Bad Berleburg. Bund und Land verändern die Kliniklandschaft. Aber auch der Verkauf des Klinikträgers Vamed an einen französischen Investor ist Thema.
Der Gesundheitssektor in Deutschland ist im Umbruch. In Bad Berleburg steckt das ehemalige Kreiskrankenhaus, die heutige Vamed-Akutklinik, mitten in den Gesprächen über die Krankenhausreformen des Bundes und des Landes. Außerdem hat der Mutterkonzern Fresenius gerade seine Klinik-Tochter Vamed an den französischen Investor PAI verkauft. Wir haben den Klinikgeschäftsführer Elmar Knoche zu den Auswirkungen dieser Veränderungsprozesse auf das Krankenhaus und das Personal befragt.
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Welche Veränderungen im Behandlungsspektrum wird es durch die Krankenhausreform des Bundes geben?
Bislang befinden wir uns bei der Krankenhausreform des Bundes noch im Gesetzgebungsverfahren. Im weiteren Verlauf erwarten wir, dass die zahlreichen Änderungs- oder Verbesserungsvorschläge der Landesgesundheitsministerien nun endlich im Gesetz berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund ist es uns leider derzeit unmöglich, eine konkrete Antwort auf Ihre Frage zu geben, da die finale Ausgestaltung noch nicht abgeschlossen ist.
Was passiert bei der NRW-Krankenhausreform?
Auf Landesplanungsebene befinden wir uns derzeit in Abstimmungsgesprächen mit der Bezirksregierung und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Da uns auch hier weder ein finales Votum, noch ein Feststellungsbescheid vorliegt, können wir derzeit nicht abschließend beurteilen, welchen Einfluss sich auf unser Behandlungsspektrum ergeben könnte. Allerdings empfinden wir die Gespräche, die wir in den vergangenen Monaten mit den zuvor genannten Institutionen geführt haben, als konstruktiv und lösungsorientiert. Wir gehen davon aus, dass die ländliche Versorgung - auch über die Grundversorgung hinaus - hier vor Ort gesichert werden kann.
Auf welche Behandlungsmethoden und Indikationen wird sich das Haus spezialisieren?
Bis auf Weiteres wird sich weder am ambulanten, noch am stationären Behandlungsangebot unserer Klinik etwas verändern. Die Patientinnen und Patienten können sich weiterhin auf ein umfassendes und medizinisch hochwertiges Versorgungsspektrum verlassen.
Zusätzlich arbeiten wir bereits seit mehreren Jahren daran, unser medizinisches Portfolio spezifischer am strukturellen und demografischen Wandel auszurichten. Dabei sind für uns zwei Aspekte zentral: die Sicherstellung einer schnellen und hochqualifizierten Versorgung in medizinischen Notfällen sowie die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung einer hochwertigen fachärztlichen Versorgung über die Grundversorgung hinaus.
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Vor diesem Hintergrund spielen sowohl die Unfallchirurgie als auch die Kardiologie eine wichtige Rolle: Für uns gehören die Versorgung von Menschen mit schweren und schwersten Verletzungen, beispielsweise nach Unfällen oder Stürzen aus großer Höhe, und die Versorgung von alters- oder verschleißbedingten Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates sowie moderne endoprothetische Verfahren zusammen – nicht zuletzt, da sie von demselben Fachpersonal behandelt bzw. durchgeführt werden.
In der Kardiologie stellen unsere Fachärzte bereits seit vielen Jahren die Herzinfarktversorgung in unserer Region sicher – und das an 365 Tagen im Jahr. Zugleich erbringen sie in der interventionellen Diagnostik und Therapie eine hervorragende medizinische Qualität. Da die Behandlung kardiologisch erkrankter Patienten in den letzten Jahren zugenommen hat, reagieren wir außerdem auf einen steigenden Bedarf in der Bevölkerung.
Was bedeutet das für das medizinische Personal?
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Klinik ändert sich bis auf Weiteres nichts.
Inzwischen ist bekannt, dass der Mutterkonzern Fresenius einen Großteil seiner Vamed-Anteile an einen französischen Investor verkauft hat. Das hat zu Verunsicherungen in der Bevölkerung und wohl auch bei den Mitarbeitenden geführt. Welche Auswirkungen kann dieser Verkauf auf den Standort Bad Berleburg haben?
PAI ist ein erfahrener Investor und verzeichnet eine umfangreiche Erfolgsbilanz bei Investitionen im Gesundheitssektor. Wir bitten um Verständnis, dass wir darüber hinaus keine Aussage treffen können, da der Verkaufsprozess noch nicht abgeschlossen ist.
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