Schmallenberg. Das Schmallenberger Autohaus Voss hat Insolvenz angemeldet. Die Perspektiven für das Unternehmen werden positiv eingeschätzt.

Das Schmallenberger Autohaus Voss hat Insolvenz angemeldet. Der Betrieb läuft allerdings ohne Einschränkungen weiter. Die Verantwortlichen sehen große Chancen, das Unternehmen zu retten.

„Ja, wir mussten leider die Bremse ziehen“, sagte Frank Brachmann, der Geschäftsführende Gesellschafter des Autohauses. Er betont: Das Unternehmen sei nicht überschuldet, es werde eine neue Perspektive für die Zukunft gesucht. „Wir arbeiten voll weiter, wir haben auch weiterhin das Vertrauen von Opel und Kia - das ist sehr wichtig.“ Sämtliche Termine von Kunden würden eingehalten und weitere angenommen.

Unsicherheit durch die Politik

Die Zeiten für Vertragshändler seien überall hart, erklärte Brachmann. Sie seien geprägt von Unsicherheit und Kaufzurückhaltung bei Kunden, und dazu trage auch die Politik bei: „Die Menschen sind verunsichert und fragen sich, was für ein Auto sie sich momentan kaufen sollen.“ Als ein Problem des Schmallenberger Autohauses gilt die vergleichsweise geringe Größe in einem beschränkten Einzugsgebiet - die vergangenen Jahre liefen eher durchwachsen. Wahrscheinlich ist es daher, dass ein Partner zum Einstieg gesucht wird.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Jan Janßen aus Neheim bestellt, nachdem der Antrag am vergangenen Freitag beim Amtsgericht in Arnsberg eingegangen war. Die Belegschaft arbeitet ohne Freistellungen komplett weiter. Die Gehälter der 15 Mitarbeiter sind per Gesetz bis zum 1. Dezember gesichert. Bis dahin, so der Plan, soll eine Möglichkeit zur Fortführung des Betriebs gefunden sein.

Winterreifen sind eingetroffen

Brachmann betonte, dass trotz des Antrags alle Rechnungen beglichen worden seien und dass auch sämtliche Anzahlungen für Neuwagen korrekt weitergeleitet worden seien. „Wir machen nur saubere Geschäfte“, betonte er. Entsprechend seien jetzt auch für die Zeit der Umrüstung auf die Winterreifen große Lieferungen eingetroffen und stünden wie bewährt zur Verfügung.

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„Unsere Kunden sind mit uns zufrieden, wir hoffen daher, dass sie auch jetzt weiter zu uns stehen“, erklärte der Geschäftsführende Gesellschafter. Er ist seit mehr als 30 Jahren in dem Unternehmen, vor 15 Jahren hatte er das Autohaus von Franz-Josef Voss übernommen. Der Betrieb selbst ist seit mehr als 80 Jahren als Opel-Händler im Schmallenberger Sauerland tätig.