Siegen-Wittgenstein/Bad Laasphe. Selbsternannte Satirepartei nimmt sich für 2025 nicht nur bei zwei Wahlen viel vor. Außerdem wurde im Vorstand in Siegen-Wittgenstein rotiert.
Jetzt hat die Partei ihren Bundestagskandidaten für Siegen-Wittgenstein gekürt. Es ist erneut der Bad Laaspher Tobias Wied, der schon 2021 angetreten ist. Bei ihrem Kreisparteitag nominierte die „Satirepartei“ den 25-Jährigen aus Banfe erneut.
„Viele der Parteigenossen haben schon nach dem verpassten Einzug 2021 gesagt, dass wir Tobias so oft ins Rennen schicken, bis er das Mandat hat. Seine erneute Nominierung war insoweit ein Stück weit vorgezeichnet.“
In einer Pressemitteilung seiner Partei lässt sich Wied so zitieren: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass mir der Einzug in den Bundestag dieses Mal gelingt. Immerhin habe ich mein Wahlversprechen der Cannabis-Legalisierung eingehalten, ohne selbst Mitglied des Parlaments zu sein. Wie viel mehr könnte ich mit einem Mandat oder besser noch einem Ministeramt bewirken. Mein Ziel ist kein geringeres als dieser Republik Goldene Zeiten zu bescheren.“ Der neue Kreisverbandsvorsitzende Felix Diesmann erklärt:
„Viele der Parteigenossen haben schon nach dem verpassten Einzug 2021 gesagt, dass wir Tobias so oft ins Rennen schicken, bis er das Mandat hat. Seine erneute Nominierung war insoweit ein Stück weit vorgezeichnet.“
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Bis September 2023 war Tobias Wied Ratsmitglied in Bad Laasphe. Der Rückzug als Stadtverordneter erfolgte laut die Partei aufgrund eines längeren Auslandsaufenthaltes. Seit Sommer dieses Jahres sei der Banfer wieder in Deutschland. Er erhielt 63 Prozent der Stimmen. Sein Mitbewerber war der Schwarzenauer Nicolai Alexander Treude.
Vorstandswahlen
Die Partei Siegen-Wittgenstein hat bei ihrem Kreisparteitag 2024 nicht nur den Kandidaten für die vorgezogene Bundestagswahl aufgestellt, sondern auch den Vorstand des Kreisverbands gewählt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Felix Diesmann (Siegen) löst Ilona Pienemann (Siegen) ab, die nun auf den Posten der stellvertretenden Vorsitzenden wechselt. Zum Schatzmeister gewählt wurde der Bad Laaspher Markus Schmidt, der zuletzt „Sonderbeauftragter für den Altkreis Wittgenstein“ war. Beauftragter für Jugend und Gedöns und neu im Vorstand ist Levin Bayer aus Bad Laasphe. Dieser Posten war zuletzt vakant. Neuer Sonderbeauftragter für den Altkreis Wittgenstein ist der Schwarzenauer Nicolai Alexander Treude, der bisher Schatzmeister war.
Auch Gewinner nicht automatisch im Bundestag
Vor der Bundestagswahl im Februar 2025 werden die vorderen Listenplätze der Parteien umkämpfter sein denn je. Der Bundestag wird von aktuell 733 Sitzen auf 630 verkleinert. Die Wahlrechtsreform führt dazu, dass sogar Wahlkreisgewinner kein Mandat bekommen könnten, wenn sie nur ein schwaches Ergebnis erzielen. Aktuell ist der Kreis Siegen-Wittgenstein mit drei Abgeordneten in Berlin vertreten: Volkmar Klein (CDU) gewann das Direktmandat, Laura Kraft (Grüne) und Luiza Licina-Bode kamen über Listenplätze ins Parlament.
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Im Rückblick auf 2024 würdigt die Partei ihr Abschneiden bei der Europawahl. Der Stimmenanteil im Kreisgebiet lag ziemlich genau auf Höhe des Bundesergebnisses der Partei. Die besten Ergebnisse im Kreisgebiet konnten in Bad Laasphe, Siegen und Erndtebrück verzeichnet werden. Die Partei war im Kreis mit Alexander Rothenpieler aus Bad Laasphe als Kandidaten angetreten.
Mit Blick auf das kommende Jahr hat sich der Kreisverband ehrgeizige Ziel gesetzt. Neben intensiven Wahlkämpfen zur Bundestagswahl und bei den Kommunalwahlen sollen weiterer Ortsverbände aufgebaut werden. Aktuell ist Bad Laasphe der einzige Partei-Ortsverband im Kreisgebiet.