Attendorn. Seit dem Spätsommer steht das Wirtshaus in Attendorn leer. Die Stadt hatte der Betreiber-Familie Berisha gekündigt. Nun gibt es eine Entwicklung.
Auf der Suche nach neuen Betreibern für das Benediktiner Wirtshaus in dem ehemaligen Postgebäude in Attendorn stehen die Stadt als Eigentümerin und Verpächterin und die Bitburger Brauerei kurz vor einem Durchbruch. Nach Informationen unserer Redaktion soll eine Gastronomie-Betreiber-Gesellschaft mit Sitz in Lüdenscheid das Wirtshaus an der Niedersten Straße übernehmen und schon Mitte Februar kommenden Jahres eröffnen. Die Gastronomen, die in Lüdenscheid eine Diskothek betreiben, hatten sich am Mittwochabend in nicht-öffentlicher Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Attendorner Politik vorgestellt.
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Während sich die Brauerei auf Nachfrage zum aktuellen Stand nicht äußern will und darauf verweist, dass die Kommunikationshoheit bei der Stadt liege, erklärt Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) auf Anfrage dieser Redaktion: „Es ist noch nichts in trockenen Tüchern, aber natürlich bin ich froh, dass wir so schnell wieder über eine Neuverpachtung reden, damit der Leerstand im Wirtshaus nicht allzu lange Bestand hat.“ Der Attendorner Stadtrat wird sich mit dem Thema der Verpachtung in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. Dezember, unter Ausschluss der Öffentlichkeit auseinandersetzen, um die letzten Vertragsdetails mit den Interessenten aus dem Märkischen Kreis zu klären. Somit könnte schneller als erwartet das Licht im Wirtshaus wieder angeknipst werden.
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Dass Stadt und Brauerei überhaupt einen neuen Betreiber suchen, hat den Grund, dass der bisherigen Betreiber-Familie Berisha im Spätsommer eine außerordentliche Kündigung ausgesprochen wurde. Die Stadt begründete diesen drastischen Schritt Anfang September in einer Pressemitteilung damit, dass „vertragliche Verpflichtungen in erheblichem Maße nicht eingehalten wurden“. Zuvor hatten die Berishas selbst über die sozialen Medien über ihr plötzliches Aus informiert. Die Stadt wollte sich zu den Hintergründen nicht äußern, nach Informationen dieser Redaktion müssen sich die ehemaligen Betreiber aber in einem hohen Maße im Zahlungsrückstand befunden haben. Mitte September ordnete das zuständige Amtsgericht in Siegen dann auch ein Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Berissima GmbH an - unter dieser Gesellschaft betrieb die Familie Berisha ihr Wirtshaus in der Hansestadt und auch das Pendant in Dortmund. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde seinerzeit Rechtsanwalt Dr. Bernhard Laubach aus Köln bestellt.
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Damit endete nach nur sechs Jahren eine mit vielen Vorschusslorbeeren gestartete Zusammenarbeit, denn das Wirtshaus in der Attendorner City sollte mit seinem bayerischen Flair und dem großen Biergarten ein gastronomisches Vorzeigeprojekt in und für Südwestfalen werden. Möglicherweise bekommt es ab Frühjahr kommenden Jahres eine neue Chance. Nämlich dann, wenn sich die Interessenten aus dem Lüdenscheider Raum mit der Stadt und der Benediktiner Brauerei über eine Zusammenarbeit einig werden. Das wäre auch aus Sicht von Martin Pursian, Vorsitzender der Attendorner Hanse (ehemals Werbegemeinschaft), wünschenswert, denn: „Für die Stadt mit ihrem Handel und der Gastronomie wäre es natürlich gut, wenn ein Betrieb wie das Wirtshaus wieder öffnet, denn es sorgt für eine Belebung unserer Stadt und am Ende befruchten sich Einzelhandel und Gastronomie gegenseitig.“