Hillmicke/Iseringhausen/Saßmicke. Gelsenwasser plant „Windpark Olpe“ im Dreieck der Kommunen Olpe, Wenden und Drolshagen. Weniger Anlagen als ursprünglich – aber höher.

Seit 2017 gibt es Planungen für einen Windenergiepark an der Autobahn 4 im Kreis Olpe. Von Anfang an war Versorger Gelsenwasser Initiator des Vorhabens. Ursprünglich hatte das Versorgungsunternehmen der Stadt Gelsenkirchen das Projektentwicklungsbüro VSB mit der Planung beauftragt, um auf dem Gebiet der Waldgenossenschaften Hillmicke, Huppen und Saßmicke elf Anlagen zu bauen. Zwischenzeitlich waren auch weitere Genossenschaften, etwa Gerlingen, mit in die Planungen eingezogen. In Betrieb gehen sollte dieser Windpark 2020. In einer Reihe von Veranstaltungen präsentierten Gelsenwasser und VSB der Öffentlichkeit ihre Pläne und nahmen eine Reihe von Anregungen und Bedenken mit. Aufwendige Artenschutz- und Naturschutzuntersuchungen folgten, und im Lauf der Zeit wurden aus elf Standorten sechs.

Dann trennte Gelsenwasser sich von VSB und trieb die Planungen eigenständig weiter. Nun geht es weiter: Aus dem „Windpark A4“ ist nun der „Windpark Olpe“ und aus sechs Standorten sind sieben geworden. Auch sind die vorgesehenen Windräder größer geworden: Waren es ursprünglich 5,6-Megawatt-Anlagen des dänischen Herstellers Vestas mit einer Nabenhöhe von 166 Metern und einem Rotordurchmesser von 162 Metern, sind es nun solche, die bei neun Metern mehr Nabenhöhe und einem zehn Meter größeren Rotor 7,2 statt 5,6 Megawatt pro Stück leisten können. Wie Gelsenwasser auf seiner Homepage informiert, wurden die Gutachten zu Schall, Schatten, Artenschutz und Turbulenzen entsprechend aktualisiert. „Und wir haben den Genehmigungsantrag nach Bundesimmissionsschutzgesetz Ende 2023 beim Kreis Olpe als Genehmigungsbehörde eingereicht“, so Gelsenwasser auf seiner Homepage.

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Bei einer Produktion von jährlich über 150 Millionen Kilowattstunden würde dies die bilanzielle Versorgung von mehr als 40.000 Drei-Personen-Haushalten pro Jahr und eine Einsparung von mehr als 110.000 Tonnen CO2 pro Jahr bedeuten. „Wir rechnen in unserer Vorplanung ca. Anfang 2025 mit einem Genehmigungsbescheid, sodass der Baubeginn 2026 und die Inbetriebnahme 2027 erfolgen könnten“, heißt es weiter.

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Der Bürgermeister der Kreisstadt Olpe, Peter Weber (CDU), hatte in der jüngsten Bürgerversammlung der Ortschaft Saßmicke berichtet, je zwei der sieben Anlagen würden auf Flächen der Stadtgebiete von Olpe und Drolshagen, drei in der Gemeinde Wenden errichtet. Alle seien in einer Zone, die die Bezirksregierung Arnsberg als Windkraft-Vorrangzone einstufe, damit sei eine Baugenehmigung bis Ende des Jahres realistisch. Damit sei damit zu rechnen, dass der Bau der Anlagen im nächsten Jahr erfolge. Dabei sei insbesondere der Transport der Rotorblätter durchaus ambitioniert; ein möglicher Lösungsweg sei die Schaffung einer provisorischen Abfahrt von der Autobahn 4, die mitten durch die Windkraft-Vorrangzone führt. Wie berichtet, hofft er, dass eine solche Lösung auch die Probleme mit der Erschließung der möglichen Bodendeponie bei Hillmicke lösen könnte, ohne die Ortschaft Saßmicke zu belasten.