Eslohe/Schmallenberg. Aus Sorge um die übergreifende medizinische Versorgung: Gemeinsames Vorgehen von SPD aus dem Kreis Olpe, Eslohe und Schmallenberg.

In einem eindringlichen Appell haben sich acht SPD-Fraktionen aus dem Kreis Olpe und dem Hochsauerlandkreis gegen die geplante Schließung der Geburtshilfestation am St. Josefs-Hospital in Lennestadt ausgesprochen.

Mehr als 40.000 Stimmen für Erhalt

Auf Initiative der SPD-Fraktion Lennestadt zeigen sich acht Fraktionsvorstände der Sozialdemokraten solidarisch mit der Lennestädter Forderung nach dem Erhalt der Geburtshilfestation. Zu den Unterzeichnern eines gemeinsamen Briefes an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zählen auch Tobias Vielhaber als Fraktionsvorsitzender der SPD in Eslohe, und Stefan Vollmer, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Stadt Schmallenberg. „Das gab es so noch nie“, sagt Heinz Vollmer, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Lennestadt, zu dieser Aktion.

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In dem Brief fordern die Sozialdemokraten den Minister auf, die medizinische Versorgung auch im ländlichen Bereich seriös aufzustellen und die Geburtshilfestation in Lennestadt zu erhalten. „Erhalten Sie im Versorgungsgebiet 16 die dringend notwendige Geburtshilfestation des St. Josefs Hospitals in Lennestadt“, lautet die ultimative Forderung in dem Brief.

„Mit großer Sorge haben die Menschen im Kreis Olpe, der Gemeinde Eslohe und der Stadt Schmallenberg von der beabsichtigten Schließung der Geburtshilfestation in Lennestadt erfahren. Innerhalb kürzester Zeit voteten allein in Lennestadt, Kirchhundem und Eslohe mehr als 40.000 Menschen für den Erhalt der zwingend notwendigen Einrichtung. Einstimmige Ratsentscheidungen in mehreren Räten, Interventionen von Bürgermeistern, Abgeordneten aus Land und Bund und vor allem von den betroffenen Menschen selbst zeigen überparteilich die Notwendigkeit einer solchen Station deutlich auf. Betroffen sind nicht nur Menschen aus dem östlichen Kreis Olpe, sondern auch aus dem westlichen Hochsauerlandkreis und damit auch ein Teil des Versorgungsgebietes 15“, so der weitere Wortlaut.

Ortsnahe Versorgung von Schwangeren sicherstellen

Die Geburtshilfestation in Lennestadt habe einen Einzugsbereich von mindestens 60.000 Menschen. Die ländliche Struktur beider Kreise würde bei dem Wegfall der Station Lennestadt Fahrzeiten für schwangere Frauen von mehr als einer Stunde zur Folge haben. Das entspreche nicht einer seriösen, medizinischen Grundversorgung. Gerade junge Familien sollten einer solchen Situation nicht ausgesetzt sein. „Bitte sorgen Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung dafür, dass eine ortsnahe, medizinische Versorgung schwangerer Frauen auch im ländlichen Raum sichergestellt bleibt und erhalten Sie die Geburtshilfestation in Lennestadt.“

Eine andere Entscheidung würde nicht nur bei den betroffenen Frauen und den Menschen im Einzugsbereich auf großes Unverständnis stoßen, „sondern auch dem demokratiefeindlichen politischen Spektrum, zum Beispiel der AfD, in die Karten spielen“. „Wir erwarten eine kluge Entscheidung zugunsten der Geburtshilfestation Lennestadt“, schließt der Brief. Die SPD-Fraktionsvorstände laden den Minister nach Lennestadt ein, um ihr Anliegen vor Ort persönlich zu erklären.

Zuletzt hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff betont, die Schließung der Geburtshilfe in Lennestadt habe nichts mit der Krankenhausplanung des Landes zu tun - dies sei eine eigene Entscheidung der Träger des Krankenhauses gewesen.

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