Attendorn. Vor einem Attendorner Obdachlosenheim wird ein 50-jähriger Mann erstochen. Während des Polizei-Einsatzes kommt es zu diesem Zwischenfall.

Für eine junge Polizistin der Wache Attendorn endete der Einsatz an dem Obdachlosenheim, vor dem es am Freitag vergangener Woche zu einer schrecklichen Bluttat gekommen war, mit leichten Verletzungen. Sie war gemeinsam mit einigen Kollegen zu der städtischen Unterkunft an der Mühlwiese gerufen worden, vor der nach aktuellem Ermittlungsstand ein 43-Jähriger einen sieben Jahre älteren Mann erstach. Wegen des dringenden Tatverdachts des Totschlags sitzt er seit dem Wochenende in Haft.

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Im Rahmen dieses Polizei-Einsatzes kam es zu einem Zwischenfall. Eine Frau und ein Mann, die sich am Ort des Geschehens aufhielten und sich während des Einsatzes in das Obdachlosenheim zurückzogen, leisteten in dem Heim Widerstand, als die junge Polizistin mit einem Kollegen in das Zimmer hineinging. „Es begann mit Rumschreierei und endete mit einem Widerstand“, bestätigte Sebastian Hirschberg, Pressesprecher der Hagener Polizei, entsprechende Informationen dieser Redaktion. Die Polizistin wurde körperlich angegangen und leicht verletzt, „es geht ihr aber wieder gut“, erklärt Hirschberg. Die Beamten schrieben im Anschluss eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Weitere Hintergründe, warum die beiden an dem eigentlichen Tötungsdelikt Unbeteiligten Gewalt gegen die Polizisten anwendeten, diese Frage sei derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen und könne daher nicht beantwortet werden.

Dass Polizisten und Polizistinnen im Einsatz angegriffen und mitunter auch verletzt werden, ist keine Ausnahme. Deutschlandweit nehmen die Gewalttaten gegen Beamte seit Jahren zu. Und auch im Kreis Olpe kommt es immer mal wieder zu solchen Vorfällen, zuletzt noch am Mittwoch in Attendorns Nachbarkommune Finnentrop. Dort wollten Beamte – erneut aus der Attendorner Wache – einen 15-jährigen Motorroller-Fahrer kontrollieren, weil dessen ebenso 15-jähriger Beifahrer keinen Helm trug. Der Jugendliche, der keinen Führerschein besitzt, hielt jedoch nicht an, sondern versuchte zu fliehen. Ohne Erfolg, die Flucht endete in einer Sackgasse. Anstatt in dieser „Sackgasse“ seinen Fluchtversuch zu beenden, steuerte der Fahrer laut Polizei-Meldung mit seinem Zweirad auf die Polizeibeamten zu, es kam zum Kontakt und der Jugendliche verlor Kontrolle. Er verletzte sich leicht, einer der Beamten ebenso.

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Währenddessen laufen die Ermittlungen der Mordkommission Hagen nach dem Tötungsdelikt vor dem Obdachlosenheim in Attendorn auf Hochtouren. Bislang hat sich der dringend tatverdächtige Mann, der vom Attendorner Rechtsanwalt Christoph Hilleke vertreten wird, zum Tatvorwurf nicht geäußert, weshalb die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen dieser Bluttat aktuell Gegenstand der Ermittlungen sind. Klar ist „nur“: Weder der Tatverdächtige noch das Opfer wohnen oder wohnten in der Obdachlosenunterkunft an der Straße Mühlwiese in Attendorn, teilten die Staatsanwaltschaft aus Siegen und die Polizei aus Hagen am Dienstag in einer Erklärung mit.