Menden. An der Sauerlandstraße ist aus dem Vorschlag der FDP nichts geworden. Nun soll die Stadt Alternativen für Wohnmöglichkeiten aufzeigen.
Die Hönnestadt soll vor allem für junge Familien wieder attraktiver werden. So zumindest der Plan der Mendener FDP. Um Familien und Senioren gleichermaßen Alternativen zu einem stetig teurer werdenen Wohnungsmarkt zu bieten, wollen die Liberalen einen eigenen Vorschlag aus der Vergangenheit weiterdenken. Im Mittelpunkt stehen dabei abermals sogenannte Tiny-Häuser.
Alternativen für heißen Wohnungsmarkt in Menden
Wohnen in alternativen Umgebungen. Ein Thema, das der FDP seit Monaten am Herzen liegt. Im Mittelpunkt dabei: Tiny-Häuser. Vor gut einem Jahr hatte die Fraktion bereits einen ersten Aufschlag zum Thema gemacht. Der Plan seinerzeit: Eine Fläche an der Sauerlandstraße sollte mehrere Plätze für die mitunter mobilen und kleinen Eigenheime bieten. Das öffentliche Interesse seinerzeit war groß. Doch dabei blieb es dann auch. Während auch die städtische Bauabteilung selbst „positiv davon angetan“ war, sei indes „kein Bauwilliger vorstellig geworden“, so Heike Schulz. Der erste Aufschlag an einer Hanglage war allerdings nur ein erster Entwurf seitens der Stadt.
„Das sind soziale Räume, die da entstehen. Und die entstehen nicht in Landschaftsschutzgebieten. Das lasse ich so nicht gelten.“
Nun soll es einen weiteren Anlauf geben. „Angesichts der immer drängender werdenden Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und der steigenden Wohnraumkosten muss die Wohnraumentwicklung neu gedacht werden“, heißt es dazu im Antrag. Besonders kleinteilige, kostengünstige und ressourcenschonende Wohnformen wie Tiny-Häuser böten „eine attraktive Alternative zum herkömmlichen Wohnbau“. Der Vorteil, gerade für junge Familien oder alleinstehende Senioren: Man brauche eine vergleichsweise kleine Grundfläche, habe so einen geringeren Ressourcenverbrauch, „was einen geringeren ökologischen Fußabdruck ermöglicht“. Unterstützung könnte die Stadt bei einem solchen Projekt vonseiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und weiteren Förderprogrammen bekommen. „Durch die Förderung dieser Wohnformen und den Einsatz der genannten KfW-Programme können Innovationen im Bereich nachhaltigen Bauens angestoßen werden. Dies schafft langfristig neue Arbeitsplätze in zukunftsweisenden Branchen und stärkt die Bauwirtschaft“, ist die FDP rund um Fraktionschef Stefan Weige überzeugt.
Erster Vorstoß im Frühjahr 2024
Wo genau die Flächen für ein solches Vorhaben gefunden werden können, soll eine Analyse der Stadt klären. Grundsätzlich gelten dabei aber dieselben Regeln und Vorgaben wie beim Bau eines normalen Einfamilienhauses. „Es gibt keinen Unterschied zwischen einem normalen Haus und einem Tiny Haus“, erklärt Jörg Müller aus der städtischen Bauabteilung mit Blick auf die planungsrechtlichen Hürden. So sei auch ein Tiny-Haus in der Hinterlandbebauung denkbar. Doch schon im Frühjahr 2024 hatte Klaus Luig (FDP) dieser Vorstellung eine Absage erteilt: „Das sind soziale Räume, die da entstehen. Und die entstehen nicht in Landschaftsschutzgebieten. Das lasse ich so nicht gelten.“
Stattdessen müsse sich Menden mit Alternativen auseinandersetzen. Die vorgeschlagenen Wohnformen böten eine „flexible Lebensweise, die zunehmend von den Menschen gewünscht wird“, konstatiert die FDP in ihrem neuen Antrag. Zudem sei es eine Möglichkeit, sich auch in Zeiten steigender Mieten und Baukosten bezahlbaren Wohnraum zu leisten.