Menden. Die Politik gibt grünes Licht: An der Sauerlandstraße plant die Stadt jetzt eine Siedlung mit Tiny-Häusern. Was Mini-Eigenheime kosten.
Die erste Mendener Siedlung mit Winzig-Eigenheimen an der Sauerlandstraße kann kommen: Einstimmig haben die Politiker im Ausschuss für Planen und Bauen der Stadtverwaltung jetzt grünes Licht für die Planung und Entwicklung der kleinen Siedlung von etwa zehn „Tiny-Häusern“ gegeben. Die FDP hatte den Antrag auf die Einführung dieser neuen Wohnform in Menden gestellt. Es geht um kleine einstöckige Gebäude, die 50 bis 60 Quadratmeter Wohnfläche aufweisen. Die Liberalen wollten allerdings gleich 20 bis 40 der Kleinsthäuser errichten lassen – als Beitrag gegen den Wohnungsmangel in Menden. Das Rathaus sollte dafür einen passenden Standort suchen.
Platz an der Sauerlandstraße reicht für acht bis neun Häuschen
An der Sauerlandstraße stimmten dann alle Voraussetzungen, allerdings reicht der Platz nur für acht oder neun dieser Häuschen aus. Die immerhin sollen jetzt kommen. „Wir hätten uns die Siedlung größer gewünscht, aber ich möchte mich dennoch bedanken, dass das jetzt klappt“, sagte FDP-Ratsherr Klaus Luig. Der Architekt betonte, dass „Tiny-Häuser“ vollwertige und obendrein umweltfreundliche Gebäude seien. Immerhin soll es um eine Mustersiedlung gehen, der folglich weitere Standorte folgen könnten.
Rückzieher der Evangelischen Jugendhilfe macht die Mustersiedlung möglich
Andreas „Atze“ Salmen von den Grünen hakte nach, ob der jetzt vorgesehene Standort nicht für ein Bauvorhaben der Evangelischen Jugendhilfe Menden vorgesehen war. „Da hat es einen Rückzieher gegeben“, erläuterte Baudezernent Frank Wagenbach. Das Gelände stehe zur Verfügung. Damit Tiny-Häuser ganzjährig bewohnbar sind, ist eine Baugenehmigung der Stadt erforderlich. Der jetzt vorgesehene Standort liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans „In den Liethen“. Dessen vierter Abschnitt sieht an der Sauerlandstraße heute noch eine Buswendeschleife mit Stellplätzen vor, die bisher nicht umgesetzt wurde. Hier soll nun stattdessen die Entwicklung einer Wohnbaufläche ins Werk gesetzt werden, zugeschnitten auf die Mustersiedlung für die Kleinsthäuser.
Preis für Tiny-Häuser bei etwa 60.000 Euro – nach oben gibt es kaum Grenzen
Der Preis eines schlüsselfertigen Tiny-Hauses (Tiny steht für Winzig) liegt nach WP-Recherchen in der Regel bei etwa 60.000 Euro. In dieser Preislage gibt es inzwischen auch Tiny-Häuser mit Einrichtungen des schwedischen Möbelriesen Ikea. Allerdings können die Preise je nach Anbieter, Ausstattung und Materialien auch bis auf sechsstellige Summen steigen. Dank passender Heizsysteme und Wärmedämmung sind die Häuschen ganzjährig bewohnbar. Als Nachteile gelten der Platzmangel trotz vieler pfiffiger Lösungen. Und Menschen, die im Internet ihr Leben im Tiny-Haus beschreiben, berichten immer wieder von Problemen mit Gerüchen, insbesondere, wenn es ums WC geht.