Schmallenberg. Ein bekanntes Autohaus in Schmallenberg bekommt einen neuen Besitzer. Warum sich außer dem Namen nicht viel für die Kunden ändert.

Die Gerüchteküche in Schmallenberg brodelt: Ob an der Bahnhofstraße jetzt statt des Autohauses ein Supermarkt entsteht, oder Wohnhäuser - oder sogar eine Seniorenresidenz. All diese Gerüchte gibt es aktuell - aber keines davon ist wahr.

Was wahr ist: Das Autohaus Müller, Opel-Vertragshändler an der Bahnhofsstraße wird verkauft, ab dem 1. August gibt es einen neuen Eigentümer. Doch das heißt nicht, dass das Autohaus von der Landkarte verschwindet.

Ganz im Gegenteil. „Wir haben uns allergrößte Mühe gegeben, den Wechsel für die Kunden so unauffällig wie möglich zu gestalten“, erklärt Mario Müller. Er führt seit viereinhalb Jahren das Autohaus Müller als Filialbetrieb des Autohauses Müller in Biedenkopf bei Bad Laasphe - und hat sich jetzt dazu entschieden, das Autohaus in Schmallenberg zu verkaufen.

Gründe für den Verkauf

Das hat, so erklärt er, zwei Gründe: „Zum einen hat Opel die Verträge geändert, wir dürften hier in Schmallenberg nur noch Jahres- und Gebrauchtwagen verkaufen. Zum anderen haben uns einige Mitarbeiter, vor allem im Werkstattbereich, verlassen, und wir leiden hier schon seit einer Weile unter akutem Personalmangel.“

Mario Müller (links) hat das Autohaus an Andreas Krähling verkauft - beide sind zufrieden und freuen sich auf das, was kommt.
Mario Müller (links) hat das Autohaus an Andreas Krähling verkauft - beide sind zufrieden und freuen sich auf das, was kommt. © WP | Katharina Kalejs

Dem will der neue Inhaber entgegenwirken: Andreas Krähling führt schon seit 2016 die Autowelt Krähling im Gewerbegebiet Hünegräben. „Der Plan ist, dass beide Schmallenberger Betriebe hier am Standort zusammengelegt werden“, erklärt Krähling. Seine Werkstatt wird im August aus dem Gewerbegebiet an den Standort Bahnhofstraße umziehen: mit allen Mitarbeitern und allen Kunden. Für die Kunden des zweiten Standortes von Krähling in Bad Fredeburg ändert sich nichts.

Ziel: Möglichst wenig Veränderung für die Kunden

„Das ist für die Kunden aus Schmallenberg das Einzige, was sich verändert“, verspricht er. Für die Service-Bestandskunden des Autohauses Müller, die teilweise schon seit Jahrzehnten auf den Service dort vertrauen, soll sich gar nichts ändern - außer der Name an der Tür. Aus „Autohaus Müller“ wird „Autowelt Krähling“. „Alles andere behalten wir bei: Sei es die Reifeneinlagerungen, die täglichen Tüv-Termine, der gewohnte Service sowie die Leihwagen - und auch die alten Ansprechpersonen werden hier weiterhin für die Kunden da sein“, erklärt Mario Müller.

Ein Archivbild: Mario Müller (rechts) und das Team vom heutigen Autohaus Müller bei der Übernahme. 
Ein Archivbild: Mario Müller (rechts) und das Team vom heutigen Autohaus Müller bei der Übernahme.  © Ute Tolksdorf | Ute Tolksdorf

Er hatte das Schmallenberger Autohaus aus der Insolvenz geführt. Es war damals als Kia-Vollhandelspartner in eine brenzlige Situation gekommen. Marco Krähling hatte sich schließlich dazu entschieden, das Autohaus als Filialstandort des Autohauses Müller in Biedenkopf zu übernehmen. „Viele haben sich gescheut, weil es ja auch um eine Insolvenz ging - ich hab das einfach gemacht“, erinnert er sich. Jetzt, wo das Autohaus trotz Coronapandemie und schwieriger Automarktlage in sicherem Fahrwasser ist, verkauft er es an Andreas Krähling.

Eine Heimkehr nach über 25 Jahren

Der weiß, worauf er sich einlässt: 1988 begann er seine Ausbildung in dem Autohaus (damals noch Schmallenberger Autohaus) und arbeitete 20 Jahre dort, bevor er sich selbstständig machte. „Ich komme also ein Stück weit wieder zurück“, verrät er mit einem Schmunzeln. Zum ersten Mal wagt er sich dabei an den Autohandel - in der Autowelt wurden bisher nur Fahrzeuge repariert.

Das Gewerbegebiet Hünegräben: Von dort aus zieht die Autowelt Krähling an die Bahnhofsstraße.
Das Gewerbegebiet Hünegräben: Von dort aus zieht die Autowelt Krähling an die Bahnhofsstraße. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Zurzeit ist Andreas Krähling in letzten Verhandlungen mit Opel zur Fortführung eines Opel-Servicevertrages. Die Opel-Fahrzeuge, die jetzt noch hier in Schmallenberg stehen, werden nach Biedenkopf umgelagert. „Stattdessen bieten wir hier ab August Autos aller Marken an - allem voran Re-Importe, aber auch Neuwagen, Tageszulassungen oder Gebrauchtwagen“, verrät Andreas Krähling.

Die Umstellung soll dabei so schnell und so geräuschlos wie möglich geschehen - vor allem im Sinne der Kunden. Der Hauptumzug wird in der letzten Juliwoche geschehen, in der Zeit ist das Autohaus geschlossen; ab dem 1. August ist dann wieder geöffnet, von da an soll das Tagesgeschäft neben dem Umbau laufen. „Das wird eine Herausforderung“, gibt Andreas Krähling zu. Denn es gilt dann, zwei bestehende und voll ausgestattete Werkstätten zu kombinieren, indem man „aus beidem das Beste“ herausholt. Außerdem sollen einige Räume renoviert werden.

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Die vorhandene Opel-Werbung inklusive des großen, gelben Eingangsportales bleibt bestehen - so wird sich rein äußerlich nicht viel ändern. Nur steht dann da eben nicht mehr „Autohaus Müller“ am Gebäude, sondern „Autowelt Krähling“.

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