Olpe. Traditionen werden vorsichtig angepasst: Das größte Schützenfest der Region in Olpe steht in den Startlöchern. Die Musiker kommen aus Kiel.
„In althergebrachter Weise“ – so steht es alljährlich in der Ankündigung des Olper St.-Sebastianus-Schützenvereins, wenn er das größte Schützenfest der Region ankündigt. Dabei gilt stets das Motto „Beständigkeit durch Wandel“, denn wenn der Verein sich nicht kontinuierlich mit den Herausforderungen der jeweiligen Zeit befassen würde, gäbe es heute mit Sicherheit weder den Verein noch das Fest. Das wird auch beim diesjährigen Schützenfest vom 19. bis zum 22. Juli deutlich, das der Verein erstmals nicht in einer herkömmlichen Pressekonferenz, sondern durch die Übersendung einer digitalen Pressemappe ankündigt. Und darin wird deutlich: Die Freundinnen und Freunde des Olper Schützenfests dürfen sich auf ein Fest freuen, das nur dort Neuerungen erfährt, wo dies nötig ist. Tradition im besten Sinne: nicht kalte Asche aufheben, sondern die Glut am Leben halten.
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Die von vielen mit Sicherheit freudig aufgenommene Nachricht: Die Preise bleiben unverändert. Jede Biermarke kostet wie im Vorjahr 2,40 Euro, und die Eintrittspreise wie die Mitgliedskarten bleiben ebenfalls unverändert.
Wer gehofft hat, außer Bier, Wein oder Schnaps andere Rauschmittel auf dem „Ümmerich“ genießen zu dürfen, wird erwartungsgemäß enttäuscht: Trotz der beschränkten Freigabe von Cannabis als Genussmittel durch den Gesetzgeber wird das Marihuana-Rauchen auf dem „Ümmerich“ via Hausordnung verboten – genauso, wie es alle anderen Schützenvereine praktiziert haben, um Nicht-Konsumenten vor dem „Mitrauchen“ zu schützen.
Ansonsten haben die Schützen hinter den Kulissen einiges getan, um das Fest zukunftsfähig zu halten. Hauptzelt und Kassenhaus sind mit leistungsfähigen Netzwerk-Verbindungen ausgestattet worden, um an allen Verkaufsstellen bargeldlos Biermarken anbieten zu können – in diesem Jahr erstmals auch mit einem Schalter schon vor dem Platz, im Wendehammer vor dem Haupteingang. Erneuert und verbessert wurde die Notausgangs-Beschilderung, und auch sonst wurde alles für die Sicherheit der Besucher getan: Ein großer Baumschnitt stand an, um die majestätischen Linden zukunftssicher zu machen.
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Außer den fest installierten WC-Anlagen im Großen Zelt und unter dem Schwarzen Zelt wird auch in diesem Jahr wieder eine mobile Anlage auf der obersten Terrasse aufgestellt, diese Lösung, so der Schützenvorstand, habe sich bewährt. Nicht sichtbar, aber wichtig waren die Arbeiten der Bau- und Platzkommission: Über das gesamte Platzgelände hinweg wurden Instandhaltungsarbeiten ausgeführt. Unter anderem wurden Teile des Flachdachs auf dem Großen Zelt erneuert.
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Mitglieds- und Eintrittskarten werden wie in jedem Jahr ab dem Stichtag „zwei Wochen vor Schützenfest“, also zwischen dem 8. und dem 19. Juli, in der Hauptstelle der Sparkasse an der Westfälischen Straße zu den normalen Öffnungszeiten ausgegeben bzw. verkauft. Der Schalter ist in dieser Zeit sogar unter einer eigenen Durchwahl telefonisch erreichbar: (02761) 898-3234. Wer diesen Dienst nutzt, erspart sich und anderen Wartezeiten an den drei Schaltern am Haupteingang des Schützenplatzes.
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Beim Festablauf und der Zugfolge gibt es keine Neuerungen. Die Fahne wird bei der Kreishandwerkerschaft an der Martinstraße abgeholt, und Schützenkönig Christian Hunold wird sich am Haus Frankfurter Straße 12 in den Zug einreihen. Stets ein Höhepunkt: der Dreifachzug, der sonntags auf der Westfälischen Straße ansteht.
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Die Festmusik beim diesjährigen Schützenfest wird wie 2019 und 2023 vom Marinemusikkorps Kiel erbracht. Leiterin Kapitänleutnant Inga Hilsberg wird in Olpe aber nicht dabeisein; wie schon bei den beiden vormaligen Auftritten dirigiert ihr Stellvertreter, Kapitänleutnant Andreas Siry, das Ensemble. In den Zügen begleiten und ergänzen die Bundeswehrmusiker wie seit vielen Jahren üblich die Musikvereine Saßmicke und Frenkhausen, der Spielmannszug Olpe sowie die Tambourcorps Ottfingen und Fleckenberg. Und auch die Partyband, die abends für Stimmung auf dem Tanzboden sorgt, ist die selbe wie im Vorjahr: „#Hashtag“ aus Niedersachsen.
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Als Jubelmajestäten werden in diesem Jahr der vor 25 Jahren amtierende Schützenkönig Dr. Burkhard Ledig sowie die 60-jährige Jubelkönigin Bärbel Kemper geehrt. Der verstorbenen Jubelmajestäten, die vor 40 und 50 Jahren regierten, Walter Ohly und Hans Loeser, wird in besonderer Weise gedacht. Und die, die schon 1974 und 1984 bei den damaligen Feiern unter der Vogelstange mitgefiebert haben, sollen auch 2024 ein Schützenfest erleben, das von der Tradition lebt, auch wenn diese stetig neuen Erfordernissen angepasst wird. Tausende sollen zwischen Freitag, 19. Juli, wenn ab 15 Uhr die Senioren auf dem „Ümmerich“ unter sich feiern, und der Nacht zum Dienstag, 23. Juli, wenn der neue König zum letzten Mal von der Treppe des Alten Pastorats in die jubelnde Menge winkt, unbeschwert feiern können.