Wilnsdorf. Nicht nur Ärger über den neuen Regionalplan: Wilnsdorf ist zufrieden mit Perspektiven für neue Gewerbe- und Wohngebiete. Jetzt wird‘s konkret.

„Manchmal lohnt er sich eben doch, der Kampf gegen vermeintliche Windmühlen“, findet die Gemeinde Wilnsdorf. 2021 habe sie noch deutliche Kritik am Entwurf des Regionalplanes geübt. Die jetzt vorgestellte Neufassung werde dagegen positiv im Wilnsdorfer Rathaus bewertet, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Gemeinde sehe ihre Einwände in wesentlichen Punkten berücksichtigt.

+++ Immer auf dem Laufenden mit WhatsApp: Hier geht‘s zum Kanal der Lokalredaktion Siegen +++

Bezirksregierung hält nicht an Gebiet zwischen Rinsdorf und Wilden fest

„Vor allem im Bereich der Gewerbeflächenplanung konnten wir die Bezirksregierung von unseren guten Argumenten überzeugen“, berichtet Bürgermeister Hannes Gieseler. Das Ergebnis: Die Gemeinde Wilnsdorf kann das Rudersdorfer Gewerbegebiet „Auf der Struth“ erweitern. „Das war schon 2021 einer unserer bevorzugten Standorte“, blickt Gieseler zurück, „die Bezirksregierung setzte dagegen voll auf das Gebiet ‚Auf’m Esel‘ zwischen Rinsdorf und Wilden, dabei hatte der Gemeinderat diesen Standort schon längst ausgeschlossen“, erinnert sich der Bürgermeister an aufgeheizte Gemüter im Ratssaal wie auch in den betroffenen Ortschaften. 

„Ohne gesunde Wirtschaft kann keine Kommune lange überleben.“

Hannes Gieseler, Bürgermeister

Entsprechend deutlich fiel damals die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung aus, entsprechend engagiert warb Hannes Gieseler gemeinsam mit Wilnsdorfs Stadtplanerin Pauline Fehrmann und Liegenschaftsleiter Florian Schmiedl bei der Bezirksregierung für den besser geeigneten Standort Rudersdorf. Mit Erfolg, wie die neue Fassung des Regionalplanentwurfs zeigt. 15 Hektar wird das neue Gewerbegebiet „Auf der Struth II“ umfassen können, die Erschließung soll von der L 722 erfolgen. Bis es so weit ist, werden aber noch einige Jahre vergehen. Vorher stehen intensive Planungen, Grundstückskäufe und vieles mehr an. Trotzdem gute Aussichten für die Gemeinde Wilnsdorf: „Unsere Unternehmen brauchen zusätzliche Flächen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, mahnt Hannes Gieseler, „und ohne gesunde Wirtschaft kann keine Kommune lange überleben“.

Zwölf Hektar zusätzliche Wohnbaufläche reichen für mehrere Neubaugebiete

Etwas verhaltener sieht Wilnsdorfs Reaktion auf die mögliche Regionalplanung im Bereich der Wohnbauflächenplanung aus. Statt 63 Hektar, die im kommunalen Flächenentwicklungsplan für neue Wohnbauflächen vorgesehen sind, gesteht Arnsberg der Gemeinde Wilnsdorf nur 12 Hektar Entwicklungspotenzial zu.

Mehr zum Thema

Trotzdem keine schlechte Nachricht, findet die Gemeinde, denn was sich auf dem Papier nach wenig anhöre, zeige sich in der Landschaft ganz anders. Als Beispiel zieht Bürgermeister Gieseler das jüngste Neubaugebiet der Gemeinde heran: „In Flammersbach konnten wir 29 Grundstücke auf 1,7 Hektar entwickeln, die uns zugestandenen 12 Hektar reichen also für mehrere kleine Neubaugebiete.“ Allein dass Arnsberg den Flächenbedarf überhaupt anerkannt habe, sei ein gutes Zeichen, denn: „Eigentlich wollen Bund und Land den Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr reduzieren.“

Nächstes neues Wohngebiet ist die Dutenbach in Rinsdorf

Mit diesen positiven Signalen aus dem Regionalplanentwurf könne die Gemeinde Wilnsdorf ihre Wohnbauflächenplanung fortsetzen. Als nächstes sollen die Grundstücke im neuen Rinsdorfer Baugebiet Dutenbach auf den Markt gebracht werden, danach werde sich die Verwaltung dem Gebiet Hofacker II in Wilgersdorf zuwenden, kündigt Gieseler an. „Sollte das Neubaugebiet nicht zu realisieren sein oder der Bedarf noch weiter steigen, planen wir in Wilnsdorf weiter.“ Bauwillige werden also auch in Zukunft einen Bauplatz in der attraktiven Wohngemeinde Wilnsdorf bekommen können, ist Bürgermeister Hannes Gieseler überzeugt.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++