Olpe. Nach Abschied von Dieter Kohlmeier: Chefetage der Bank wächst vorübergehend von zwei auf drei Mitglieder: Hier sind die Gründe.
Gefällt wurde die Entscheidung in den Gremien bereits im April, doch nun hat die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden die Katze auch offiziell aus dem Sack gelassen: Der Vorstand der Bank wird nach dem Ausscheiden von Dieter Kohlmeier im nächsten Jahr auf drei Personen anwachsen. Allerdings nur vorübergehend, denn die Bestellung gleich zweier neuer Vorstandsmitglieder geschieht im Hinblick darauf, dass Kohlmeiers bisheriger Vorstandskollege und designierter Nachfolger als Vorstandsvorsitzender, Wilhelm Rücker, zum Zeitpunkt des Amtswechsels 61 Jahre alt ist und damit ebenfalls eine Nachfolge geklärt werden muss.
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Die beiden künftigen Vorstandsmitglieder sind in der Bank keine Unbekannten. Und so war Peter Weber, Bürgermeister der Kreisstadt Olpe und Verwaltungsratsvorsitzender der Bank, die Zuversicht anzumerken, eine nachhaltige und langfristige Entscheidung getroffen zu haben. Denn Nino Breitweg und Edgar Clemens sind in der Region fest verwurzelt, beide seit jeher mit der Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden eng verbunden und bereits seit längerem mit Führungsfunktionen in der Bank betraut. Zunächst jedoch galt Webers Anerkennung Dieter Kohlmeier: Dieser habe schon jetzt mehr als 50 Berufsjahre im Sparkassenwesen verbracht und hinterlasse im nächsten Jahr bei seinem Ausscheiden mit 67 Jahren große Fußspuren. Seit 2007 ist Dieter Kohlmeier Vorstandsvorsitzender der Olper Sparkasse.
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Sowohl Nino Breitweg als auch Edgar Clemens sind derzeit bereits Verhinderungsvertreter des Vorstands und werden zum 1. April gleichberechtigt in den Vorstand der Bank wechseln. Kohlmeier gab seinem Stolz und seiner Freude Ausdruck, dass seine Bank so gut aufgestellt sei, dass die Nachbesetzung durch eine interne Lösung gesichert werden könne. Beide begannen als Bankkaufleute und bildeten sich auf unterschiedlichen Wegen fort.
In der Region verwurzelt
Nino Breitweg ist 40 Jahre alt, stammt aus Hünsborn und lebt nun mit seiner Frau und drei Kindern in Ottfingen. Er ist seit 2017 Leiter der Firmenkundenberatung und seit 2019 Verhinderungsvertreter des Vorstands. In seiner Freizeit engagiert er sich in der Sportgemeinschaft Wenden, im Förderverein MINT-Bildung im Kreis Olpe und ist Kassierer des Fördervereins der Max-von-der-Grün-Schule in Olpe. Edgar Clemens, 54 Jahre alt, hat die Funktion des Verhinderungsvertreters bereits seit 2013 inne und ist derzeit Leiter des Vertriebsmanagements. Er ist mit Leib und Seele Drolshagener: „Ich habe seit meiner Geburt dieselbe Adresse“, erklärte er schmunzelnd. Auch er ist dreifacher Vater und war langjährig engagiert im Kirchenvorstand der Drolshagener St.-Clemens-Kirchengemeinde.
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Für Wilhelm Rücker bedeutet die Nachbesetzung mit zwei langjährigen Wegbegleitern die Gewähr, die Arbeit der Sparkasse in bewährter Kontinuität weiterführen zu können. Im Geschäftsverteilungsplan ist vorgesehen, dass Rücker künftig als Vorstandsvorsitzender die Bereiche Personal, Organisation, Revision, Unternehmenssteuerung und Kreditmanagement verantwortet. Breitweg soll das Firmenkundengeschäft steuern und auch für das Sparkassen-Vermögensmanagement verantwortlich sein. Clemens übernimmt die Zuständigkeit für das Privatkundengeschäft und das Vertriebsmanagement.
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Oft wird das Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds zum Anlass genommen, bevorstehende Fusionen anzugehen. Durch den hier gewählten Weg wird deutlich, dass dies in Olpe nicht geplant ist. Weber betonte: „Wir führen zurzeit keinerlei Fusionsgespräche. Allein Größe ist aus unserer Sicht für eine Bank kein Qualitätsmerkmal. Gerade in der Sparkassen-Welt ist Regionalität etwas sehr Wichtiges.“ Wenn, so Weber, dann werde vermutlich irgendwann die von oben vorgegebene und immer weiter ausufernde Regulatorik eine Fusion nötig machen, und auch Rücker betonte: „So etwas kann man nie ausschließen, aber wir sind so nah am Kunden, wie es ein großes Institut nie sein kann.“ Vieles, was anderswo durch Fusionen erreicht werde, das ermögliche im heimischen Raum die Zusammenarbeit mit Nachbar-Sparkassen, die dann gemeinsam auch größere Kredite bereitstellten.