Berlin. Am Montag wurde die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin gefasst. Ein zweiter Verdächtiger soll kein RAF-Terrorist sein.
Die Berliner Polizei konnte kurz nach der Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette eine weitere verdächtige Person im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg festnehmen. Das teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen und die Staatsanwaltschaft Verden am Dienstag mit. Die Person ist männlich und befindet sich im Altersspektrum der ebenfalls gesuchten weiteren RAF-Mitglieder Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69).
Doch mittlerweile ließ die Polizei den Mann wieder gehen. So soll es sich bei ihm trotz anfänglichem Verdacht weder um Garweg noch um Staub handeln. Der Mann wurde aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen am Mittwochmorgen in Hannover mitteilte. Die Fahndungsmaßnahmen nach den beiden noch flüchtigen Straftätern dauerten an.
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Die drei Gesuchten Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Marie Luise Klette gehören zur dritten Generation der Terroristen und sollen seit den 1990er-Jahren im Untergrund leben. Die Ermittler nehmen an, dass sich die Gruppe zwischen 1999 und 2016 in Deutschland aufgehalten und in dieser Zeit versuchten Mord und eine Serie schwerer Raubüberfälle begangen hat.
Fahndungserfolg: RAF-Terroristin Daniela Klette wurde am Montag festgenommen
Die Tatorte lagen demnach in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Überfälle nicht politisch motiviert waren. Die Beschuldigten sollen die Taten begangen haben, um an Geld zu gelangen. Unter anderem hätten sie in Stuhr bei Bremen versucht, einen Geldtransporter auszurauben, wie auch DNA-Spuren nachgewiesen haben. Zuletzt hatte es vor zehn Tagen einen Fehlalarm im Zusammenhang mit der RAF gegeben, als in einem Regionalzug in Wuppertal ein Mann fälschlicherwese für das ehemalige RAF-Mitglied Ernst-Volker Staub gehalten wurde.
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Am Montag konnte Klette jedoch tatsächlich in der Sebastianstraße in Kreuzberg festgenommen werden. Bei dem Haus handelt es sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur um die Nummer 73, einem siebengeschossigen Mietshaus. Am Dienstag standen uniformierte Polizisten vor dem Haus. Der Eingang war gesperrt. Kriminaltechniker waren noch vor Ort und untersuchten die betreffende Wohnung. Die Festnahme am Montagabend erfolgte vor allem durch die Polizei aus Niedersachsen, die Berliner Polizei war nur als Unterstützung dabei.