fotografieren. Die volle Sonnenscheibe strahlt (Wetter vorausgesetzt) am 29. Mai und 12. Juli durch die Allee der Bürotürme in Manhattan.
Angelehnt ans Vorbild aus der Jungsteinzeit
Mehr oder weniger erfunden hat den Event vor einigen Jahren der in den USA sehr populäre Astrophysiker Neil deGrasse Tyson, der auch regelmäßig die genauen jährlichen Daten berechnet. Was werden die Menschen in ferner Zukunft über New York denken, fragte er – und angesichts der streng geometrisch angelegten Straßenzüge in der City kam ihm die Idee, dass diese auch eine Sonnenausrichtung wiedergeben könnten. Manhattanhenge lehnt sich natürlich an das große britische Vorbild an: Stonehenge, das Meisterwerk menschlicher Baukunst aus der Jungsteinzeit. Dort kamen vor tausenden Jahren die Menschen aus ganz England zusammen, um die Sonnenwenden zu zelebrieren, auf die das Heiligtum ausgerichtet ist. Dazu reisten sie aus dem ganzen Land an, um gemeinsam zu feiern.
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Auch das Sonnenspektakel in New York lockt inzwischen Menschenmassen an: Das Reiseportal Expedia berichtet, dass um die Termine von Manhattanhenge die Suchanfragen nach Unterkünften in New York um 75 Prozent nach oben gehen.
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Es muss aber gar nicht Manhattan sein: „Destination Dupe“
Wer es nicht nach Manhattan oder nach Stonehenge schafft, der muss allerdings nicht auf das Sonnen-Event verzichten. Auch dafür gibt es mittlerweile „Destination-Dupes“, wie die Fachleute das nennen: Reiseziele, die vergleichbare Erlebnisse wie das Original bieten, aber weniger überlaufen und teuer sind.
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Statt Manhattan könnte es auch Berlin sein, wo die Sonne allerdings nur am frühen Morgen Anfang April und Ende September perfekt durch das Brandenburger Tor scheint.
Ähnliches können Sonnenanbeter Mitte Mai und Anfang August in Paris zelebrieren, wenn die Strahlen dort geradewegs durch den Arc de Triomphe leuchten. Pro-Tipp: Aufgrund des immer noch dichten Verkehrs empfiehlt sich der schmale Mittelstreifen für das Insta-Angeber-Foto.