Eslohe. CDU-Abgeordneter schaltet sich in Diskussion um Geburtsstation ein: Nähe sei nicht allein entscheidend, sagt Matthias Kerkhoff.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff weist Kritik aus Eslohe im Zusammenhang mit der geplanten Schließung der Geburtshilfe und Gynäkologie am benachbarten St.-Josefs-Hospital in Lennestadt-Altenhundem zurück.

Kein Zusammenhang mit Landesplanung

Wie berichtet, ist im Gemeinderat in Eslohe die Schließungsabsicht ebenso kritisiert worden wie in einem Schreiben von Bürgermeister Stephan Kersting an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Darin wurde aber ein inhaltlicher Zusammenhang zwischen der Schließung und dem neuen Krankenhausplan des Landes hergestellt. Das sei aber falsch, sagt der CDU-Abgeordnete: „Es gibt lediglich einen zeitlichen Zusammenhang mit der Krankenhausplanung. Die Krankenhausplanung hat aber nichts damit zu tun.“

Matthias Kerkhoff ist Kreisvorsitzender der CDU im Hochsauerlandkreis und Landtagsabgeordneter in Düsseldorf.
Matthias Kerkhoff ist Kreisvorsitzender der CDU im Hochsauerlandkreis und Landtagsabgeordneter in Düsseldorf. © WP Meschede | Jürgen Kortmann

Kerkhoff stellt klar, dass die Franziskanerinnen in Olpe sowohl Träger des Krankenhauses in Lennestadt-Altenhundem als auch des St.-Martinus-Hospitals in Olpe seien: „Der Träger hat keinen Antrag beim Land gestellt, die Geburtshilfe in Lennestadt fortzusetzen.“ Er verdeutlicht: „Es gibt keinen negativen Bescheid des Landes für die Geburtshilfe in Lennestadt. Denn es hat überhaupt keinen Antrag des Trägers dazu gegeben.“

Die Franziskanerinnen hätten sich stattdessen dazu entschieden, die Geburtshilfe am Standort in Olpe zu konzentrieren. Hintergründe dafür seien die dort zu erwartende Wirtschaftlichkeit durch eine höhere Zahl an Geburten. Dazu komme, dass es einfacher sei, für Olpe durch die Autobahnanbindung eher ausreichend Personal für das Krankenhaus zu finden. Der Abgeordnete urteilt: „Aus Sicht des Trägers halte ich die Entscheidung für nachvollziehbar.“ Kerkhoff meint: „Wenn für Lennestadt ein Antrag für eine Geburtshilfe gestellt würde, dann würde es an der Krankenhausplanung sicher nicht scheitern: Aber man braucht jemand, der es auch macht.“

Schriftzug «Kreißsaal»
In Altenhundem soll die Geburtshilfe schließen - das hat Auswirkungen auch auf die Nachbarschaft. © DPA Images | Sina Schuldt

Entscheidend ist die Ausstattung

Matthias Kerkhoff betont auch: „Es ist ein emotionales Thema. Die Sorgen von jungen Familien und werdenden Müttern muss man ernst nehmen.“ Die Planungen würden sagen, dass die Entfernungen zwischen den Orten und der nächsten Geburtshilfe eines Krankenhauses tragbar seien. Nähe sei aber auch nicht alles: Bei den Diskussionen in Düsseldorf sei darauf hingewiesen worden, so Kerkhoff, dass entscheidender als die Frage, wie schnell man ein Krankenhaus erreiche, die Frage sei, wie gut eine Geburtshilfe dort ausgestattet wäre.

Auch wenn künftig Teile von Schmallenberg, Eslohe und Olpe von der Neugliederung betroffen wären: Wenn sich die Geburtshilfen in Hüsten, Bad Berleburg und Olpe neu aufbauen „muss man schauen, ob das nicht in der Gesamtschau trägt“. Ansonsten sei er offen, über Verbesserungen nachzudenken – gegebenenfalls zum Beispiel beim Rettungsdienst.

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Grundsätzlich begrüßt der Abgeordnete eine Krankenhausplanung. Ihr Ziel sei es, den Menschen im ganzen Land Zugang zu Krankenhäusern in erreichbarer Zeit zu sichern und gleichzeitig die Qualität noch zu steigern. Rückmeldungen an ihn würden zeigen, dass die Krankenhäuser froh über die Planung seien: „Die Krankenhäuser in der Region sind unter dem Strich zufrieden, es gibt Planungssicherheit und das führt dazu, das Investitionen ausgelöst werden. Damit ist klar, wer welche Leistungen erbringt.“

Offen im Hochsauerlandkreis: HNO-Operationen

Noch nicht beantwortet sei im Zuge der Krankenhausplanung ein Detail im Hochsauerlandkreis: Die Frage von HNO-Operationen, also im Bereich Hals, Nasen, Ohren. Hier würden ausreichend Ärzte benötigt, die in diesem Bereich rund um die Uhr zur Verfügung stehen würden – ob als Krankenhausärzte oder als Belegärzte: „Die gibt es im Moment nicht.“ Kerkhoff hofft, dass es hier noch zu einer Lösung kommen werde – dann würden auch im HSK diese Operationen genehmigt: „Ich halte das für wichtig, gerade mit Blick auch auf Kinder.“ Die Krankenhausplanung spreche jedenfalls nicht dagegen, sagt er.

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