Attendorn. Seit Frühjahr 2024 gilt eine Geschwindigkeitsreduzierung auf einem Teilstück dieser Landstraße. Nun wird diese Regelung ausgeweitet.

Seit April vergangenen Jahres müssen Autofahrer auf der stark frequentierten Hansastraße (L 697) in Attendorn vom Gaspedal gehen: Auf einem rund 250 Meter langen Teilstück der Landstraße zwischen dem Viega-Gebäude an der Ecke zur Windhauser Straße und der Einbiegung zum Hohlen Weg gilt seitdem „nur“ noch Tempo 30 statt 50. In absehbarer Zeit wird diese Geschwindigkeitsreduzierung für die gesamte, rund 600 Meter lange Straße zwischen dem Kreisverkehr Kölner Tor und der Kreuzung Windhauser Straße gelten. Darauf hat sich die Verkehrskommission, die aus dem Straßenbaulastträger Straßen NRW, der Stadt Attendorn und der Polizei besteht, nun verständigt. „Ich bin froh, dass wir diesen Konsens schnell und einvernehmlich innerhalb der Kommission gefunden haben“, betont Ordnungsamtsleiterin Danica Struck auf Anfrage dieser Redaktion.

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Durch eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung (StVO) war es der Kommission zunächst im Frühjahr 2024 möglich, die Geschwindigkeit auf der innenstadtnahen Hauptverkehrsstraße, die vielfach vom Schwerlastverkehr zwischen Attendorn und Plettenberg genutzt wird, zumindest teilweise zu drosseln. Und zwar deshalb, weil der Gesetzgeber festlegte, dass auch auf überörtlichen Straßen wie einer Landesstraße eine Tempo-Reduzierung möglich ist, nämlich dann, wenn diese Straßen etwa an Kindergärten, Spielplätzen, Schulen oder Seniorenheimen liegen.

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Diese Voraussetzungen waren im konkreten Fall und auf besagtem Abschnitt gegeben, im unmittelbaren Umfeld der Hansastraße, auf der im Herbst eine alte Frau von einem Lkw angefahren wurde und kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen erlag, befinden sich unter anderem die Sonnenschule (Grundschule), das Rivius-Gymnasium und der Franziskaner-Hof (Seniorenzentrum). Ergo sind hier täglich viele Schüler und Schülerinnen sowie Senioren zu Fuß unterwegs, die es besonders zu schützen gilt. Was für den Laien damals unverständlich war: Wieso wies die Kommission nicht sofort für die ganze Hansastraße Tempo 30 aus? Die banale Antwort: Die Gesetzeslage lies es bis Mitte Oktober 2024 nicht zu, erklärt Struck.

„Für die Verkehrssicherheit ist diese Maßnahme ein großer Gewinn.“

Markus Ratajski
Leiter des St.-Ursula-Gymnasiums

Doch seit dem Herbst dürfen „streckenbezogene Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h“ auch an stark frequentierten Schulwegen erfolgen. Diese Voraussetzung erfüllt der Streckenabschnitt allemal: Jeden Tag überqueren hunderte Schüler und Schülerinnen der St.-Ursula-Schulen die Hansastraße an der Ampelanlage neben der Feuerwache, um morgens den kleinen Stichweg hoch zur Schule zu laufen oder am Mittag den umgekehrten Weg zu nehmen. Zudem steigen einige Kinder und Jugendliche an der direkt daneben liegenden Bushaltestelle ein und aus. Mit dem Bus kommen hier auch viele Kids der naheliegenden Attandarra-Grundschule vom Südwall an.

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Grund genug für die Verkehrskommission, den nun geltenden, rechtlichen Spielraum zu nutzen und die Geschwindigkeit nun auch auf den Bereich zwischen dem Kreisverkehr Kölner Tor und dem Hohlen Weg auf 30 kn/h zu reduzieren. Mit Freude reagiert darauf auch Markus Ratajski, Leiter des St.-Ursula-Gymnasiums: „Wir reden hier absolut über eine Gefahrenstelle, deswegen ist es aus unserer Sicht super, dass die Geschwindigkeit verringert wird. Für die Verkehrssicherheit ist diese Maßnahme ein großer Gewinn.“ Im Übrigen liegen an dem Streckenabschnitt, der alsbald zum Tempo-30-Bereich wird, auch die Feuerwache, das DRK, das Seniorenwohnheim „The Flag“ und die Helios-Klinik. Die entsprechende Beschilderung wird in Kürze durch den Landesbetrieb Straßen NRW erfolgen.