Attendorn. . Neue Benediktiner Wirtshaus in Attendorn soll Leuchtturm-Projekt werden. Platz für 250 Gäste im Innenbereich und 300 in den beiden Biergärten.

Wenn alles gut geht, wird das Benediktiner Wirtshaus in Attendorn am 1. September eröffnet. Eine Eröffnung mit der Bezeichnung Deutschland-Premiere, denn in Attendorn wird das erste Wirtshaus dieser Art an den Start gehen, und es wird ein Alleinstellungsmerkmal der Hansestadt bleiben. „Es sind", sagt Markus Mulch von der Bitburger Brauerei, „zwar weitere in Deutschland geplant, aber in die nähere Umgebung wie Olpe oder Lüdenscheid kommt keines mehr.“

Das gastronomische Vorzeigeobjekt soll laut Mulch in Sachen Gestaltung sowohl moderne als auch traditionelle Werte vereinen: „Bei den Materialien treffen Eiche, Buche und heimische Nadelhölzer auf industrielle Elemente wie Stahl und Glas.“

Das Benediktiner Wirtshaus wird im Innenbereich Platz für 250 Gäste bieten, im Biergarten vor und hinter dem Gebäude finden bis zu 300 Gäste Platz. „Kernstück des Gastraumes“, so Mulch weiter, „ist eine Theke mit modernster Ausschanktechnik.“

Viele schlaflose Nächte

Gastgeber im Wirtshaus werden, wie berichtet, Mentore und Bujar Berisha. „Eigentlich“, erinnert sich Bujar Berisha, „war ich wegen einer ganz anderen Angelegenheit im Rathhaus, aber dann wurde die Alte Post ein Thema.“

Was folgte waren, wie er sagt, „ein langer Kampf mit meiner Frau und schlaflose Nächte“, aber dann stand der Entschluss fest. Nach dem Bistro im Allee-Center und dem Schulten Haus übernehmen die beiden jetzt auch das Benediktiner Wirtshaus: „Ja, ich habe Bock dazu“, sagt Bujar Berisha.

Das Programm ist anspruchsvoll. An sieben Tagen in der Woche wird der Weissbier-Tempel von 11 bis 23 Uhr geöffnet sein, am Wochenende möglicherweise auch zwei Stunden länger. Auf der Speisekarte werden nicht nur schnelle Speisen zum Bier oder typisch bayerische Gerichte stehen. Es wird auch eine saisonale Karte mit Produkten aus der Region geben: „Das Wirtshaus wird ein vollwertiges Restaurant, in dem man das Essen auch genießen kann“, verspricht Mentore Berisha.

Erste Reservierungen

Dass Stadt, Betreiber und Brauerei mit ihren Plänen nicht völlig falsch liegen, machen die Reaktionen der Attendorner nach der erste Veröffentlichung in dieser Zeitung deutlich: „Wir haben schon Reservierungen für Weihnachtsfeiern“, lacht Bujar Berisha. Um auch auf den größten Ansturm vorbereitet zu sein, sucht das Ehepaar noch Verstärkung: „In allen Bereichen: Koch, Hilfskoch, Service.“

Auf den Konflikt zwischen nächtlichem Bierkonsum in einem Biergarten und Schlaf suchenden Anwohnern ist die Stadt vorbereitet. Nach Aussage von Baudezernent Carsten Graumann wurde ein Emmissionsschutzgutachen erstellt und vom Kreis abgesegnet.

Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) erinnerte daran, dass die Entwicklung der Alten Post eine Scharnierfunktion habe, um die Bereiche Alter Markt auf der einen Seite und Kino, Allee-Center und Alter Bahnhof auf der anderen Seite zu verbinden.

Umbau schreitet voran

Unternehmensberater Robert Rezniak ist sicher, dass sich das Wirtshaus zu einem Leuchtturm-Projekt entwickel kann, von dem auch die restliche Gastronomie in Attendorn profitiert. „Die Leute nehmen bis zu einer halben Stunde Anfahrt für Gastronomie mit Event-Charakter in Kauf. Sie werden nicht mehr nur die Höhle besuchen und eine Fahrt auf dem Biggesee machen, sondern auch zum Essen bleiben.“

Der Umbau der Alten Post schreitet voran. Nach dem Dach ist auch die neue Fassade so gut wie fertig. Als nächstes werden im Innenbereich tragende Wände durch Stahlkonstruktionen ersetzt.