Die Grünen freuen sich, dass Klimaschutz und Flächensparen angesagt sind – und melden trotzdem Kritik an.
„Erstaunliches Problembewusstsein“ lesen die Hilchenbacher Grünen im Regionalplan: „Der Klimawandel wird als eine der zentralen Herausforderungen von der ersten bis zur letzten Seite des Planentwurfs in seinem Ausmaß und seinen ‚verheerenden‘ Auswirkungen ungeschönt beschrieben und als ‚Bedrohung für das Wohlergehen der Erde‘ dargestellt.“ Klimaschutz, Klimaanpassung und die regionale Energiewende mit den Schwerpunkten Wind, Sonne und Erdwärme würden zum Pflichtprogramm regionaler Entwicklung erklärt. „Wenn es nach diesen Vorgaben geht, muss es konsequenterweise umgehend in jeder Kommune der Region eine Stabsstelle Klimaschutz geben.“ Der Entwurf zeige zudem „großes Verständnis für das Problem des nach wie vor enormen Flächenverbrauchs“. Auch die Bedeutung von Wald und Forst in Siegen-Wittgenstein werde „angemessen bewertet“, finden die Grünen: „Eigentlich könnte ein Regionalplan ‚grüner‘ nicht sein.“
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Gegen Route 57 und Gewerbegebiete
„Völlig unverständlich“ sei es aber, dass die Route 57 als zentrales Planungserfordernis beschrieben und deren zügige Umsetzung gefordert werde: „Hier trifft eine Verkehrsplanung von vorgestern auf eine Nachhaltigkeitspolitik von morgen.“ Auch die Ausstattung des Gewerbegebietes Insbach 2 mit hoher Priorität sei nicht nachvollziehbar. Die Erschließung dieses Gewerbegebietes wäre ein gravierender Eingriff und „nur ein Bruchteil der beschädigten Fläche später überhaupt gewerblich nutzbar“. Richtig sei es, dass der neue Regionalplan die Lützeler Heide nicht mehr als Gewerbegebiet liste. „Umso unverständlicher, ja ärgerlich ist es, dass die Stadtverwaltung jetzt noch schnell Pflöcke einschlagen will und einen Bebauungsplan auf den Weg bringt.“ Für Hilchenbach mit seinen zahlreichen Gewerbeflächenparzellen und Industriebrachen (Hammerwerk, Sieperwerke, Hilma) müsse der Grundsatz des Regionalplanentwurfs gelten: Reaktivierung von Brachflächen. Auch interkommunale Allianzen könnten hilfreich sein. „Das ist ökologische Industriepolitik in Zeiten von Klimakatastrophe, Flächenschwund und Artensterben.“
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