Siegen. Vor neun Jahren kamen Motaz Shehada und Oday Alchacha nach Deutschland. Jetzt eröffnen die Freunde ihren eigenen Friseursalon in Siegen: „Mood“.

Trotz aller Steine im Weg, seinen Traum erfüllen? Das geht. Motaz Shehada und Oday Alchacha haben sich ihren erfüllt – mit „Mood“ eröffnen sie ihren eigenen Friseursalon in der Siegener Oberstadt.

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Beide sind als Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland gekommen. „Oday war der erste, den ich hier kennengelernt habe, als ich vor neun Jahren nach Deutschland kam. Daraus hat sich eine gute Freundschaft entwickelt“, erzählt Motaz Shehada. Doch nicht nur der Beruf und die Freundschaft verbindet die beiden. 

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Beide haben ihre Ausbildung auf unterschiedlichen, aber doch recht ähnlichen Wegen begonnen. „Ich habe im Rahmen einer Maßnahme ein Praktikum in einem Friseursalon gemacht. Ich habe mich schon immer für Haare und Frisuren interessiert“, erzählt Oday Alchacha. „Da hat man gesehen, dass ich Talent dafür habe. Und obwohl ich kein Deutsch konnte, setzte sich meine damalige Chefin dafür ein, dass ich einen Ausbildungsplatz finde.“

„So wurde aus einem Bewerbungsgespräch ein Verkaufsgespräch“

Oday Alchacha

Und auch Motaz Shehada fing mit einem Praktikum an. „Ich habe schon immer gerne Freunden und Verwandten die Haare gemacht. Vorher habe ich viele Jobs ausprobiert, bis mir ein Kumpel ein Praktikum in seinem Salon angeboten hat. Danach war für mich klar: Ich will Friseur werden“, erzählt er. Seine Ausbildung begann er dann in einem Salon in Siegen, wo er auch Oday Alchacha wieder traf. „Oday hat damals den Ausbildungsplatz gewechselt, da haben wir zum ersten Mal zusammengearbeitet, was eigentlich gar nicht so gut geklappt hat“, erzählt Motaz Shehada. 

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Der Schritt in die Selbstständigkeit war fast schon ein Zufall. „Ich hatte den Kontakt zum ‚Oberstadt Friseur´ aufgenommen, weil ich mich dort bewerben wollte. Ich war auf der Suche nach einem neuen Salon. Die Betreiberin sagte mir dann aber, dass sie keine neuen Mitarbeiter suche, weil sie den Salon gerne verkaufen möchte, um in Rente zu gehen. So wurde aus einem Bewerbungsgespräch ein Verkaufsgespräch“, erzählt Oday Alchacha. Er entschied sich dazu, den Laden zu kaufen. „Ich war im Urlaub als Oday mich anrief und fragte, ob ich mit einsteigen wolle. Zuerst war ich total überrascht, dass er genau diesen Laden gekauft hat. Denn ich hatte schon seit Jahren ein Auge auf den Salon geworfen“, sagt Motaz Shehada. Nach kurzer Bedenkzeit war für ihn klar: „Warum nicht jetzt den Schritt wagen?“ Beide wollten sich schon immer selbstständig machen, und wie der Zufall es wollte, ergab sich trotz anfänglicher Bedenken die Gelegenheit. 

Logo des MOOD Friseursalons
Das Logo des Friseursalons. © Motaz Shehada und Oday Alchacha | Motaz Shehada und Oday Alchacha

Motaz hatte seinen Meister erst im April begonnen. „Ich wollte sowieso kündigen, weil ich erst den Meister abschließen wollte, aber dieses Angebot konnte ich nicht ablehnen und die Selbstständigkeit lässt sich besser mit der Meisterschule vereinbaren“, erklärt er. 

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Hinter dem Salonnamen „Mood“ verbirgt sich eine Geste der Freundschaft. „Es sind die ersten beiden Buchstaben unserer Vornamen Motaz und Oday“, erklärt Oday Alchacha. Mit dem eigenen Laden haben sich die beiden einen Traum erfüllt. „Ich liebe es, die Menschen glücklich zu sehen. Wenn eine Kundin zu mir kommt, die mit ihrer Frisur unzufrieden ist und sich nicht mehr wohl fühlt, wenn ich sie glücklich machen und ihr eine Freude bereiten kann, dann kann ich abends gut schlafen, weil ich an meinem Tag Menschen glücklich gemacht habe“, sagt Motaz Shehada. „Für mich ist Styling einfach das Beste. Ich finde Hochsteckfrisuren super. Man kann so viel mit den Haaren machen, das macht mir am meisten Spaß“, so Oday Alchacha. 

„Ein weiterer Traum von mir ist es, meine eigenen Farben zu kreieren. “

Motaz Shehada

Neben ihrer langjährigen Freundschaft ergänzen sich die beiden auch im Geschäft hervorragend. „Wir mögen unterschiedliche Aspekte unseres Berufs, deshalb arbeiten wir jetzt so gut zusammen. Oday liebt es zu stylen und zu schneiden, und ich würde am liebsten den ganzen Tag färben“, scherzt Motaz Shehada. 

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Seit der Eröffnung am 15. Juli haben sich die jungen Friseure schon gut eingelebt und träumen von ihrer Zukunft. „Natürlich wollen wir uns beide weiterbilden, denn das kommt in unserem Beruf leider oft zu kurz. Wir wollen auch ausbilden und unser Wissen weitergeben“, sagt Motaz Shehada. „Ein weiterer Traum von mir ist es, meine eigenen Farben zu kreieren. Ich finde den ganzen Aspekt der Farbherstellung sehr spannend und würde gerne noch mehr darüber wissen.“

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Auch einige Stammkunden sind den beiden in den neuen Salon gefolgt, um sie zu unterstützen, und die Zusammenarbeit zwischen den Friseuren läuft gut. „Es ist noch besser, als ich es mir vorgestellt habe“, erklärt Motaz Shehada. Sie zeigen, wie sich Freundschaft und Beruf kombinieren lassen.