Eslohe. Nach der Schließung der Geburtshilfe in Altenhundem geht die Suche nach Lösungen für Frauen aus dem Raum Eslohe und Schmallenberg weiter.
Nach der Schließung der Geburtshilfe am St.-Josefs-Hospital in Altenhundem geht die Suche nach Lösungen für schwangere Frauen aus dem Raum Eslohe und Schmallenberg weiter. Bereits im Oktober hat in diesem Zusammenhang ein Video-Call stattgefunden. Beteiligt daran waren die Fachebene der Abteilung V (Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung) des NRW-Gesundheitsministeriums sowie die Bürgermeister der umliegenden Kommunen - auch aus Eslohe und Schmallenberg - sowie der Landrat des Kreises Olpe und ein Vertreter des Landrats aus dem Hochsauerlandkreis. Anlass für diesen Call sei die Sorge des Gesundheitsministeriums bezüglich der geburtshilflichen Versorgung in der Region aufgrund der Schließung in Altenhundem gewesen. Das zumindest hat eine Sprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung mitgeteilt.
Fachlicher Austausch
Bei dem Termin habe es sich um einen fachlichen Austausch gehandelt. „Im Fokus standen mögliche Ansätze, die geburtshilfliche Versorgung in der Region zu stärken - etwa durch die Stärkung und den Ausbau der ambulanten Versorgung während der Schwangerschaft und im Wochenbett“, so Charlotte Dymek vom Pressereferat des Ministeriums.
Was konkrete Lösungsansätze angeht, übt sich das Ministerium allerdings in Zurückhaltung. „Inwieweit die Ansätze durch die Beteiligten vor Ort umsetzbar sind, war in dem Gespräch nicht abschließend zu beurteilen, sodass hierzu keine Aussage möglich ist“, teilt Dymek mit. Sie verweist darauf, dass am St.-Josefs-Hospital, nach der Einstellung der stationären geburtshilflichen Versorgung Hebammensprechstunden angeboten werden und auf das Bestreben, Angebote rund um die Geburt weiter auszubauen.
Weite Wege
Dass es dabei nicht bleiben sollte, hatten unter anderem die Kommunen Eslohe und Schmallenberg in der Vergangenheit recht deutlich gemacht. So hatte sich die Gemeinde Eslohe damals mit Nachdruck gegen die Schließung der Geburtshilfe und der Gynäkologie am St.-Josefs-Hospital ausgesprochen. In einem Schreiben an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting sehr deutlich gemacht, mit welchen Folgen dieser Schritt für Frauen der Region verbunden ist, nachdem sich zuvor CDU und FDP ebenfalls kritisch geäußert hatten.
Das Gesundheitsministerium verweist zwar darauf, dass die Schließung auf eine unternehmerische Entscheidung des Krankenhausträgers zurückzuführen ist. Das allerdings ändert nichts an den Folgen für Frauen in der Region.
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Kersting hatte in seinem Schreiben darauf verwiesen, dass eine flächendeckende, stationäre Versorgung für Frauen aus der Gemeinde Eslohe nicht mehr gewährleistet sei. Die Entfernung von Eslohe nach Altenhundem betrage rund 20 Kilometer. „Eine Strecke, die es allen werdenden Eltern ermöglicht, auch bei widrigen Bedingungen – wie sie im Hochsauerland im Winter nicht selten vorkommen – den Kreißsaal rechtzeitig zu erreichen.“ Seit der Schließung ist der nächste Kreißsaal doppelt, beziehungsweise sogar mehr als doppelt so weit entfernt: das Karolinen-Hospital in Hüsten rund 40 Kilometer, das Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon rund 50 Kilometer und das St.-Martinus-Hospital in Olpe ebenfalls rund 50 Kilometer.
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