Schmallenberg/Eslohe. HSK-Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese hinterfragt Schließung der Geburtsstation in Altenhundem. Was er Karl Laumann geschrieben hat.

Im Rahmen der Krankenhausplanung NRW ist klar geworden: Im St.-Josefs-Hospital in Altenhundem soll es im nächsten Jahr keine Geburtenstation mehr geben. Das ist ein herber Schlag auch für den Hochsauerlandkreis, besonders für Schmallenberg und Eslohe (wir berichteten). Das wird auch in der Politik bewusst; deswegen hat sich jetzt Dirk Wiese, Bundestagsabgeordneter aus dem Hochsauerlandkreis, gemeinsam mit Nezahat Baradari, Abgeordnete aus dem Kreis Olpe, in einem Schreiben an NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann gewandt.

„Unzumutbare Fahrtzeitverlängerungen“ nach Kreißsaalschließung

In diesem Schreiben heißt es, dass die beiden grundsätzlich die Krankenhausplanung unterstützen würden. Allerdings führe die Schließung der Geburtsstation „zu unzumutbaren Fahrtzeitverlängerungen für Teile des westlichen Hochsauerlandkreises und des östlichen Teils des Kreises Olpe“. Die Fahrtzeiten von 40 Minuten und mehr stellen in Wieses Augen „eine Gefährdung der Versorgungssicherheit“ dar - und so sei die Schließung der Geburtsstation in Altenhundem nicht mit dem Anspruch, die Flächenversorung sicher zu stellen, vereinbar.

Das St.-Josefs-Hospital in Altenhundem - der Kreißsaal, der sich dort befindet, soll geschlossen werden.
Das St.-Josefs-Hospital in Altenhundem - der Kreißsaal, der sich dort befindet, soll geschlossen werden. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Das Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales haben sie zu einer Stellungnahme aufgerufen. Die Fragen: Wurde der Hochsauerlandkreis überhaupt in der Entscheidung berücksichtigt? Der gilt nämlich als einzelnes Versorgungsgebiet, während Olpe und Siegen-Wittgenstein ein anderes darstellen. Auch die Frage nach einer Reaktion auf die drohende Unterversorgung wird laut.

In Altenhundem sollen schon bald keine Kinder mehr geboren werden können, wenn es nach der Krankenhausplanung in NRW geht.
In Altenhundem sollen schon bald keine Kinder mehr geboren werden können, wenn es nach der Krankenhausplanung in NRW geht. © DPA Images | Caroline SeidSeidel-Dißmannel

Auch nach der finanziellen Unterstützung des Krankenhauses fragen Wiese und Baradari: Denn der Träger des Kreißsaals hatte die Schließung unter anderem damit begründet, dass es an Geld fehle. Es gibt aber gleich zwei mögliche Finanzierungstöpfe des Landes, von denen das St.-Josefs-Hospital profitieren könnte. So bitten die Abgeordneten um Stellungnahme, inwieweit diese schon genutzt worden sind.

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Zum Schluss pochen sie auf zeitnahe Beantwortung. „Auch wenn Schließungen im Rahmen der Umstrukturierung des stationären Sektors unvermeidbar sind, muss die flächendeckende Versorgung weiterhin sichergestellt sein“, heißt es zum Ende des Schreibens. „Ländliche Regionen dürfen bei der anstehenden Reform keinesfalls vernachlässigt werden.“

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