Meschede. Tragisches Unglück bei Pfarrfest in Meschede, Angler mit Rekord-Hecht im Hennesee, Frau erfindet als Ausrede Überfall - die Woche vor 50 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 50 Jahren im Lokalteil in Meschede.
Von der Rutsche gefallen
Tausende Besucher kommen zum Pfarrfest der Gemeinde St. Walburga in Meschede. Gefeiert wird in der Schützenhalle und auf dem Hof bei St. Georg. Während des Festes ereignet sich ein tragischer Unglücksfall: Ein vier Jahre alter Junge aus Meschede fällt von einer Rutsche, die in der Halle aufgebaut ist. Vermutlich hat er bei der Fahrt von der Empore der Schützenhalle in die Tiefe das Gleichgewicht verloren. Der Malteser Hilfsdienst bringt ihn schwer verletzt ins St.-Walburga-Krankenhaus. Der Junge stirbt an seinen Verletzungen.
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Spenden für Kindergarten
In Eversberg sammeln die Menschen beim Pfarrfest für den neuen Kindergarten im Ort. Dafür werden unter anderem über 1000 Portionen Erbsensuppe, Marke „Eversberger Meisterküche“, verkauft. Beim Wunschkonzert in der Schlossberghalle kommen allein 7000 Mark zusammen.
Tödliche Verkehrsunfälle
Zwei tödliche Verkehrsunfälle: Eine 66 Jahre alte Frau wird in Nuttlar beim Überqueren der Dorfstraße von einem Moped erfasst und zu Boden geschleudert. Sie stirbt im Olsberger Krankenhaus. Auf gerader Strecke zwischen Bracht und Oedingen prallt ein Pkw gegen einen Baum – die 45 Jahre alte Beifahrerin aus Hannover ist auf der Stelle tot, ihr Mann wird schwer verletzt. Das Ehepaar hatte in Bracht Verwandte besucht.
170 Rennfahrer in Nuttlar
170 Fahrer messen sich beim siebten Sauerland-Bergpreis in Nuttlar. Mit dabei ist Hans Stuck jun., der Sohn des bekannten Rennfahrers. Jürgen Neuhaus will den von ihm gehaltenen Streckenrekord auf der kurvenreichen Straße brechen, diesmal in einem Porsche 917. Als prominentester Fahrer tritt Rolf Stommelen in einem Lola 212 für den Fahrerstall des Freiherrn von Wendt an. Überragender Fahrer aus der Region ist Günter Schulte aus Wenholthausen in der Grand-Tourisme-Klasse mit seinem grünen Porsche 911 – er schlägt dabei unter anderem den schnellsten Rundstrecken-Porsche Deutschlands.
Rennstrecke per Ponywagen
In 55 Minuten legt Franz Flock die Rennstrecke beim Sauerland Bergpreis nach Kallenhardt zurück – allerdings zu Fuß und dabei einen Ponywagen ziehend, die letzten Meter im Laufschritt, weil er sich eine Stunde Zeit gegeben hatte. Flock hatte mit seinem Kegelclub um vier Hektoliter Bier gewettet, dass er es schaffen würde.
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Fachhochschul-Zukunft offen
Bei einem Besuch in Meschede lässt NRW-Bildungsminister Johannes Rau die Zukunft der Ingenieurschule offen – für einen erforderlichen Neubau wurde ein Planungsstopp verhängt. Den Neubau wünschen sich sowohl die Stadt als auch die 700 Studenten. Rau will aber die Studenten- und Dozentenentwicklung abwarten, und dann erst entscheiden, ob Meschede weiter Standort einer Fachhochschule sein kann.
Mit Forelle als Köder
Einen Rekordfisch fängt Herbert Brüss im Hennesee: 1,15 Meter lang und 18,5 Pfund schwer ist der Hecht, den der 35 Jahre alte Gasmeister aus Meschede erwischt. 20 Minuten dauert es, den Hecht zu sich zu ziehen, 200 Meter Schnur hatte der Raubfisch zuvor durch den See gezogen. Angelockt worden war er mit einer 20 Zentimeter langen Forelle als Köder. Drei Wochen zuvor hatte der Angler Manfred Richter noch einen zwölf Pfund schweren Hecht erbeutet.
Psychotherapeut statt Priester
In Meschede hat die Kolpingsfamilie den Paderborner Theologen und späteren Kirchenkritiker Eugen Drewermann zu Gast. Er spricht über Beichte und Sünde – und die Frage, ob der Psychotherapeut künftig den Priester im Beichtstuhl ersetzen werde.
Ehrung für August Macke
Die Stadt Meschede möchte den in Meschede geborenen Künstler August Macke besonders ehren. Die bisherige Knabenrealschule soll deshalb in August-Macke-Realschule umbenannt werden. Die Familie freut sich darüber: Wolfgang Macke, der Sohn des im Alter von nur 27 Jahren im Ersten Weltkrieg gefallenen Künstlers, schreibt der Stadt, sein Vater könne ein geistiges Vorbild für die Jugend sein – „er war ein echter Europäer“.
Überfall als Ausrede
Am Bernhard-Salzmann-Hospital in Meschede gibt es einen Großeinsatz der Polizei: Eine Stationshilfe kommt verspätet zum Dienst und behauptet, im Wald nebenan von einem Mann überfallen worden zu sein. Sie habe sich gewehrt, und den Mann geschlagen – und zeigt Blutflecken auf ihrer Kleidung vor. Die Besatzungen von drei Streifenwagen finden aber niemanden. Im Verhör gibt die Frau dann zu, alles erfunden zu haben: Sie habe verschlafen und eine Erklärung dafür gesucht, warum sie zu spät zum Dienst erscheint.
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