Attendorn. Die Attendorner Traditionsgastwirtschaft „Zum Kläppchen“ wird neu eröffnet. Der junge Pächter ist kein Unbekannter. Das sind die Pläne.

In der Gaststätte „Zum Kläppchen“, Wasserstraße 6, steht ein Pächterwechsel an: Stefano Theriakis wird am kommenden Sonntag die Eingangstür um 18 Uhr erstmals öffnen. Der 30-Jährige hat bei Besitzer Markus Luke den Vertrag unterschrieben, die Traditionskneipe und auch das „Hotel Rauch“ mit insgesamt 13 Zimmern und 27 Schlafplätzen zu übernehmen. Für den bisherigen Wirt Tobias Lohölter ist Ende November Schluss. Er hatte im Februar 2019 die Wirtschaft inklusive Hotel übernommen.

Kein Unbekannter

Stefano Theriakis, der neue Wirt und sein Vater Aris sind in der Hansestadt keine Unbekannten. Die Familie zog vor fünf Jahren von Dortmund aus hierhin, um den „Bigge Beach Grill“ auf dem großen Parkplatz vor der alten Campinganlage, Richtung Waldenburg, zu eröffnen. Sie hatten dabei im Hinterkopf, das von der Euro Parcs-Gruppe geplante Restaurant auf dem Ferienpark-Gelände – hier werden 280 Ferienhäuser in den nächsten Jahren aufgestellt -  möglicherweise zu übernehmen. Mit der Erstellung des Restaurants wird es jedoch noch einige Jahre dauern, so dass sich die Familie anderweitig, und zwar nach Attendorn orientierte, auch wenn bei gutem Wetter im Sommer der Grill für Hungrige und Durstige nach wie vor geöffnet ist. Ein weiteres Standbein fand man vor sieben Monaten im sogenannten Stadtbereich Klein-Holland. In der Schemperstraße 15 war eine kleine Kult-Gaststätte neu zu verpachten, und den Zuschlag bekamen die Theriakis. Der 54-jährige Aris spricht von gutem Zuspruch im „Akropolis“, so heißt die Pilsstube mit bierbegleitenden Speisen.

Weitere Themen

Aber eine Nummer größer ist nunmehr für die Familie die Traditionsgaststätte „Zum Kläppchen“.  Hier gibt es 50 Sitzplätze in der Gaststätte und weitere 50 Plätze für die Bewirtung im Sommer im Außenbereich. Die Theriakis sind ein Familienbetrieb, wie sie sagen, und so stehen Stefano sein Vater Aris, seine Mutter Evangelie, Bruder Alexandro und weitere Familienangehörige zur Seite. Die Großeltern besaßen in Griechenland eine Taverne und die Eltern von Aris betrieben zunächst in Griechenland, dann in Dortmund eine Gaststätte. Aris und sein Sohn Stefano sind über einen längeren Zeitraum in die Gastronomie hineingewachsen und so haben sie ihren Plan für ihre zusätzliche Gaststätte geschmiedet.  

Lange Tradition

Das Hotel Rauch in der Wasserstraße 6 hat eine lange Geschichte, die im Buch „Wasser, Wein und Gerstensaft – 1000 Jahre Gastlichkeit im Sauerland“ abgebildet ist. Der ehemalige Stadtarchivar Otto Höffer schreibt zum Hotel Rauch: „ Älteste bekannte Besitzerin des Hauses in der Mitte des 17. Jahrhunderts ist eine Familie Rauch oder Roch, plattdeutsch Rok, von der das Hotel bis heute seinen Namen hat.“
 „Wir gehen mal eben zum Kläppchen“, sagten früher die Attendorner, die nach Feierabend in einem Flurbereich des Hotels Rauch an einer Durchreiche vollkommen unkompliziert auf die Schnelle ihr Bier bekamen. So war der Name der späteren Gaststätte geboren. Von dem einst großen Restaurantbetrieb, den zuletzt Jochen Sommer bewirtschaftete, ist nach einem grundlegenden Umbau die Gastwirtschaft „Zum Kläppchen“ geblieben.

Klares Konzept

Was die Küche anbelangt, stehen deutsche, griechische und mediterrane Gerichte auf der Restaurantkarte. Aris spricht von einer gutbürgerlichen Küche und da er der neue Koch im Kläppchen wird, weiß er genau, wovon er spricht. „Zu 70 Prozent wird es deutsche Speisen geben“, sagt Aris. Was die Gerichte angeht, hat er auch zwei Alleinstellungsmerkmale. Er möchte gerne Pfannkuchen mit Speck oder Zwiebeln und Rösti mit Apfelmus, Lachs oder Pilzen anbieten. Bereits für den kommenden Dezember hat man zahlreiche Voranmeldungen, die zu bewältigen gilt. Die Familie freut sich, dass es in einigen Tagen losgeht.