Siegen-Wittgenstein. 35-jähriger CDU-Vorsitzender will Nachfolge von Volkmar Klein als Bundestagsabgeordneter in Berlin antreten und hat klare Vorstellungen.
„Wir brauchen eine Politik, die unser Land verlässlich führt und wieder nach vorne bringt. Eine Politik, die die Sorgen und Nöte der Menschen erkennt und Probleme löst, statt Phrasen zu dreschen.“ Wer Benedikt Büdenbender zuhört, bekommt schnell den Eindruck, dass hier ein erfahrener Politiker spricht. Dabei ruht die Hoffnung der CDU Siegen-Wittgenstein auf vergleichsweise jungen Schultern. Benedikt Büdenbender ist 35 Jahre alt. Aber der Netphener hat den Weg durch die Instanzen bei den Christdemokraten absolviert und ist klein völliger Newcomer. Außerdem führt der 35-Jährige die Kreis-CDU als Vorsitzender an.
Erfahrungen hat er unter anderem auch als langjähriger Mitarbeiter im Büro seines Vorgängers Volkmar Klein gesammelt. Jetzt will der Kommunikationsberater selbst gestalten. „Gemeinsam anpacken für Siegen-Wittgenstein“ hat er sich zum Slogan seiner Kampagne gewählt. Und dabei setzt er vor allem auf den Blick nach vorn: „Es ist leicht, alles schlecht zu reden, aber viel wichtiger, motiviert und mit Mut nach vorne zu schauen. Dafür mache ich Politik. Ich möchte meine Heimat mit vollem Einsatz vertreten und eine starke Stimme für die Menschen in Siegen-Wittgenstein sein. Ich möchte für unsere Heimat anpacken, statt zuzuschauen“, sagt er.
„Jemand, der täglich arbeitet, muss am Ende des Monats spürbar mehr Geld haben, als jemand, der nicht arbeiten geht, obwohl er arbeiten könnte.“
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Beim aktuellen Stimmungshoch kann sich Büdenbender gute Chancen auf einen Wahlsieg ausrechnen. Aber wie kommentiert er seine Aussichten selbst? „Ich gehe mit einer klaren Perspektive in den Wahlkampf und freue mich darauf, die Menschen in Siegen-Wittgenstein von meinen Inhalten und meiner Person zu überzeugen. Es ist mein Ziel, dass Siegen-Wittgenstein auch künftig stark in Berlin vertreten wird. Dafür trete ich an.“ Aber auch Büdenbender weiß, dass es mehr als einen einfachen Wahlsieg im Wahlkreis braucht. „Durch die Ampel-Reform des Wahlrechts ist es nicht sicher, dass jeder Kandidat, der das Direktmandat in seinem Wahlkreis gewinnt, auch in den Bundestag einzieht. Damit Siegen-Wittgenstein auch in Zukunft im Bundestag vertreten ist, ist ein starkes Ergebnis für die CDU mit beiden Stimmen wichtig.“ Außerdem ist Büdenbender auf Listenplatz 29 der NRW-Reserveliste eingetragen.
Politische Ziele für Siegen-Wittgenstein?
„Eine starke Wirtschaft sichert unsere Zukunft!“ Büdenbender setzt in der aktuellen Krise auf altbewährte Themen: „Wir brauchen Wachstum statt Rückschritt. Wirtschaftliche Stärke ist die Basis unseres Wohlstands, sie sichert Arbeitsplätze und öffnet Zukunftsperspektiven für unsere Familien. Wichtig sind deshalb verlässliche Rahmenbedingungen, niedrigere Energiekosten, schnellere Planungsverfahren und weniger unnötige bürokratische Regulierung, die unsere Unternehmen lähmt. Die Politik muss die Leitplanken setzen, darf sich aber nicht in jedes Detail einmischen. Für mich gilt: Innovation und Technologieoffenheit statt Verbote und Vorschriften.“
„Für jeden, der bei uns in Sicherheit lebt, müssen Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Respekt, Toleranz und Gleichberechtigung der Kompass des täglichen Lebens sein.“
Ein weiterer Slogan ist ebenfalls bekannt: „Leistung muss sich wieder lohnen!“, lautet eine weitere Kernbotschaft von Büdenbender, bei der er indirekt auch das Bürgergeld der Ampelregierung aufs Korn nimmt: „Gute und sichere Arbeitsplätze sind die Grundlage für sozialen Zusammenhalt. Jemand, der täglich arbeitet, muss am Ende des Monats spürbar mehr Geld haben, als jemand, der nicht arbeiten geht, obwohl er arbeiten könnte. Wir müssen wieder eine Politik des Förderns und Forderns leben. Diejenigen, die beispielsweise aufgrund von Krankheit nicht arbeiten können, muss unser Sozialstaat unterstützen.“
Mit dem Wahlkampf-Thema „Unsere Werte gelten für alle!“ zielt Büdenbender auf die Probleme bei Migration. „Die europäische Gemeinschaft und die offenen Grenzen innerhalb Europas sind ein hohes Gut, welches es zu verteidigen gilt. Gleichzeitig müssen wir in der Lage sein, an unseren eigenen Grenzen nachzuvollziehen, wer in unser Land kommt – und warum. Menschen in Not müssen wir helfen, wirtschaftliche Schwäche des Herkunftslandes bietet jedoch keinen Anspruch auf Asyl. Für jeden, der bei uns in Sicherheit lebt, müssen Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Respekt, Toleranz und Gleichberechtigung der Kompass des täglichen Lebens sein.“
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Und mit „Klare Regeln, konsequente Strafen!“ greift der Netphener ein weiteres klassisch-konservatives Thema auf. „Auch in Siegen-Wittgenstein darf es keine rechtsfreien Räume geben. Dabei geht es auch um die gefühlte Sicherheit im öffentlichen Raum. Unsere Polizei leistet sehr gute Arbeit. Die Politik muss die bestmögliche Ausrüstung, ausreichend Personal und entsprechende Befugnisse sicherstellen. Für mich gilt: Opferschutz geht vor Täterschutz. Die Rechte der Opfer müssen gestärkt und das Vorgehen gegenüber Tätern härter und konsequenter werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Kriminelle dem Staat auf der Nase herumtanzen.“
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Die letzte Kernbotschaft geht an die Vereine: „Wir brauchen ein starkes Ehrenamt!“, sagt der 35-Jährige, der selbst in einigen Vereinen aktiv sei und unter anderem 2. Vorsitzender des Sportvereins Germania Salchendorf ist. „Wenn ich im Siegerland und Wittgensteiner Land unterwegs bin und die vielen Ehrenamtler sehe, die sich auf unseren Dörfern und in ihren Vereinen für das gesellschaftliche Leben engagieren, macht mir das Mut für die Zukunft. Um das Ehrenamt nicht nur mit Worten, sondern mit Taten zu unterstützen, müssen wir Vorschriften vereinfachen, Bürokratie zurückfahren und ehrenamtliche Initiativen finanziell fördern. Ehrenamtler sollten Vergünstigungen im ÖPNV oder bei kulturellen Veranstaltungen erhalten.“
Mandate und Ehrenämter
Auch im Falle eines Wahlsieges und eines Bundestagsmandats will Büdenbender in seiner Heimat ehrenamtlich aktiv bleiben: „Selbstverständlich werde ich all meine ehrenamtliche Arbeit auch dann fortführen, wenn ich in den Bundestag gewählt werde. Mir ist unsere Heimat wichtig. Mein Lebensmittelpunkt ist und bleibt Siegen-Wittgenstein.“