Menden. Kommt bald Mendens erste Wohnsiedlung für „Tiny-Häuser“? An der Sauerlandstraße wäre ein Bereich geeignet dafür, sagt die Stadtverwaltung.

Rund zehn „Tiny-Häuser“ könnten demnächst an der Sauerlandstraße im Bereich Liethen entstehen. Das sieht ein Vorschlag der Stadtverwaltung für die kommenden Bauausschuss-Sitzung vor. „Tiny-Häuser“, also sehr kleine einstöckige Gebäude mit 50 bis 60 Quadratmetern Wohnfläche, könnten laut einem Antrag der FDP ein Weg zur Lösung der Wohnraum-Probleme in Menden werden.

FDP-Idee angenommen – aber Tiny-Häuser könnten auch Fremdkörper sein

Der Antrag der Liberalen auf eine Siedlung mit 20 bis 40 Einheiten (die WP berichtete) war im jüngsten Bauausschuss einstimmig angenommen worden. Die Verwaltung sollte Standortvorschläge machen. Die Stadt stellt dazu fest, dass ein Tiny-House grundsätzlich in jedem Bebauungsplangebiet zulässig ist, wenn der Bebauungsplan eingehalten wird – etwa die Anzahl der Vollgeschosse oder die Dachneigung. Allerdings könnten Kleinsthäuser in einem normalen Wohngebiet leicht als Fremdkörper wahrgenommen werden. Daher sei ein konkretes Angebot an Bauflächen in einer Mustersiedlung für Kleinsthäuser sinnvoll.

Statt Buswendeschleife ist In den Liethen ein kleines Baugebiet denkbar

Der dafür zu entwickelnde Bebauungsplan könne den planungsrechtlichen Rahmen konkret auf diese spezielle Wohnform zuschneiden, etwa besonders kleine Grundflächen festsetzen. Um das kurzfristig umzusetzen, komme der Bebauungsplan „In den Liethen“ in Betracht. Dessen vierter Abschnitt sieht an der Sauerlandstraße eine Buswendeschleife mit Stellplätzen vor, die noch nicht umgesetzt wurde. Hier soll nun stattdessen die Entwicklung einer Wohnbaufläche, zugeschnitten auf die Mustersiedlung für Kleinsthäuser, ins Werk gesetzt gesetzt werden.

Mustersiedlung soll auch die Marktchancen in Menden testen

Abzüglich der Flächen für Straße, Containerstellplätzen oder Kanaltrassen könnten acht bis neun „Tiny-Häuser“ entstehen, schätzen die Baufachleute im Rathaus. Das, so die Stadtverwaltung, seien zwar keine 20 bis 40 Häuser, wie von der FDP gewünscht. Doch könne man so die Wohnform in Menden erstmals am Markt anbieten und den Erfolg testen.

CDU hatte Tiny-Häuser als Unterkünfte für Hämmer-Süd vorgeschlagen

Die CDU-Mittelstandsvereinigung hatte im Mai letzten Jahres „Tiny-Häuser“ ins Gespräch gebracht, um Unterkünfte für Arbeitnehmer im neuen Gewerbegebiet Hämmer-Süd unter der Woche anbieten zu können. Sie sollen Hämmer-Süd auch für Beschäftigte der ansiedelnden Firmen attraktiv machen. Die Kleinsthäuser könnten eine Hilfe für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein, die in der Woche in Menden arbeiten und nur am Wochenende nach Hause fahren.