Siegen. Martin Leyener hat seine Ausbildung zum Zerspaner bei Maschinenbau Herkules in Siegen gemacht und hat sich bis zum Ausbilder hochgearbeitet.

Heute schaut er mehr als 60 Auszubildenden beim Erlernen der Grundkniffe zu und gibt ihnen Tipps und unterstützt sie – vor wenigen Jahren wurde Martin Leyener selbst noch von seinen Ausbildern beim Feilen und Sägen über die Schulter geschaut. Er ist ein Eigengewächs des Siegener Unternehmens Maschinenfabrik Herkules, hat dort seine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker absolviert, sich zum Maschinenbautechniker weitergebildet und ist heute als Ausbilder für Lehrlinge vielerlei technischer Berufe verantwortlich. Er spricht in dieser Zeitung über seine Motivation, die Liebe zur Technik und wieso nicht jeder ein Studium abschließen muss, um erfolgreich in seinem Beruf zu sein.

Siegerländer kam früh mit Technik in Berührung

„Als Kind hat mich die Technik schon immer fasziniert. Gemeinsam mit meinem Vater habe ich Oldtimer-Motorräder repariert und restauriert. Das hat mir immer sehr viel Spaß bereitet“, erinnert sich der 27-Jährige an die Geburtsstunde seines technischen Interesses zurück. Zum stetigen Schrauben und Werkeln kam dann der Ratschlag seines Vaters hinzu – Herkules sei eine gute Firma und eine technische Ausbildung im Gepäck sei viel wert.

Eine Walzenschleifmaschine der Firma Herkules, die im Siegerland produziert wird.
Eine Walzenschleifmaschine der Firma Herkules, die im Siegerland produziert wird. © WP | Maschinenfabrik Herkules

Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker hat der gebürtige Wilnsdorfer im Alter von 17 Jahren begonnen. Bevor er seine Lehre begonnen hat, hat er ein Praktikum in der Maschinenfabrik absolviert. „Man sollte verschiedene Praktika machen, um vorher ein Bild von dem Beruf zu bekommen und nicht blind in ein Studium oder eine Ausbildung rennen“, so Martin Leyener. In den dreieinhalb Jahren der Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker standen mehr als nur Bohren und Fräsen auf dem Programm. Neben dem Erlernen der CNC-Programmierung ist auch die Montage und Vermessung von Zerspanungswerkzeugen elementar gewesen.

„Viele denken, sie müssten studieren, um erfolgreich zu sein. Aber eine Karriere und Erfolg im Beruf sind auch ohne ein Studium möglich.“

Martin Leyener
Gelernter Zerspanungsmechaniker

„Auch ohne Studium erfolgreich“

„Viele denken, sie müssten studieren, um erfolgreich zu sein. Aber eine Karriere und Erfolg im Beruf sind auch ohne ein Studium möglich“, sagt der 27-Jährige. Nachdem er die Ausbildung abgeschlossen hat, war er zwei Jahre lang als Zerspaner bei Herkules tätig. Von den technischen Zeichnern kommt die Zeichnung eines zu produzierenden Werkzeugs in die Hände eines Zerspanungsmechanikers. Zunächst wird ein Arbeitsplan geschrieben, bei dem bestimmte Materialien, die Menge, die Rohmaße sowie die verschiedenen Arbeitsschritte genau bestimmt werden.

Die Aufgabe von Martin Leyener war es dann ein passendes Programm zu schreiben, mit dem die Maschine dann ihre Aufgaben erledigen konnte – auch Fertigungsparameter genannt. „Die Theorie wird dann in die Praxis umgesetzt und so wird das fertige Werksstück geschaffen“, sagt Martin Leyener. Anschließend werden die geschaffenen Stücke kontrolliert. Bei Herkules handelt es sich oftmals um ihre Spezialität – eine Walzenschleifmaschine. Nach zwei Jahren im Beruf hat er sich dazu entschieden sich weiterzubilden und den Maschinenbautechniker zu machen und seit einem Jahr ist er inzwischen als Ausbilder bei Herkules tätig.

„Das Schöne an dem Beruf ist, dass man im Nachhinein sieht, was man geschaffen hat. Etwas mitzuentwickeln erfüllt mich.“

Martin Leyener
Bildet verschiedene technische Berufe aus

„Das Schöne an dem Beruf ist, dass man im Nachhinein sieht, was man geschaffen hat. Etwas mitzuentwickeln erfüllt mich“, sagt der 27-Jährige, dessen Verantwortungsbereich sich seit der Ausbildung sehr erweitert hat. Er schaut seinen Schützlingen Tag für Tag über die Schultern – unabhängig vom Lehrjahr. Das Zusammenwachsen zu einem großen Team innerhalb des Betriebs sei für Lehrlinge und Ausbilder ein wichtiger Schritt und würde sich in guten Arbeitsergebnissen widerspiegeln.

Unternehmenspass: Maschinenfabrik Herkules

  • Standorte: Siegen, Meuselwitz, USA (Ford City)
  • Mitarbeiterzahl: 355 am Standort Siegen, 1350 weltweit (Herkules Group)
  • Branche: Maschinenbau
  • Arbeitsplatz: Betrieb oder Büro 
  • Benefits: Für Azubis: Über 1000 Euro Gehalt zu Ausbildungsbeginn, bis zu 2000 Euro Zuschuss zum Kfz-Führerschein, Sichere Übernahme mit unbefristeter Anstellung nach bestandener Abschlussprüfung, Unterstützung vor, während und nach den Prüfungsphasen, Weiterbildungsmöglichkeiten und weltweite Karrierechancen, spannende und abwechslungsreiche Aufgaben und Projektarbeiten, Azubifahrt und Events; Für Mitarbeiter: 30 Urlaubstage, Bikeleasing, Individuelle Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, Unternehmensevents, Mitarbeiterangebote, Betriebskantine 
  • Weitere Besonderheiten: Enge Zusammenarbeit mit der FMO Siegen, Individuelle Förderung von Mitarbeitern durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen