Olpe. Ein Thema gewinnt auch an Gymnasien und Realschulen zunehmend an Bedeutung, das früher als Schwerpunkt der Hauptschulen galt.
„Was mache ich nach der Schule?“ – Auf der Suche nach der Antwort dieser wichtigen Frage erhalten Schülerinnen und Schüler Unterstützung durch die Berufsorientierung an den Schulen. Und während in früheren Zeiten die Regel galt, dass Hauptschule auf Handwerk und Industriearbeit vorbereiteten, galten Gymnasien stets als Vorstufe zur Universität. Dies hat sich grundlegend geändert; immer mehr Schülerinnen und Schüler besuchen anteilig die Gymnasien, und umso wichtiger wird dort die Aufgabe, die Schülerschaft nicht nur einseitig auf ein Studium, sondern ebenso auf Möglichkeiten einer Berufsausbildung hinzuweisen, nicht zuletzt durch neu hinzugekommene Angebote wie ein duales Studium. Diese Aufgabe wird an der St.-Franziskus-Schule in Olpe auf besondere Art und Weise erfüllt, wie nun durch Verleihung des Berufswahl-Siegels durch die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen deutlich wurde.
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Als erstes Gymnasium und erste Realschule im Kreis Olpe überzeugte die Olper Schule die Jury des Berufswahl-Siegels. Im Rahmen der offiziellen Übergabe der Auszeichnung bedankte sich Schulleiterin Eva Jansen daher besonders bei Philipp Krause, Manuela Mengel-Münker und Anne Scheele, die die Berufsorientierung an der St.-Franziskus-Schule als verantwortliche Lehrkräfte koordinieren und gestalten.
„Berufsorientierung geschieht nicht irgendwie und schon gar nicht nebenher.“
Chantal Schulte betonte als Projektleiterin des Berufswahl-Siegels in Südwestfalen und Jury-Mitglied die Bedeutung einer guten Berufsorientierung an den Schulen für die jungen Menschen und die Unternehmen in der Region: „Berufsorientierung geschieht nicht irgendwie und schon gar nicht nebenher. Dass Schülerinnen und Schüler eine berufliche Perspektive erlangen, passiert nicht automatisch, sondern durch aufeinander aufbauende Bausteine, durch menschliches Feingefühl, ehrliches Feedback und ein schlüssiges Konzept.“ Darauf baut das Berufswahl-Siegel auf und zeichnet die Schulen aus, die sich überdurchschnittlich und über das vorgegebene Maß hinaus für die berufliche Orientierung ihrer Schülerinnen und Schüler engagieren.
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Um dies nachzuweisen, musste sich das Team der Berufsorientierung an der St.-Franziskus-Schule einem zweistufigen Bewerbungsverfahren unterziehen. Im Sommer des vergangenen Jahres begannen Philipp Krause, Manuela Mengel-Münker und Anne Scheele die Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen und ihre Arbeit als Team der Berufsorientierung zu beschreiben. Im Januar 2024 gab es dann das Zwischenergebnis, dass die Schule zur zweiten Stufe des Zertifizierungsverfahrens zugelassen war.
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In Rahmen eines Audits besuchten dann Chantal Schulte, André Arenz (Bundesvorstandsmitglied der IG Metall und 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Olpe) sowie Matthias Rink (Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Olpe) als Jury im Mai dieses Jahres die Schule. In Gesprächen mit Eltern, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Kooperationspartnern prüften sie, ob die St.-Franziskus-Schule die bundesweiten Vorgaben des Berufswahl-Siegels erfüllt. In ihrer Begründung zu Verleihung des Siegels blickte Chantal Schulte auf diesen Tag zurück: „Ich erinnere mich sehr gerne an das Audit in der Franziskusschule zurück. In den Gesprächen wurde uns gespiegelt, dass die Angebote der Berufsorientierung durch die Schüler gut angenommen werden und hilfreich sind. Letztendlich ist das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer entscheidend.“ Dabei hob sie die hausinterne Berufsmesse, Bewerbungstrainings und vor allem den Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften besonders hervor.
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Die St.-Franziskus-Schule darf diese Auszeichnung des besonderen Engagements nun drei Jahre tragen. Dann steht die erneute Zertifizierung an. Bis dahin wird sich nicht ausgeruht: Schon jetzt beginnt beispielsweise die Vorbereitung für die nächste Hausmesse der Berufsorientierung Anfang des kommenden Jahres: Berufsorientierung wird zum festen Bestandteil des Systems Schule.