Attendorn. Der aktuelle Bürgermeister Christian Pospischil bekommt weitere Konkurrenz. Worauf der neue Mann setzt und was er ändern will.

Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) hat ihren Bürgermeisterkandidaten für die bevorstehende Kommunalwahl im September vorgestellt. Simon Przybilla, noch 24 Jahre alt und Pädagoge, der sich selbst als „Bürgermeister aus Notwehr“ bezeichnet, tritt für Die PARTEI an. Das teilt die Kleinpartei, die sich in Attendorn im vergangenen Jahr gegründet hat und somit zum ersten Mal auf dem Stimmzettel steht, in einer Pressemitteilung mit. Die PARTEI ist bekannt für ihre provokanten Wahlplakate, die oft für große Aufregung sorgen, auch wenn sie bisher nur wenige Stimmen erhalten hat.

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Simon Przybilla betont die Bedeutung von Ironie und Satire in der politischen Kommunikation: „Wenn wir Plakate mit der Aufschrift ‚Nazis töten.‘ hochhalten, provozieren wir Rechtsextreme und werden zu Grenzgängern. Es ist eine Aussage, keine Aufforderung.“ Er verweist auf den Mord an Walter Lübcke, den NSU und das Attentat von Hanau als Beispiele für die schreckliche Realität, die hinter dieser Aussage steht. „Ironie und Satire müssen verstanden werden.“

Bürgermeisterwahl in Attendorn
Die PARTEI tritt bei der Kommunalwahl im September an: Daniel Guttstein, Bürgermeisterkandidat Simon Przybilla und Jan Kevin Kampschulte (von links). © DIe Partei | Die PARTEI

Die Erstwähler oder Nichtwähler zu erreichen, das ist Przybillas Ziel. Jede Stimme, die nicht bei den Rechtsextremen landet, sei für ihn ein Gewinn. Massive bürokratische Hürden und versuchte Einschüchterungen nimmt Przybilla in Kauf. Auf der Internetseite der Partei AfD werde öffentlich mit „Remigration“ geworben. Was das für Attendorn bedeuten könnte, malt sich Przybilla aus: In der Innenstadt würde es ruhig werden: kein Döner-Laden, keine Pizzeria. Er erinnert daran: „Den netten Nazi-Nachbarn gibt es nicht.“

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Die weitere Besetzung der Reserveliste und der Wahlbezirke erfolgte durch keine Unbekannten. Auf Simon Przybilla folgen auf der Liste unter anderem Daniel Guttstein, Jan Kevin Kampschulte und der Attendorner Schützenkönig Julian Höffer. Aktuell sammelt die PARTEI Unterstützungs-Unterschriften, um zur Wahl antreten zu dürfen. Simon Przybilla und sein Team sind optimistisch und hoffen, dass sie die erforderliche Anzahl an Unterschriften erreichen werden. „Wir sind bereit zu verändern und frischen Wind in die bequeme Attendorner Kommunalpolitik zu bringen.“